EANS-News: Österreichische Post AG ÖSTERREICHISCHE POST H1 2015: LEICHTER
UMSATZANSTIEG, EBIT UNTER VORJAHR, ANSTIEG BEI ERGEBNIS/AKTIE UND CASHFLOW
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6-Monatsbericht
- Umsatz
- Umsatzanstieg H1 um 0,6% auf 1.178,9 Mio EUR
- Rückgang im Briefgeschäft (-0,4%) durch Wachstum im Paketbereich (+2,4%)
kompensiert
- Ergebnis
- EBIT-Rückgang H1 um 2,3% auf 96,5 Mio EUR
- Anstieg im Ergebnis/Aktie durch Einmaleffekt um 5,4% auf 1,14 EUR
- Cashflow und Bilanz
- Anstieg des Cashflows aus der Geschäftstätigkeit auf 107,7 Mio EUR
- Hoher Cash-Bestand und geringe Finanzverbindlichkeiten
- Ausblick 2015
- Umsatzwachstum von 1-2% angepeilt
- EBITDA-Marge um die 12% und operative Ergebnisverbesserung angestrebt
DIE ÖSTERREICHISCHE POST IM ÜBERBLICK
Der Konzernumsatz der Österreichischen Post lag im ersten Halbjahr 2015 mit
1.178,9 Mio EUR wie erwartet um 0,6% über dem Niveau des Vorjahres. Dabei konnte
der im Paketbereich erzielte Umsatzanstieg von 2,4% die leichten Rückgänge im
Briefgeschäft von 0,4% vollständig kompensieren. Das Briefgeschäft ist auch
weiterhin von der anhaltenden Substitution von klassischen Briefen durch
elektronische Kommunikationsformen geprägt, die sich zuletzt noch leicht
verstärkt hat. Das Geschäft mit Werbesendungen zeigte in der Berichtsperiode
eine differenzierte Entwicklung der einzelnen Kundenbranchen. Adressierte
Sendungen entwickelten sich hier rückläufig, während unadressierte Volumen
anstiegen.
Im Paketgeschäft hält der Trend zum E-Commerce an, wodurch die Paketmengen in
Österreich weiter steigen. Gleichzeitig zeichnet sich jedoch auch verstärkter
Wettbewerb ab, dem die Österreichische Post mit laufendenden Investitionen an
der Schnittstelle zu den Kunden begegnet. So gelingt es neben der
Kostenführerschaft auch die Serviceführerschaft kontinuierlich auszubauen. Mit
Ende der Berichtsperiode standen den Kunden der Post bereits rund 280
Selbstbedienungszonen und 170 Abholstationen in ganz Österreich zur Verfügung.
Zudem bietet die Österreichische Post mit der Post App seit dem Vorjahr ein hoch
modernes Tool an, das den Kunden größtmögliche Flexibilität beim Empfang von
Sendungen ermöglicht. Erst kürzlich wurde auch in einem Pilotbetrieb die
Samstagzustellung gestartet. Im internationalen Paketgeschäft zeigte sich
weiterhin eine differenzierte Entwicklung - in den Beteiligungen in Südost- und
Osteuropa sowie der Türkei hielten die positiven Markttrends weiter an, während
in Deutschland aktuell Strukturmaßnahmen und die Fortsetzung des Netzumbaus
Priorität haben.
Das Betriebsergebnis (EBIT) der Österreichischen Post lag mit 96,5 Mio EUR im
ersten Halbjahr 2015 um 2,3% unter dem Niveau des Vorjahres, im zweiten Quartal
konnte im Jahresvergleich eine Steigerung um 4,9% auf 42,6 Mio EUR erzielt
werden. Im operativen Geschäft wurden Maßnahmen zur Kostenoptimierung und
Effizienzsteigerung konsequent fortgesetzt, darunter auch weitere Investitionen
in eine moderne Fahrzeugflotte und neue Sortieranlagen. Bei einem insgesamt
umfangreichen Investitionsprogramm liegt der Cashflow weiterhin auf hohem Niveau
und bildet damit eine solide Basis für die zukünftige Investitions- und
Dividendenfähigkeit der Österreichischen Post. Auf dieser Grundlage will die
Österreichische Post ihrer klaren Kapitalmarktpositionierung als Dividendentitel
auch in Zukunft treu bleiben.
"Mit Blick auf das Gesamtjahr gehen wir von einer Fortsetzung der Basistrends im
Brief- und Paketgeschäft aus und erwarten in 2015 einen Anstieg des
Konzernumsatzes in der Größenordnung von 1-2%. Gleichzeitig peilen wir eine
EBITDA-Marge um die 12% sowie eine weitere Verbesserung im operativen Ergebnis
an", so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl.
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Der Konzernumsatz der Österreichischen Post hat sich im ersten Halbjahr 2015
gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 0,6% auf 1.178,9 Mio EUR leicht
erhöht. Auch in der Betrachtung des zweiten Quartals 2015 konnte eine leichte
Umsatzsteigerung von 0,6% erzielt werden.
Der Umsatz der Division Brief, Werbepost & Filialen reduzierte sich im
Berichtszeitraum um 0,4% auf 738,0 Mio EUR. Im zweiten Quartal 2015 verringerte
sich der Umsatz mit minus 0,5% in einer ähnlichen Größenordnung. Der Basistrend
der E-Substitution, also des Ersatzes des klassischen Briefs durch elektronische
Kommunikationsformen, hält weiter an. Zudem lieferten Wahlen im zweiten Quartal
2015 geringere Umsatzbeiträge als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Als
gegenläufiger Effekt ist die Tarifanpassung per 1. März 2015 zu nennen.
Insgesamt lag der Umsatz im Bereich Briefpost & Mail Solutions im ersten
Halbjahr 2015 mit 400,7 Mio EUR um 0,8% über dem Niveau des Vorjahres. Im
Bereich Werbe- und Medienpost, der im ersten Halbjahr einen leichten
Umsatzrückgang um 1,0% auf 279,8 Mio EUR verbuchte, zeigte sich eine
differenzierte Entwicklung der einzelnen Kundenbranchen. Speziell die
Werbeaktivitäten der Handelsunternehmen vor allem im unadressierten Bereich
entwickelten sich in der Berichtsperiode positiv, während bei adressierten
Werbesendungen Rückgänge verzeichnet wurden. Gleichzeitig verringerte sich im
ersten Halbjahr auch der Umsatz im Bereich Filialdienstleistungen um 3,1 Mio EUR
auf 57,5 Mio EUR.
Die Division Paket & Logistik verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 einen
Umsatzanstieg von 2,4% auf 440,9 Mio EUR. Im zweiten Quartal 2015 erhöhte sich
der Divisionsumsatz um 2,6%. Eine Betrachtung nach Regionen zeigt, dass im
ersten Halbjahr 54% der Divisionsumsätze in Deutschland generiert wurden, 37%
der Umsätze entfielen auf Österreich und 9% auf die Tochtergesellschaften
in Südost- und Osteuropa. In Deutschland verringerte sich der Umsatz in den
ersten sechs Monaten um 2,3%. Die herausfordernde Wettbewerbssituation sowie der
Preisdruck in diesem Markt sind somit weiterhin deutlich spürbar, wobei die
Umsatzrückgänge zum Teil auf geringere Dieselzuschläge auf Transportleistungen
zurück zu führen waren. In Österreich erhöhte sich der Umsatz - vor allem
getrieben durch den erwähnten Trend zum Online-Shopping - im ersten Halbjahr
2015 um 8,3%, wobei hier verstärkte Initiativen der Wettbewerber zum Ausbau
ihrer Marktpräsenz zu bemerken sind. Die Tochtergesellschaften in Südost- und
Osteuropa verzeichneten auf Basis deutlicher Volumensteigerungen bei anhaltend
hohem Preisdruck ein Umsatzwachstum von 9,9%.
AUFWANDS- UND ERGEBNISENTWICKLUNG
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen stieg in der
Berichtsperiode um 0,3% auf 364,0 Mio EUR. Während sich der Materialaufwand vor
allem aufgrund der niedrigeren Treibstoffpreise reduzierte, kam es bei den
bezogenen Leistungen zu einem Anstieg durch erhöhte Transportaufwendungen.
Dieser Zuwachs ist auf die gestiegenen Paketmengen in Österreich und Südost- und
Osteuropa zurückzuführen, wurde jedoch zum Teil durch den Rückgang der bezogenen
Leistungen für Transporte in Deutschland kompensiert.
Der Personalaufwand der Österreichischen Post belief sich im ersten Halbjahr
2015 auf 551,8 Mio EUR und blieb somit in Summe stabil. Die in diesem Betrag
inkludierten operativen Personalaufwendungen für Löhne und Gehälter lagen
bereinigt um den Effekt aus der Integration von Distributionsgesellschaften in
Deutschland auf Vorjahresniveau. Die Integration vormals bezogener Leistungen
führte zwar zu zusätzlichen Personalkosten, denen allerdings ein Rückgang des
Aufwands für Transportdienstleistungen gegenübersteht. Die stabile Entwicklung
der operativen Personalkosten zeigt, dass die konsequente Fortführung der
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Verbesserung der Personalstruktur die
inflationsbedingten Kostensteigerungen kompensieren konnte.
Zusätzlich zu den laufenden operativen Personalkosten umfasst der
Personalaufwand der Österreichischen Post auch diverse nicht-operative
Personalaufwendungen wie Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die
primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter
zurückzuführen sind. Die Höhe der Abfertigungsaufwendungen lag im ersten
Halbjahr 2015 mit 11,0 Mio EUR auf Vorjahresniveau (10,8 Mio EUR im ersten
Halbjahr des Vorjahres). Der Aufwand für Rückstellungen für Unterauslastungen
lag in der Berichtsperiode bei rund 6 Mio EUR, von denen 3 Mio EUR auf die
Anpassung der zugrunde liegenden Parameter dieser Rückstellungen zurückgingen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtszeitraum mit 32,8 Mio EUR
auf dem Niveau des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen um 8,6% auf 156,0 Mio EUR, zurückzuführen unter
anderem auf höhere Aufwendungen für Instandhaltung, Kommunikation und Beratung.
Insgesamt reduzierte sich das EBITDA im ersten Halbjahr 2015 um 3,7% bzw. 5,4
Mio EUR auf 139,7 Mio EUR. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 11,9%. Die
Abschreibungen lagen in der Berichtsperiode mit 43,2 Mio EUR um 3,1 Mio EUR
unter dem Vergleichswert 2014, der eine Wertminderung des Firmenwerts der
polnischen Tochtergesellschaft PostMaster Sp. z o.o. in Höhe von 4,9 Mio EUR im
zweiten Quartal 2014 enthalten hatte. So lag das EBIT für die ersten sechs
Monate 2015 bei 96,5 Mio EUR und damit um 2,3 Mio EUR bzw. 2,3% unter dem
Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge betrug 8,2%. Im zweiten Quartal 2015 wurde -
aufgrund der erwähnten Wertminderung im Vorjahr - ein Anstieg von 4,9% auf 42,6
Mio EUR erzielt.
Das Finanzergebnis verbesserte sich von minus 1,8 Mio EUR auf 3,4 Mio EUR, im
Wesentlichen zurückzuführen auf Zinserträge in Höhe von 3,3 Mio EUR infolge der
vorzeitigen Auflösung einer Cross-Border-Leasingtransaktion bezüglich diverser
Postsortieranlagen im März 2015. Damit lag das Ergebnis vor Steuern in den
ersten sechs Monaten 2015 bei 99,9 Mio EUR nach 97,0 Mio EUR im Vorjahr. Der
Steueraufwand blieb mit 22,5 Mio EUR leicht unter dem Wert des ersten Halbjahres
2014 (23,4 Mio EUR). Nach Abzug der Steuern ergibt sich ein Periodenergebnis
(Ergebnis nach Steuern) von 77,4 Mio EUR, das einem Anstieg von 5,2% entspricht.
Damit lag das unverwässerte Ergebnis pro Aktie in den ersten sechs Monaten 2015
bei 1,14 EUR.
Nach Divisionen betrachtet, verzeichnete die Division Brief, Werbepost &
Filialen im ersten Halbjahr 2015 ein EBITDA von 161,4 Mio EUR, dies entspricht
einem Anstieg von 1,6%. Damit konnten die leichten Umsatzrückgänge in der
Berichtsperiode durch hohe Kostendisziplin kompensiert werden. Das
Divisions-EBIT lag mit 145,4 Mio EUR um 4,7% bzw. um 6,5 Mio EUR über dem
Vergleichswert des Vorjahres. Dieser Anstieg ist primär auf die im Vorjahr
vorgenommene Firmenwertabschreibung der polnischen Beteiligung PostMaster Sp. z
o.o. in Höhe von 4,9 Mio EUR zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erzielte in den ersten sechs Monaten 2015 ein
EBITDA von 23,1 Mio EUR nach 22,5 Mio EUR im Vorjahr. Das EBIT lag in der
Berichtsperiode bei 12,5 Mio EUR und damit um 0,4 Mio EUR über dem Vorjahreswert
von 12,1 Mio EUR. Während sich die Ertragslage des Geschäfts in Österreich sowie
in Südost- und Osteuropa positiv entwickelte, werden in Deutschland aktuell
Strukturmaßnahmen und ein Netzumbau vorangetrieben.
Die Division Corporate (inkl. Konsolidierung) enthält grundsätzlich alle
Aufwendungen zentraler Abteilungen des Konzerns sowie Personalrückstellungen und
Vorsorgen. Das EBIT des Bereichs Corporate reduzierte sich um 9,2 Mio EUR auf
minus 61,4 Mio EUR. Dieser Rückgang ist einerseits auf die Parameteranpassungen
der Rückstellungen für Unterauslastungen zurückzuführen. Andererseits kam es in
der Berichtsperiode zu einem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im
Bereich Instandhaltung, Kommunikation und Beratung, die vorwiegend in der
Division Corporate ergebnismindernd wirkten.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Halbjahr 2015 151,8 Mio EUR
nach 139,2 Mio EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Cashflow aus der
Geschäftstätigkeit lag mit 107,7 Mio EUR um 11,8 Mio EUR über dem Wert für das
erste Halbjahr 2014. Diese Erhöhung war vor allem auf im Periodenvergleich
geringere Ertragsteuerzahlungen zurückzuführen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erreichte in den ersten sechs Monaten
einen Wert von plus 16,8 Mio EUR. Dieser Anstieg resultierte vor allem aus dem
Verkauf der ehemaligen Unternehmenszentrale im ersten Wiener Gemeindebezirk, da
der Restkaufpreis in Höhe von 60,0 Mio EUR im ersten Quartal 2015 beglichen
wurde. Die Zahlungen für den Erwerb von Sachanlagen (CAPEX) lagen im ersten
Halbjahr 2015 mit 32,0 Mio EUR über dem Wert des Vorjahres von 22,2 Mio EUR.
Insgesamt lag der Free Cashflow in der Berichtsperiode bei 124,4 Mio EUR nach
83,2 Mio EUR im Vorjahr. Der Free Cashflow vor Akquisitionen und
Wertpapierveränderungen erreichte 137,7 Mio EUR. Auch ohne Berücksichtigung des
Sondereffekts aus dem Verkauf der ehemaligen Unternehmenszentrale lag der Free
Cashflow bei 77,7 Mio EUR und damit über dem Vergleichswert des Vorjahres von
70,5 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf eine konservative Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Dies zeigt sich an der hohen Eigenkapitalquote, den
geringen Finanzverbindlichkeiten und der soliden Zahlungsmittelveranlagung mit
möglichst geringem Risiko. Das Eigenkapital lag per 30. Juni 2015 bei 646,0 Mio
EUR; dies ergibt eine Eigenkapitalquote von 40,3%. Die Analyse der
Finanzposition des Unternehmens zeigt einen hohen Bestand an kurzfristigen und
langfristigen Finanzmitteln in Höhe von insgesamt 319,3 Mio EUR. Hierzu zählen
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 256,9 Mio EUR sowie
Finanzinvestitionen in Wertpapiere von 62,4 Mio EUR. Diesen Finanzmitteln stehen
Finanzverbindlichkeiten von lediglich 18,6 Mio EUR gegenüber.
MITARBEITER
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter des Österreichischen Post Konzerns
(umgerechnet in Vollzeitkräfte) lag im ersten Halbjahr 2015 bei 23.343 Personen.
Dies entspricht einer Reduktion des Personalstands gegenüber der
Vergleichsperiode um 378 Mitarbeiter. Der Großteil der Konzernmitarbeiter ist in
der Österreichischen Post AG beschäftigt (insgesamt 17.904 Vollzeitkräfte).
AUSBLICK 2015
Auf Basis der Entwicklung des Brief- und Paketgeschäfts im ersten Halbjahr 2015
bestätigt die Österreichische Post die für das Gesamtjahr 2015 kommunizierten
Prognosen der Geschäftsentwicklung: Der Konzernumsatz sollte sich im
Jahresverlauf leicht positiv entwickeln und um 1-2% über dem Wert des
Geschäftsjahres 2014 zu liegen kommen.
Im Briefbereich ist mit einer Fortsetzung des Basistrends der E-Substitution,
also des Ersatzes des klassischen Briefs durch elektronische
Kommunikationsformen, und dadurch mit weiteren Mengenrückgängen zu rechnen. Nach
dem bisherigen Geschäftsverlauf ist für das Jahr 2015 insgesamt eine Reduktion
im Mittel der prognostizierten Bandbreite von 3-5% zu erwarten. Das
Werbegeschäft zeigt weiterhin eine differenzierte Entwicklung der einzelnen
Kundenbranchen, wobei Rückgänge eher im Bereich der adressierten Werbesendungen
spürbar sind. Ebenso ist damit zu rechnen, dass sich die rückläufige Entwicklung
der Filialnetzumsätze, vor allem im Bereich Telekommunikation und
Finanzdienstleistungen, im Lauf des Jahres 2015 fortsetzen wird. Unter
Berücksichtigung dieser Faktoren sowie der positiven Effekte aus der
Tarifanpassung im März 2015 sollte die Division Brief, Werbepost & Filialen im
Jahr 2015 in Summe eine stabile bis leicht positive Umsatzentwicklung zeigen.
Die Entwicklung der Division Paket & Logistik wird von unterschiedlichen Trends
im Privat- und Business-Bereich beeinflusst: Durch den stetig wachsenden
Online-Handel ist bei Paketen an Privatkunden - je nach Region - von einem
jährlichen Wachstum von 3-6% auszugehen. Im Bereich Business-Paket hingegen sind
angesichts der gedämpften Konjunkturaussichten derzeit kaum Impulse zu erwarten.
Der starke Wettbewerb im Paket- und Logistikgeschäft führt dabei sowohl im B2C-
als auch im B2B-Bereich zu einem verstärkten Kampf um Marktanteile.
Um ihre Effizienz in allen Leistungsbereichen weiter zu erhöhen, optimiert die
Österreichische Post sowohl in der Brief- wie auch in der Paketlogistik laufend
ihre Strukturen und Prozesse. Insbesondere in der internationalen
Geschäftstätigkeit hat die Steigerung der Profitabilität absolute Priorität. Ein
Schwerpunkt liegt hier auf der Weiterführung des Effizienzsteigerungsprogramms
in der trans-o-flex Gruppe, das eine Restrukturierung der Prozess-,
Distributions- und Personalstrukturen umfasst. Hintergrund aller Initiativen in
diese Richtung ist das Ziel einer EBITDA-Marge um die 12%. Dieses Ziel sowie
eine weitere Verbesserung im operativen Ergebnis werden auch für das Gesamtjahr
2015 angestrebt.
Den erwirtschafteten operativen Cashflow wird die Österreichische Post auch in
Zukunft umsichtig und zielgerichtet für nachhaltige Effizienzsteigerungen,
Strukturmaßnahmen und Zukunftsinvestitionen einsetzen. Auch 2015 sind in diesem
Sinn operative Sachanlageninvestitionen (CAPEX) von ca. 80 Mio EUR in
Sortiertechnik, Logistik und Kundenlösungen geplant. Darüber hinaus hat die
Österreichische Post kürzlich mit dem Bau der neuen Unternehmenszentrale im 3.
Wiener Gemeindebezirk begonnen, die im Jahr 2017 fertiggestellt werden soll.
Kennzahlen
Veränderung
Mio EUR H1 2014 H1 2015 % Mio EUR Q2 2014 Q2 2015
Umsatzerlöse 1.171,9 1.178,9 0,6% 7,0 573,5 577,0
davon Division Brief, 740,9 738,0 -0,4% -2,9 362,2 360,5
Werbepost & Filialen*
davon Division Paket & 430,5 440,9 2,4% 10,3 211,0 216,4
Logistik*
davon Corporate* 0,4 0,1 -86,9% -0,4 0,2 0,0
Sonstige betriebliche Erträge 32,5 32,8 0,9% 0,3 15,9 16,4
Materialaufwand und Aufwand für -362,8 -364,0 -0,3% -1,1 -179,0 -179,5
bezogene Leistungen
Personalaufwand -551,7 -551,8 0,0% -0,1 -271,1 -270,1
Sonstige betriebliche -143,7 -156,0 -8,6% -12,3 -72,2 -79,7
Aufwendungen
Ergebnis aus nach der Equity-
Methode bilanzierten -1,1 -0,2 80,8% 0,9 -0,7 0,4
Finanzanlagen
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, 145,1 139,7 -3,7% -5,4 66,3 64,6
Steuern und Abschreibungen)
Planmäßige Abschreibungen -46,3 -43,2 6,6% 3,1 -25,7 -22,0
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und 98,8 96,5 -2,3% -2,3 40,6 42,6
Steuern)
davon Division Brief, 138,9 145,4 4,7% 6,5 60,9 68,8
Werbepost & Filialen
davon Division Paket & 12,1 12,5 3,0% 0,4 6,6 5,3
Logistik
davon Division Corporate/ -52,2 -61,4 -17,6% -9,2 -27,0 -31,5
Konsolidierung
Sonstiges Finanzergebnis -1,8 3,4 >100% 5,2 -1,1 -0,1
EBT (Ergebnis vor Steuern) 97,0 99,9 3,0% 2,9 39,5 42,5
Ertragsteuern -23,4 -22,5 4,0% 0,9 -9,7 -8,9
Periodenergebnis 73,6 77,4 5,2% 3,9 29,9 33,6
Ergebnis je Aktie (EUR)** 1,08 1,14 5,4% 0,06 0,44 0,50
Cashflow aus Geschäftstätigkeit 95,9 107,7 12,3% 11,8 45,3 48,1
Investitionen in Sachanlagen -22,2 -32,0 -43,9% -9,8 -11,1 -16,2
(CAPEX)
Free Cashflow vor Akquisitionen 70,5 137,7 95,4% 67,3 32,5 33,2
und Wertpapieren
* Die Darstellung der Umsatzerlöse wurde angepasst, sodass segmentübergreifende
Leistungsbeziehungen zwischen Tochtergesellschaften bzw. zwischen
Tochtergesellschaften und der Österreichischen Post AG nicht mehr in den
Umsatzerlösen mit Dritten (vormals Außenumsatz) gezeigt werden.
** Unverwässertes Ergebnis je Aktie bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
Der Halbjahresfinanzbericht 2015 ist im Internet unter www.post.at/ir -->
Reporting --> Finanzberichte verfügbar.
Rückfragehinweis:
Österreichische Post AG
DI Harald Hagenauer
Leitung Investor Relations, Konzernrevision & Compliance
Tel.: +43 (0) 57767-30400
harald.hagenauer@post.at
Österreichische Post AG
Mag. Ingeborg Gratzer
Leitung Presse & Interne Kommunikation
Tel.: +43 (0) 57767-24730
ingeborg.gratzer@post.at
Ende der Mitteilung euro adhoc
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Unternehmen: Österreichische Post AG
Haidingergasse 1
A-1030 Wien
Telefon: +43 (0)57767-0
Email: investor@post.at
WWW: www.post.at
Branche: Transport
ISIN: AT0000APOST4
Indizes: ATX Prime, ATX
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Sprache: Deutsch