Glasfaserausbau: Swisscable stellt Konzentration auf FTTH in Frage
Bern (ots)
Swisscable begrüsst das Bemühen des Runden Tisches, den Ausbau von Glasfasernetzen bis in die Haushalte zu koordinieren. Statt jedoch einseitig auf die teuren Glasfasernetze zu setzen, plädiert Swisscable für den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Kabelnetze. Nur so kann der funktionierende Infrastrukturwettbewerb gewährleistet werden.
Swisscable begrüsst, dass die wichtigsten Akteure im Bau von Glasfasernetzen bis in die Haushalte (Fiber to the home = FTTH) Fortschritte erzielen konnten, um auch langfristig die Wahlfreiheit der Kunden sicherzustellen. Der Branchenverband der Schweizer Kabelnetzunternehmen setzt aber ein grosses Fragezeichen hinter eine einseitige Konzentration auf FTTH. So sind die Investitionen für den Bau von neuen Glasfasernetzen enorm. Ob diese in nützlicher Frist amortisiert werden können, ist zumindest fraglich. Dies insbesondere auch deshalb, weil es zukünftigen Anbietern, welche die FTTH-Netze nutzen werden, schwerfallen dürfte, sich von bereits bestehenden Angeboten, die via Telefon- und Kabelnetze zur Verfügung gestellt werden, zu differenzieren.
Mittelfristig: Ausbau der Kabelnetze bis zum Gebäude
Swisscable plädiert deshalb dafür, die bestehende Kabelnetzinfrastruktur in der Diskussion angemessen zu berücksichtigen. So ist in der Politik und Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, dass Kabelnetze bereits heute zum grössten Teil aus Glasfasern bestehen und mit relativ geringem Aufwand an neue Bedürfnisse angepasst werden können. Dazu gehört in einem ersten Schritt die Einführung von DOCSIS 3.0, einem Kabelmodem-Standard, der Bandbreiten von mehr als 100 Megabit pro Sekunde erlaubt. Mittelfristig empfiehlt Swisscable die Erweiterung der Glasfaserstrecken näher zum Gebäude oder sogar bis ins Gebäude (Fiber to the building = FTTB), sobald sich hierfür ein Bedürfnis abzeichnet. Ausgebaute Kabelnetze können problemlos jedem erschlossenen Haushalt Breitbandinternet, Telefonie, Analog-TV, Digital-TV, HDTV, Filme auf Abruf (VoD) und weitere Dienste anbieten. Übertragungsgeschwindigkeiten von 400 Megabit pro Sekunde werden bereits getestet.
Kabelnetze gewährleisten Wettbewerb
Aber auch der heutige Ausbaustandard der TV-Kabelnetze erlaubt es, hohe Bandbreiten anzubieten. Währenddem das Telefonnetz in der Schweiz die Leistungsgrenzen erreicht hat, haben Kabelnetze noch beträchtlichen Spielraum. Im Kampf um bandbreitenhungrige Kunden haben die Kabelnetzunternehmen deshalb eine ausgezeichnete Ausgangslage. Davon profitieren die Kunden mehrfach: Einerseits können sie vom qualitativ hervorragenden Angebot der Kabelnetze Gebrauch machen; andrerseits haben sie Wahlmöglichkeiten, da nur die Kabelnetzunternehmen den Infrastrukturwettbewerb gewährleisten.
Swisscable ist der Wirtschaftsverband der Schweizer Kabelnetzunternehmen. Ihm sind über 240 privatwirtschaftlich wie auch öffentlich-rechtlich organisierte Unternehmen angeschlossen, die rund 2,8 Millionen Haushalte und über 5 Millionen Menschen mit Radio und TV bedienen. Die meisten dieser Kabelnetzunternehmen bieten ihren Kunden auch Internet und Telefonie an.
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