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Neueröffnung Migros Museum für Gegenwartskunst im Löwenbräukunst-Areal

Neueröffnung Migros Museum für Gegenwartskunst im Löwenbräukunst-Areal
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Zürich (ots)

Die lang ersehnte Neueröffnung des Migros Museum für Gegenwartskunst steht vor der Tür: Nach einer fast zweijährigen Umbauphase zieht die international renommierte Institution in das Löwenbräukunst-Areal zurück. Neu verfügt das Museum über zwei Ausstellungsebenen und einen zusätzlichen Veranstaltungsraum. «Dem Museum eröffnen sich mit der Erweiterung ganz neue Möglichkeiten», freut sich Heike Munder, Leiterin des Museums, auf die bevorstehende Ära. Die Neueröffnung findet am 31. August 2012 mit der ersten Schweizer Einzelausstellung des isländischen Künstlers Ragnar Kjartansson statt. Bereits Mitte Juni kann die Öffentlichkeit während der Preview Löwenbräukunst das von den Architekten Gigon/Guyer umfassend neu gestaltete Museum besichtigen. In diesem Rahmen wird Ragnar Kjartansson die neuen Räumlichkeiten mit einer speziell für diesen Anlass konzipierten Performance einweihen und einen Einblick in sein Schaffen ermöglichen.

Das Migros Museum für Gegenwartskunst erhält mit den umgebauten Räumlichkeiten auf dem Löwenbräukunst-Areal zukunftsweisende Präsentationsmöglichkeiten. Es verfügt neu über zwei Ausstellungsebenen mit einer Fläche von rund 1300 Quadratmetern: Ein Stockwerk wird für die Präsentation der Sammlung genutzt, während das andere für wechselnde Einzel- oder Gruppenausstellungen zur Verfügung steht. Ein Veranstaltungsraum ermöglicht weiter das Vermittlungs- und Rahmenprogramm auszubauen. Im Zuge der Neueröffnung erhält das Museum zudem ein neues Logo samt umfassend neu gestalteter Corporate Identity. Das Museum positioniert sich mit diesen Neuerungen als attraktiver und dynamischer Begegnungsort für das zeitgenössische Kunstschaffen. «Die Neueröffnung bedeutet für das Migros Museum für Gegenwartskunst einen entscheidenden Schritt in seiner 16-jährigen Geschichte. Das Museum versteht sich auch in Zukunft als Ort der Reflexion sowie der Produktion», sagt Hedy Graber, Leiterin der Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes. Sie freut sich, dass es gelungen ist, den Museumsstandort nachhaltig zu sichern. Die aktive Beteiligung am Prozess der Kunstproduktion und die enge Zusammenarbeit mit den Künstlern spielen nach wie vor eine tragende Rolle. Verstärkt will sich das Museum der wissenschaftlichen Arbeit und der Kunstvermittlung widmen und auch öfter fundierte Retrospektiven präsentieren. Inhaltlich wird die von der Leiterin Heike Munder und des Kurators Raphael Gygax in den vergangenen Jahren entwickelte kuratorische Handschrift weitergeführt. Zunehmend wollen die Verantwortlichen den Blick auch auf künstlerische Positionen und spannende Entwicklungen ausserhalb der westlichen Hemisphäre richten.

Auch die Sammlung des Museums profitiert entscheidend von der Neueröffnung. Sie ist durch laufende Ankäufe der Leitung des Museums auf über 500 Werke angewachsen. Der Fokus lag in den vergangenen Jahren auf grösseren installativen Arbeiten und Werken, die meist eigens für Ausstellungen des Museums entstanden. Heike Munder betont, dass sie das Zusammenspiel von Kunstproduktion und Sammlung auch in Zukunft pflegen will. Dem Museum ist es ein explizites Anliegen, die Sammlung in ein lebendiges Umfeld und die zeitgenössische Kunstproduktion einzubinden. Dank der erweiterten Räumlichkeiten lässt sich dies zukünftig auf ideale Weise umsetzen.

Seit 1996 ist das Löwenbräukunst-Areal Zürichs erste Adresse für zeitgenössische Kunst und spielt seitdem eine führende Rolle in der internationalen Kunstszene. Das ehemalige Brauereigebäude wird von öffentlichen Institutionen wie der Kunsthalle Zürich und privaten Institutionen wie dem Migros Museum für Gegenwartskunst, Galerien wie Hauser & Wirth und Bob van Orsouw, dem Buchladen Kunstgriff sowie zukünftig auch von der Galerie Freymond-Guth Fine Arts und dem Kunstbuchverlag JRP/Ringier genutzt. Um dieses bewährte Gefüge zu erhalten und langfristig zu sichern, wurde im Frühjahr 2011 die Löwenbräu-Kunst AG gegründet, an der die Stiftung Kunsthalle Zürich, der Migros-Genossenschafts-Bund und die Stadt Zürich zu je einem Drittel beteiligt sind. Die Löwenbräu-Kunst AG hat Teile des Löwenbräu-Komplexes erworben, um diese nach einer umfassenden Sanierung und Erweiterung an Akteure aus dem Kunstbereich zu vermieten.

Das vom grössten Schweizer Detailhändler Migros mäzenatisch finanzierte Migros Museum für Gegenwartskunst ist Teil des Migros-Kulturprozent. Seit 1957 ist dieses freiwillige Engagement, einen festen Betrag des Umsatzes für soziale und kulturelle Zwecke zu verwenden, in den Statuten der Migros verankert.

Daten Medienkonferenz Preview Löwenbräukunst: 8. Juni 2012, 10.30-11.30 Uhr Führung für die Presse: 9.00-10.15 Uhr

So, 10. Juni 2012 Eröffnung Preview Löwenbräukunst 11-17 Uhr. Performance 12-17 Uhr.

Mo, 11. Juni 2012 Museum geöffnet: 10-18 Uhr. Keine Performance.

Di, 12. Juni 2012 Museum geöffnet 12-18 Uhr. Keine Performance.

Mi, 13. Juni 2012 Museum geöffnet 12-18 Uhr. Keine Performance.

Do, 14. Juni 2012 Museum geöffnet 12-18 Uhr. Performance 14-18 Uhr.

Fr, 15. Juni 2012 Museum geöffnet 12-18 Uhr. Performance 14-18 Uhr.

Sa, 16. Juni 2012 Museum geöffnet 11-17 Uhr. Performance 13-17 Uhr.

So, 17. Juni 2012 Museum geöffnet 11-17 Uhr. Performance 13-17 Uhr. (Eintritt frei)

Fr, 31. August 2012 Neueröffnung Migros Museum für Gegenwartskunst mit einer Einzelausstellung von Ragnar Kjartansson

Ragnar Kjartansson: Performance «An die Musik» Mit der mehrstündigen Performance An die Musik weiht der isländische Künstler Ragnar Kjartansson vom 10. bis 17. Juni die neuen Ausstellungsräume des Migros Museum für Gegenwartskunst im renovierten Löwenbräukunst-Areal in Zürich ein. Die eigens für diesen Anlass konzipierte Performance findet in der Löwenbräukunst-Preview-Woche statt. Dabei sind die Räumlichkeiten des gesamten Gebäudes zum ersten Mal öffentlich zugänglich. Begleitet von mehreren Pianisten, wird das wehmütige Franz-Schubert-Lied An die Musik(1817) vom international bekannten Tenor Kristján Jóhannsson, einer Gruppe isländischer Opernsänger sowie Ragnar Kjartansson selbst in exzessiver Wiederholung vorgetragen. Mit seiner Performance huldigt Kjartansson so den neuen Ausstellungsräumen. Die offizielle Neueröffnung findet am 31. August 2012 mit der ersten Schweizer Einzelausstellung von Ragnar Kjartansson statt.

Die Performances des isländischen Künstlers Ragnar Kjartansson (*1976, lebt und arbeitet in Reykjavik)sind regelrechte Parforce-Leistungen. Sie erstrecken sich oftmals über mehrere Stunden, Tage, Wochen oder gar Monate. Diese exzessive zeitliche Ausdehnung bringt alle Beteiligten an ihre physischen und psychischen Grenzen. Seine Performances entwickelt Kjartansson meist spezifisch für konkrete Orte und Anlässe - wie jetzt für die umgebauten und erweiterten Ausstellungsräume des Migros Museum für Gegenwartskunst. Das von Franz Schubert (1797-1828) komponierte Lied An die Musik steht im Zentrum seiner Zürcher Performance. Der Text des Stücks stammt von Schuberts engem Freund Franz von Schober, dessen Gedichte er öfters vertonte. Das Gedicht preist die Kunst als wunderbaren Zufluchtsort inmitten des garstigen Alltagslebens.

Das für Klavier und Solostimme geschriebene und nur wenige Minuten dauernde Stück wird vom bekannten Tenor Kristján Jóhannsson, einer Gruppe isländischer Opernsänger und dem Künstler Ragnar Kjartansson selbst in einem mehrstündigen Loop wiederholt. Die einzelnen Musiker stimmen das Stück nicht gleichzeitig an. So entsteht eine Kakophonie, welche die Räume aus unterschiedlichen Richtungen mit Musik und Gesang ausfüllt. Die Performance orientiert sich damit an einem kompositorischen Prinzip Karlheinz Stockhausens (1928-2007). Stockhausen gilt als Pionier der Raummusik, in der Orchester und Chöre so um das Publikum herum positioniert werden, dass sich die Töne zu einem Klangteppich vermischen. In Stockhausens nur ein Mal aufgeführten Werk Fresco (1969) spielten die orchestralen Gruppen beispielsweise in vier unterschiedlichen Räumen.

Kjartansson nennt mehrere Haupteinflüsse für seine performativen Werke. Als Sohn einer Theaterfamilie kam er selbstverständlich in Kontakt mit der Welt des Schauspiels - bei Proben faszinierten ihn vor allem die stetigen Wiederholungen von Szenen und deren minimale Veränderungen. Neben diesem biografischen Hintergrund sind die Aspekte physischer und psychischer Grenzerfahrungen bei Arbeiten von Marina Abramovic und Chris Burden sowie elektronische, Loop-basierte Tanzmusik wichtige Referenzen für den Isländer. Sein Werk ist explizit von Musik geprägt. Diese Affinität verdankt sich nicht zuletzt seiner eigenen musikalischen Praxis in den Bands Trabant, The Funerals, «Kanada», Kósý und der «Ragnar Kjartansson All Star Band».

Ragnar Kjartansson wurde 2011 an die Performa 11 in New York eingeladen. Er hatte u. a. Einzelausstellungen in der BAWAG Foundation Wien und im Frankfurter Kunstverein (beide 2011). 2009 bespielte er den isländischen Pavillon an der Venedig-Biennale. Vom 1. September bis 28. Oktober 2012 zeigt das Migros Museum für Gegenwartskunst die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Schweiz. Ragnar Kjartansson realisiert dafür ein neues siebenteiliges Projekt, welches sich ebenfalls im musikalisch-performativen Bereich bewegen wird. Zu der von Heike Munder kuratierten Ausstellung erscheint bei JRP|Ringier eine monografische Publikation über die musikalischen und performativen Arbeiten des Künstlers mit Texten von Philip Auslander, Markús T. Andrésson, Heike Munder sowie einem Gespräch zwischen Edek Bartz und Ragnar Kjartansson.

Kontakt:

René Müller, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Migros Museum
für Gegenwartskunst, Tel. 044 277 27 27, rene.mueller@mgb.ch

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