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Studie der GfK Switzerland - Trotz Wirtschaftskrise: Schweizer setzen kräftiges Statement mit dem Einkaufskorb für Bioprodukte

Ein Dokument

Hergiswil (ots)

- Hinweis: Hintergründe zur Bio-Studie GfK Switzerland können    
     kostenlos im pdf-Format unter
     http://www.presseportal.ch/de/pm/100010243/  
     heruntergeladen werden -
Der Kauf von Bioprodukten ist eine Frage des Vertrauens - der
Nicht-Kauf eine Frage des Preises.
Die Schweizerinnen und Schweizer lassen sich
auch von der Wirtschaftskrise nicht die Lust auf biologische Produkte
nehmen. Der von GfK Switzerland untersuchte Markt für Bioprodukte
bleibt auch 2009 mit 5,4% konstant. Fast 50% aller Schweizerinnen und
Schweizer kaufen mindestens einmal pro Woche Bio-Produkte. Die
beliebtesten Produkte sind frisches Brot, Eier, Gemüse, Milchprodukte
und Babynahrung. Dies sind die Ergebnisse des "GfK-Retailscan" sowie
einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung von 1000 Schweizern, die
das Hergiswiler Marktforschungsinstitut GfK Switzerland durchgeführt
hat.
"Bio" ist nicht nur sehr positiv besetzt, "bio" ist auch sehr
lukrativ - das wissen auch Grossverteiler und Discounter, die ihre
Angebotspalette erweitern und aufwerten. Drei Viertel aller
Bio-Produkte werden mittlerweile bei den Grossverteilern coop und
Migros gekauft, der Rest bei Direktvermarktern (ab Markt/ab Hof) oder
im Biofachhandel. Der "GfK-Retailscan" erfasst den Verkauf von
Bioprodukten über die Grossverteiler. Dabei werden bewusst jene
Warengruppen ausgeklammert, bei denen keine Bio-Produkte angeboten
werden.
Marktanteil bleibt konstant
Bio-Produkte haben seit einigen Jahren einen relativ konstanten
Anteil von rund fünfeinhalb Prozent am von Marktforscher untersuchten
Lebensmittelmarkt. Die beliebtesten Produkte sind frisches Brot
(14,4% wertmässiger Anteil an den Verkäufen), Eier (16,1%), Gemüse
(10,3%) sowie Milch (15,4%) und Butter (8,1%). Der Anteil von
Fertig-Babynahrung aus Biolandbau beträgt bereits 15% des
untersuchten Marktes.
Bio zieht - vom Single bis zum Fünfpersonen-Haushalt
Entgegen der weitverbreiteten Annahme, Bio sei nur etwas für
Kleinhaushalte, spricht der Umstand, dass noch 36% aller Haushalte
über fünf Personen bereit sind, Geld für Bio-Produkte auszugeben. Bei
den  Single- und Zweipersonenhaushalten sind es hingegen 50%, die
Bio-Produkte bevorzugen und sich dabei auch nicht vom höheren Preis
abhalten lassen: bis zu fünfzehn Prozent mehr im Vergleich zu
konventioneller Ware sind sie bereit, für biologische Produkte zu
zahlen. Der Preis ist das stärkste Argument der Nicht-Käufer: 68% von
ihnen geben an, die Bio-Produkte seien ihnen zu teuer.
"Aus der Region" = "bio"? Kann sein - muss aber nicht
Auch Regionalität spielt beim Kaufentscheid eine Rolle. Jedoch: Wo
"regional" drauf steht, muss noch lange nicht "bio" drin sein - der
wohl weitverbreitetste Irrtum, wenn es um Bioprodukte geht. Die
Studie zeigt, dass vor allem die Deutschschweizer
regional-patriotisch einkaufen: 48% der befragten Deutschschweizer
gaben an, Bio-Produkte zu kaufen, um einheimische Produkte und
Produzenten zu unterstützen. Das wollen nur 29% der Westschweizer.
Ein Seitenblick zeigt, das nur 16% der Deutschschweizer "bio" des
gesunden Lebensstils wegen kaufen.
Thomas Hochreutener, Detailhandelsexperte bei GfK Switzerland, zur
Vermischung der Begriffe regional/bio: "Der Biomarkt hat, auch im
europäischen Vergleich, ein beachtliches Niveau erreicht. Die
Konsumenten sehen "bio" breiter an, für sie fallen Begriffe wie
Regionalität, Nachhaltigkeit, faire Produktion, Rückverfolgbarkeit
eine ebenso grosse Rolle. "Bio" ist ein Aspekt im Kaufentscheid. Alle
zusammengenommen lassen sich auf ein Schlagwort zusammenführen:
Vertrauen."
Im Spannungsfeld zwischen Preis und Glaubwürdigkeit
Die GfK-Studie zeigt, das immerhin 23% ein Vertrauensproblem mit
dem Begriff "bio" haben, am meisten die Befragten ab Fünfzig. Kaum
etwas lebt so sehr vom Verbrauchervertrauen wie der Begriff "Bio" -
der Biomarkt steht und fällt mit Begriffen wie "Glaubwürdigkeit" und
"Qualität". An der 10. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau an
der ETH Zürich Anfang Februar 2009 ermunterte Bundesrätin und
Volkswirtschaftsdirektorin Doris Leuthard, die Schweizer
Landwirtschaft solle ihre Trümpfe spielen: eine umwelt- und
tiergerechte Produktion, hohe Qualität, Frische, gesicherte
Rückverfolgbarkeit.
Es ist sicher sinnvoller, konventionell gewachsene Äpfel aus der
Schweiz statt - womöglich noch im Winter - biologisch angebaute
Erdbeeren aus Chile, die einige tausend Flugkilometer hinter sich
haben, in den Einkaufskorb zu legen. Die Betrachtung der gesamten
Produktions- und Lieferkette, nicht nur die Frage, ob ein
Lebensmittel biologisch produziert wurde, spielt under den Aspekten
Nachhaltigkeit und ökologischer Fussabdruck eine immer grössere
Rolle.
Für die Agenda:
Am 30. Juni 2009 stellt Thomas Hochreutener, Detailhandelsexperte
bei GfK Switzerland, Hergiswil, die Dokumentation "Detailhandel
Schweiz 2009" an der Schweizer Handelstagung in Horgen (ZH) vor. Das
Detailhandelsbuch und begleitende Materialien können auf der Website
von GfK Switzerland bestellt werden: http://www.gfk.ch/
Hier finden sich auch jeweils die aktuellen Ergebnisse des
vierteljährlich erscheinenden "Marktmonitor Schweiz", den man sich
auch schicken lassen kann:  detailhandel@gfk.com

Kontakt:

Nähere Informationen zur repräsentativen Online-Studie:
Sara Salzmann-Guntern
GfK Switzerland Custom Research
Tel.: +41/41/632'95'03
E-Mail: sara.salzmann.guntern@gfk.com

Nähere Informationen zum GfK Retailscan und Marktmonitor:
Thomas Hochreutener
GfK Switzerland Retail and Technology
Tel.: +41/41/632'93'64
E-Mail: thomas.hochreutener@gfk.com

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