Kunert erwartet 2007 erstes Umsatzplus seit 13 Jahren
Immenstadt (ots)
- Umsatz 93,9 Mio. Euro (minus 10%); EBIT - 8,7 Mio. Euro (Vorjahr: - 11,7 Mio. Euro) - Restrukturierungsphase ist mit Q1 2007 abgeschlossen - Vertriebsvorstand Dr. Michael Stoermer: "Wir erwarten für 2007 wieder ein Umsatzwachstum auf 100 Mio. Euro" - Kunert plant Kapitalerhöhung von 30 Mio. Euro mit Unterstützung der bestehenden Investorengruppe um die Deutsche Bank und Kingsbridge Capital Advisors
Die Kunert AG, einer der führenden deutschen Strumpfhersteller, hat heute in Immenstadt ihre Zahlen für das Jahr 2006 vorgestellt. Danach ging der Umsatz des Allgäuer Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr nochmals um knapp 10 Prozent auf 93,9 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 104,1 Mio. Euro). Der Rückgang lässt sich im Wesentlichen auf die Kündigung unprofitabler Lizenzmarken zurückführen und den Aufbau der Strickfabrik in Marokko, infolge dessen der Handel nicht mit voller Kapazität beliefert werden konnte. Dieser Engpass ist behoben. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Kunert mit einem Umsatzwachstum auf 100 Mio. Euro.
"Erstmals seit 1993 sind wir wieder auf Wachstumskurs und erwarten für dieses Jahr ein Umsatzplus", sagte Vertriebsvorstand Stoermer: "Wir haben unsere Restrukturierung in Q1 2007 abgeschlossen und konzentrieren uns jetzt darauf, profitabel zu wachsen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit einer deutlichen Verbesserung unseres EBIT um den break-even Punkt herum."
Im operativen Geschäft ging 2006 der Verlust auf 8,7 Mio. Euro zurück. Der Vorjahresverlust hatte noch 11,7 Mio. Euro betragen. Das Jahr 2006 war noch durch finanzielle Sonderbelastungen durch die Restrukturierung gekennzeichnet, die 2007 nicht anfallen werden. Gleichzeitig kamen Kunert bereits geringere Verwaltungs- und Vertriebskosten zugute. Nach Steuern machte das Unternehmen einen Verlust von 14,3 Mio. Euro, nach 14,6 Mio. Euro im Vorjahr. In den kommenden Jahren wird Kunert wegen der Verluste in der Vergangenheit von niedrigeren Steuersätzen profitieren, die das Wachstum verstärken werden.
Kunert will international mit der Marke Burlington stark wachsen und plant durchschnittlich fünf neue Shops pro Jahr. Hierfür konnte der Londoner Top-Designer Anthony Cuthbertson, der vorher die Marken Max Mara und Daks erfolgreich vitalisiert hat, gewonnen werden. Vertriebsvorstand Dr. Stoermer: "Vor allem im Ausland ist Burlington eine sehr zugkräftige Marke. In diesem Jahr haben wir bereits Handelspartner in London, Wien und Tokio gewonnen." Die Neu-Positionierung der Marken und das neue Shop-in-Shop Konzept ist erfolgreich abgeschlossen und sehr positiv vom Markt aufgenommen worden. Auch die Vor-Order für die Beinbekleidungsmarken der Herbst/Winter Saison ist im zweistelligen Plus.
Das Unternehmen plant zudem eine vereinfachte Kapitalherabsetzung zur Verlustdeckung um ca. 9,3 Mio. Euro mit sich anschließender Erhöhung des Grundkapitals auf ca. 30 Mio. Euro, um das weitere Wachstum zu sichern und die Entschuldung der Gesellschaft voranzutreiben. Die Kapitalerhöhung soll durch die Ausgabe von 20 Mio. Stück neuer Stammaktien erfolgen. Ein Bezugsrechtsausschluss findet nicht statt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat in seiner gestrigen Sitzung die Kapitalerhöhung einstimmig als Vorschlag für die am 31. Juli 2007 stattfindende Hauptversammlung unterstützt. Laut Finanzvorstand de Jong kann Kunert im Fall der vollständigen Zeichnung der im Zuge der Kapitalerhöhung angebotenen neuen Aktien ihre Finanzverbindlichkeiten fast vollständig um bis zu 20 Mio. Euro reduzieren und schafft damit die Basis für eine Refinanzierung der verbleibenden Restverschuldung auf normaler Kostenbasis sowie Investitionen in das geplante Wachstum. Die Kapitalmaßnahme soll zeitnah nach der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung durch die Frankfurter Investmentbank Cazenove AG realisiert werden.
"Das neue Management hat das Traditionsunternehmen Kunert völlig neu aufgestellt und Herstellung, Vertrieb und Marketing neu ausgerichtet", sagte Aufsichtsratschef Michael Hollmann. "Jetzt sichern wir diesen Kurs mit einem stabilen Finanzrahmen ab, damit Kunert auch mittelfristig zukunftssicher aufgestellt ist und sein Wachstum finanzieren kann."
"Kunert hat sich seit dem Krisenjahr 2004, als es kurz vor dem Abgrund stand, komplett neu ausgerichtet und auch durch ein schwieriges Branchenumfeld den Turnaround auf den Weg gebracht", sagte Dr. Mathias Hink, Vorstandschef des Beteiligungsunternehmens Kingsbridge Capital Advisors, das im Jahr 2005 mit der Deutschen Bank eingestiegen war. "Wir unterstützen das Management voll bei seinem neuen Kurs, weil wir überzeugt sind, dass die Traditionsmarken Kunert, Hudson und Burlington mit dem richtigen unternehmerischen Konzept erfolgreich sein werden."
Über die KUNERT-Gruppe
Das Unternehmen KUNERT mit Hauptsitz in Immenstadt wurde 1907 gegründet und zählt zu den führenden Herstellern von Beinbekleidung in Europa. Die KUNERT-Gruppe steht für drei hochwertige Textil-Marken: die Premiummarke Kunert, Burlington als britische Lifestyle-Marke und Hudson als Familienmarke. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in Immenstadt produziert Kunert in Marokko und China. Kunert ist an der Frankfurter Wertpapierbörse (WKN 634190) und der Münchner Wertpapierbörse (WKN 634193) notiert.
Pressekontakt:
Medienkontakt:
Kilian Rötzer (CNC AG)
Tel.: +49 89 599458 121
Mobil: +49 172 88 11 226
E-Mail: kilian.roetzer@cnc-communications.com