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Nach stern-Enthüllung: Uefa-Ermittler Boksic gefeuert

Hamburg (ots)

In seiner aktuellen Ausgabe enttarnte der stern
den Uefa-Ermittler Robin Boksic als Betrüger und Hochstapler. Der 
32-jährige Kroate hatte unter anderem den FC Bayern München 
bezichtigt, ein Spiel an die Russenmafia verkauft zu haben. Der 
europäische Fußballverband hat nun auf die Enthüllung des stern 
reagiert und "jegliche Zusammenarbeit" mit Boksic beendet.
Am vergangenen Mittwoch hatte sich das noch ganz anders angehört. 
Die Uefa hatte zunächst rechtliche Schritte gegen den stern 
ankündigt. Einen Tag später, am Donnerstag, war davon keine Rede 
mehr. Die Uefa teilte mit, eine "interne Untersuchung" eingeleitet zu
haben. Schließlich geht es bei dem Skandal nicht nur um Robin Boksic,
sondern auch um die Zukunft des Uefa-Chefermittlers Peter Limacher. 
Der 47-jährige Schweizer hatte im November 2009 weltweit Aufsehen 
erregt, als er zusammen mit der Bochumer Staatsanwaltschaft den 
"größten Wettskandal in Europa" öffentlich machte. Nun steht der 
Disziplinarchef selbst am Pranger. Nach Recherchen des stern hatte 
Limacher die falschen Anschuldigungen gegen den FC Bayern zumindest 
mitgetragen.
Über die Zukunft von Limacher will man bei der Uefa keine Angaben 
machen. Der europäische Fußballverband will nicht einmal verraten, 
wer die interne Untersuchung leitet. "Um die vollständige 
Unabhängigkeit der damit beauftragten Personen nicht zu 
kompromittieren", heißt es aus dem Hauptquartier in Nyon, "wird die 
Uefa bis zum Abschluss der Untersuchung in dieser Angelegenheit keine
weiteren Erklärungen mehr abgeben."
Derweil weitet sich der Uefa-Skandal immer mehr aus. Nach einem 
Bericht in der nächsten am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des 
stern, hat der als Hochstapler enttarnte Uefa-Ermittler Robin Boksic 
auch Milivoje Novakovic und Miso Brecko, die beiden slowenischen 
Profis des 1. FC Köln, der Bestechlichkeit bezichtigt. Gegenüber 
Sicherheitsexperten der Fifa, so steht es in einem internen Vermerk 
des Weltverbandes, behauptete Boksic, "die manipulieren 
hundertprozentig und haben hohe Schulden bei diversen kriminellen 
Gruppen". Als Beweis versprach Boksic Abhörprotokolle des 
Bundesnachrichtendienstes, die er allerdings schuldig blieb.
Neue stern-Recherchen ergaben zudem, dass Boksic den FC Bayern 
nicht nur gegenüber der spanischen Staatsanwaltschaft und dem stern 
anschwärzte - in diesen beiden Fällen gemeinsam mit Limacher -, 
sondern während der WM in seiner Tätigkeit als Uefa-Gesandter auch 
der Fifa erzählte, es habe bei Vorständen des FC Bayern 
Hausdurchsuchungen gegeben.
Boksic besaß überdies nachweislich Zugang zum Frühwarnsystem, mit 
dem seit Jahren Spielmanipulationen verhindert werden sollen. Nach 
Informationen des stern wurde der 32-Jährige mit Unterstützung des 
Wettdaten-Dienstleisters "Betradar" bei der Uefa installiert. Auf 
Drängen Peter Limachers übernahm Betradar Anfang 2010 Boksics erste 
Monatshonorare von jeweils rund 6000 Euro.

Pressekontakt:

Gruner+Jahr, stern
Oliver Schröm
Telefon: 040-3703-4450

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