TALIS liefert Beweis für Verantwortungsbewusstsein der Lehrkräfte, sagt die Bildungsinternationale (BI)
BRÜSSEL, June 17 (ots/PRNewswire)
Education International begrüsst die heutige Veröffentlichung der ersten OECD Umfrage zu Unterricht und Bildung (TALIS: Teaching and Learning International Survey). BI war von Anfang an als beratende Partnerin dabei und ist sich der Bedeutung dieser Forschung bewusst, die weltweit zum ersten Mal die Meinungen der Lehrerinnen und Lehrer über ihr Berufsleben erfasst hat.
"Die TALIS-Umfrage bietet einzigartige Erkenntnisse über die Einstellungen der Lehrerinnen und Lehrer bezüglich der Arbeitsbedingungen, Schulleitung, beruflichen Weiterentwicklung, Rückmeldungen und Beurteilung seitens der Kollegeninnen und Kollegen, sowie anderer Angelegenheiten an Schulen," sagte der Generalsekretär von BI Fred van Leeuwen.
Er stellte fest, dass die riesige Umfrage-Datenbank in sehr beeindruckender Art und Weise die Verantwortung der Lehrkräfte in Bezug auf ihren Beruf und ihr Engagement für die Schülerinnen und Schüler dokumentiert. "Lehrkräfte fühlen sich tatsächlich verantwortlich," sagte van Leeuwen. "Sie sind zutiefst darum bemüht, eine qualitativ gute Ausbildung für alle anzubieten und nehmen gern in Kauf, hart an der Verbesserung ihrer Fähigkeiten zu arbeiten, um den unterschiedlichen Anforderungen der heutigen Schülerschaft gerecht werden zu können."
TALIS 2009 ist der erste Baustein in einer Reihe von vergleichenden Perspektiven von Unterrichts- und Lernbedingungen bei Lehrern der 5. bis 10. Schulstufe in öffentlichen und privaten Schulen in den 23 Mitglieds- und Partnerländern der OECD. (Anmerkung: Tragende OECD Länder, u.a. die USA, Kanada, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien, haben es abgelehnt, sich an der Studie zu beteiligen.)
BI ist überzeugt von den Ergebnissen, insbesondere der Betonung des qualitativen Aspekts der beruflichen Weiterentwicklung. Obwohl 40% der Befragten einen Mangel an beruflicher Weiterentwicklung beklagten, verdeutlichen die Daten ohne Zweifel, dass die Lehrerinnen und Lehrer bestrebt sind, im Verlauf ihrer ganzen Karriere zu lernen. Viele haben in der Tat ausserhalb ihres Unterrichts Energie und Geld in ihre berufliche Weiterentwicklung investiert.
Van Leeuwen warnte davor, dass die Bildungsministerien diese Zahlungsbereitschaft der Lehrerinnen und Lehrer nicht dazu missbrauchen dürfen, die finanziellen Mittel für Weiterbildung zu kürzen. "Es liegt immer noch im Verantwortungsbereich der Regierungen, in laufende Fortbildungsmassnahmen zu investieren, um eine kompetente und sehr gut ausgebildete Lehrerschaft zur Verfügung zu stellen."
Ein Schlüsselpunkt des TALIS-Berichts besteht in dem äusserst individuellen Ansatz zur beruflichen Weiterentwicklung von Lehrkräften. "Als Gewerkschafter des Lehrerverbands sind wir uns jedoch dessen bewusst, welchen grossen Wert gemeinsames Lernens hat. Wir haben Bedenken, dass TALIS das Risiko trägt, kollektive Strategien für die Verbesserung der Schule zu unterminieren," sagte van Leeuwen.
Eine weitere Sorge bezüglich TALIS ist, dass es nun möglich wird, gemeinsam mit den Ergebnissen von PISA, der grossangelegte OECD-Studie zum Schulerfolg, die berufliche Weiterentwicklung der Lehrkräfte mit leistungsbezogener Zahlungen zu verknüpfen, sagte er.
"In Anbetracht der Wirtschaftskrise ist es von Bedeutung, dass die Regierungen in öffentliche Bildung investieren, um eine wissensbasierte Wirtschaft aufzubauen," resümierte van Leeuwen. "Dafür ist es notwending, in die Qualität der Lehrerinnen und Lehrer zu investieren."
Weitere Informationen: Nancy Knickerbocker, Senior Coordinator für BI, Kontakt: +32-476-85-07-01 oder nancy.knickerbocker@ei-ie.org
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