SVAMV Schweizerischer Verband alleinerzi
Alleinerziehende wehren sich gegen Sozialabbau an Kindern im Kanton Thurgau
Bern/Zürich (ots)
Der Grosse Rat des Kantons Thurgau berät am Mittwoch ein Gesetz über die Inkassohilfe und die Bevorschussung von Kinderalimenten, das Kinder in Einelternfamilie im Thurgau schlechter stellen soll als in der gesamten übrigen Deutschschweiz. Dagegen wehrt sich der SVAMV als Dachverband der Alleinerziehenden und fordert den Grossen Rat auf, diesem Ansinnen eine Abfuhr zu erteilen.
Konkret soll mit dem neuen Gesetz die Hilfe durch die Gemeinden eingeschränkt werden, wenn Väter (oder Mütter) ohne Kinderbetreuung die Alimente an ihre Kinder nicht zahlen wollen. Bisher haben die Gemeinden in einem solchen Fall sowohl beim Inkasso geholfen wie die ausstehenden Alimente bevorschusst. Damit wurde der Einelternfamilie ermöglicht, ihren finanziellen Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können.
Neu wollen nun die Thurgauer Regierung und eine Mehrheit der vorberatenden Kommission diese Bevorschussung einstellen, wenn keine Aussicht auf Rückzahlung besteht. Die Kommission hat den regierungsrätlichen Vorschlag zwar dahin abgeändert, dass die Bevorschussung erst nach vier Jahren eingestellt wird.
Aber auch damit werden letztlich Kinder dafür bestraft, dass sich ein Elternteil vor seiner Verantwortung drückt. Solche Kinder einfach in die Abhängigkeit von der Sozialhilfe zu schicken, ist ein trauriges Ansinnen und passt schlecht zu einem Kanton, der gleichzeitig mit erheblichem finanziellen Aufwand sein Image aufpolieren möchte und sich seiner Kinderfreundlichkeit rühmt.
Der Schweizerische Verband alleinerziehender Mütter und Väter SVAMV wehrt sich entschieden gegen den geplanten Abbau der Hilfe für genau diejenigen Kinder, die sowieso schon am meisten von Armut betroffen sind. Er fordert deshalb die Mitglieder des Thurgauer Parlaments auf, nicht auf das vorgeschlagene Gesetz einzutreten.
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