Herausgabe in Cell: "Hauptregulator" für Sonnenbräunung gefunden
Cambridge, Massachusetts (ots/PRNewswire)
In der am 9. März 2007 erscheinenden Ausgabe der Fach-Zeitschrift Cell des Herausgebers Cell Press berichten Forscher über ein Krebs verhinderndes Gen, das auch den Sonnenbräunungsmechnismus der Haut reguliert.
"Das Tumorsuppressor Gen p53 ist im häufig in Tumoren mutiert," erklärte David Fisher, Leiter des Melanomprogramms in medizinischer Onkologie am Dana-Farber Cancer Institute. "Nun haben wir herausgefunden, dass es eine Rolle bei der Hautbräunung spielt."
Die Forscher sahen in dem von p53 bewirkten Vorgang auch einen Zusammenhang mit anderen Fällen von Haut Bräunungen, die nicht mit der Sonne assoziiert werden.
"Die am höchsten in der Oberfläche liegenden Zellen in der Haut reagieren auf Sonneneinstrahlung," sagte Fisher. Wenn diese "Keratinozyten" der Sonne ausgesetzt werden, produzieren sie das "Melanozyten stimulierendes Hormon" (MSH) und regen so andere Zellen zur Produktion von Hautbräunungspigment an.
"Unterschiedliche Fähigkeit zur Bräunung rührt von den Unterschieden im MSH-Rezeptor her," führte Fisher weiter aus. So reagiert die bei Rothaarigen gefundene Rezeptorvariante nicht auf MSH, weswegen sie keine Fähigkeit zur Bräunung haben.
Allerdings hatten die Forscher die letztendlich für die Produktion des Bräunungshormons zuständigen Faktoren nicht identifiziert.
"MSH ist ein Produkt einer grösseren Gensequenz, in der auch die korpereigne, morphinähnliche Substanz mit der Bezeichnung Beta-Endorphin kodiert ist," fügte Fisher hinzu. Während MSH die Sonnenbräunungsreaktion regelt, ist Beta-Endorphin wahrscheinlich für das Bedürfnis nach Sonne verantwortlich.
Fishers Team wies nach, dass p53 bei Mäusen zur Aktivierung von Genen benötigt wird, die MSH produzieren und Bräunung zulassen. Demnach ist die Produktion von Beta-Endorphin durch die Sonne auch von p53 abhängig.
"Die Induktion von Beta-Endorphin scheint eng mit dem Bräunungsweg verbunden zu sein," so Fisher. "Das könnte das Abhängigkeitsverhalten erklären, welches mit dem Bedürfnis nach Sonne oder der Nutzung von Solarien verbunden ist."
Die Forscher beobachteten ähnliche Vorgänge bei Menschenhaut und bei Mäusehaut. Sie konnten auch die Beteiligung von p53 an anderen Formen anormaler Hautpigmentierung nachweisen, die als Nebenwirkungen bestimmter Medikamente oder anderer Belastungen auftreten können.
"Bestimmte Medikamente aktivieren wahrscheinlich unbeabsichtigt p53 und damit den Sonnenbräunungsweg," spekulierte Fisher. "Wir könnten nun in der Lage sein, Wege zum Eingreifen in diesen Prozess zu finden, um seine Auslösung zu verhindern."
Aus diesem Grund könnte ein vollständigeres Verständnis des Sonnenbräunungsprozesses zu Produkten führen, die eine sichere Bräunung hervorrufen können auch ohne die potenziell schädliche UV-Strahlung - selbst bei Leuten, die sonst nicht braun werden. Fisher sagte, dass er an einer kleinen Biotechnologiefirma beteiligt ist, die an der Entwicklung eines derartigen Produkts arbeitet.
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Erin Doonan, Cell Press, Tel.: +1-617-397-2802,
E-Mail: edoonan@cell.com