Duales System Deutschland GmbH
Zwei Milliarden Mehrkosten für die Bürger?
Köln (ots)
Aufkündigung der Getrennterfassung birgt finanzielle und ökologische Risiken für Bürger und Kommunen
Die Investitionen für eine Gemischterfassung von Leichtverpackungen und Restmüll - das so genannte "Gelb-in-Grau"-Konzept (GiG) - würden sich nach Berechnungen der Duales System Deutschland GmbH (DSD) auf rund zwei Milliarden Euro belaufen. Aufbringen müssten diese Summe letztlich die Bürger über Gebühren- oder Preiserhöhungen. Die gegenwärtig vorhandenen LVP-Sortieranlagen sind nicht für die Sortierung von Restmüll ausgelegt. Würde man in Deutschland die getrennte Erfassung aufgeben, dann müssten für 70 Prozent der jährlich anfallenden 18,5 Millionen Tonnen Restmüll-LVP-Gemisch noch Aufbereitungs- und Sortierkapazitäten neu geschaffen werden.
Die Gemischterfassung von Verpackungen und Restmüll ist seit Jahren mit einer Fülle von unbeantworteten Fragen zur Kostenzuordnung und zu möglichen Qualitätsverlusten verbunden. Im Januar 2005 verkündete die damalige nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn deshalb öffentlich: "Es zeigen sich weder bei der ökologischen noch bei der Kostenbetrachtung eindeutige Vorteile für eine der untersuchten Sammelvarianten. Ferner waren die Mengen an aussortierten Wertstoffen nicht ausreichend, um diese bei Verwertern belastbar auf ihre Qualität und reale Absatzmöglichkeit prüfen zu lassen." Die existierenden Daten liefern also keine verlässliche Grundlage für die Entscheidung zu einer so fundamentalen Systemumstellung.
"Die DSD setzt im Sinne ihrer Kunden das wirtschaftlich günstigste und ökologisch sinnvollste Abfallverwertungskonzept ein. Für duale Systeme ist ein verändertes Erfassungssystem nur interessant, wenn sie ihre Kosten für die Leistungen Sammeln und Sortieren dadurch senken können. Und das ist bei einer Gemischterfassung längst nicht erwiesen", betont Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH.
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