SMBS - University of Salzburg Business School
Ist klassisches HR-Management im Zeitalter der Digitalisierung noch zeitgemäß?
2019 (ots)
SMBS- University of Salzburg Business School lud zur Executive Lecture
Diese Frage stellte gestern Abend Dr. Roland Lechner, Personalleiter der Quehenberger Logistics Group, an die Gäste, die der Einladung zur Executive Lecture an der SMBS - University of Salzburg Business School gefolgt sind. Und er beantwortete sie mit einem klaren Ja. "Geht es um die Betrachtung der reinen administrativen Tätigkeiten, werden viele Aufgaben wegfallen und durch Digitalisierungs-Prozesse vereinfacht, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass es kein HR-Management mehr braucht", bekräftigt Lechner. "In den rasch wechselnden Zeiten, braucht es mehr denn je einen Bereich, der den nötigen Weitblick hat, Antworten und Konzepte für diese Herausforderungen bieten zu können, denen Unternehmen wie deren tragende Persönlichkeiten ausgesetzt sind", so Lechner.
Lechner, der aktuell als Head of Corporate HR alle Personalagenden von knapp 3200 Mitarbeitern in 19 Ländern Mittel- und Osteuropas verantwortet, lernte im Laufe der Jahre die rasche Veränderung im Human Resources von der überwiegenden Administration zum Business- und Sparring Partner kennen.
Der HR-Bereich hatte in vielen Unternehmen lange Zeit eine rein administrative Daseinsberechtigung und war mit der ständigen Gefahr des Outsourcings konfrontiert. Allein während der letzten Stationen seiner beruflichen Laufbahn, die Lechner von der Post AG über die SONY DADC und nun zu Quehenberger Logistics geführt haben, hat sich der HR-Bereich und damit das Selbstverständnis des HR-Managers enorm gewandelt. "Unter anderem durch die bewegten Märkte, die dazu führen, dass viele Unternehmen um das Finden und Halten der besten Köpfe ringen. Oft spielen Strategie, Aufstiegschancen, Vision aber auch das Arbeitsumfeld eine immer wichtigere Rolle für Mitarbeiter, als nur das Gehalt. Gerade in diesem Zusammenhang kann HR ein strategisch wichtiger Partner für die Geschäftsführung werden, um eben dieser Entwicklung rechtzeitig folgen zu können."
Von der Personalverwaltung zum integrierten Human Resource Management
Waren es früher vordergründig Themen wie Systemeinführungen, Restrukturierungsmaßnahmen oder das Erreichen von Trainingsmanntagen in der Personalentwicklung, sind es nun Aufgaben bezüglich Diversity Compensation, Generation Development, Kompetenzmanagement sowie das ganze Spektrum Social Media und Employer-Branding Activities, die mehr und mehr in den Vordergrund treten.
Neue Schlagworte und die damit besetzten Themenbereiche wie Empowerment, Employer-Branding, Zero Noise Policy, HR as reliable partner, Retention of high performers, sowie Digitization haben im HR-Bereich Einzug gehalten und die Arbeitsbedingungen des klassischen HR-Managements maßgeblich verändert. Die Komplexität der Themen erfordert von Personalleitern ein umfangreiches Spektrum an Wissen. Arbeits- und Sozialrecht, DSGVO, die Einhaltung der Arbeitnehmerschutzbestimmungen, Talent Management, Recruitung und vieles mehr. "Auch hier gilt: Überzeugungsarbeit, Einbinden der Fachbereiche, damit man nicht gegen Windmühlen anrennt", so Lechner.
"Die beste Personalentwicklungsstrategie ist zweifellos zum Scheitern verurteilt, wenn sie nicht durch die Geschäftsleitung und Führungskräfte mitgetragen und vor allem vorgelebt wird".
Zum Abschluss seines Vortrags verriet Lechner seine persönlichen Erfolgsfaktoren: Ehrlichkeit und Kommunikation, dran bleiben, weniger ist mehr, zuhören und annehmen und aufzeigen, was bereits umgesetzt wurde.
Unumgänglich sei es aber für ihn, als verantwortlicher HR-Manager Konsequenz aufzuzeigen und "the road of pain" nicht zu scheuen, um nachhaltig Veränderungen zu erreichen.
Kontakt:
SMBS - University of Salzburg Business School
Mag. Dr. Margit Skias
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