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Zahlungsmoralbarometer des Kreditversicherers Atradius stellt Schweizer Unternehmen ein mittelmässiges Zeugnis aus

Deutschland (ots/PRNewswire)

- 42,6  % des Gesamtwerts aller Rechnungen zwischen Unternehmen 
  werden in der Schweiz zu spät beglichen (im westeuropäischen 
  Durchschnitt knapp 40  %) 
- 50 Tage müssen die Unternehmen im Schnitt auf die Bezahlung 
  überfälliger Rechnungen warten - fast drei Wochen über das gängige 
  Fälligkeitsdatum hinaus (Westeuropa: 53 Tage) 
- 21,2  % der Befragten beklagen Umsatzverluste aufgrund der 
  Zahlungsverzögerungen, 15,3  % mussten Investitionen verschieben 
  (Westeuropa: 18,8  % bzw. 12,1  %) 
- 0,9  % der Forderungen mussten abgeschrieben werden (Westeuropa: 
  1,3  %). Mit 65,2  % als Hauptgrund wurden Konkurse oder 
  Geschäftsaufgaben angegeben (Westeuropa: 59,3  %) 
- 24,2  % der Unternehmen erwarten einen Anstieg des verspäteten 
  Rechnungsausgleichs in den nächsten zwölf Monaten (Westeuropa: 22,4
  %)  

Rund 90 % der Befragten der jüngsten Ausgabe des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa berichten von Zahlungsverzögerungen bei ihren Kunden im Business-to-Business-Bereich im letzten Jahr. Dabei waren durchschnittlich fast 40 % der Gesamtforderungen im B2B-Geschäft überfällig. Laut der Studie sind Unternehmen in Italien und Griechenland am stärksten von verspäteten Zahlungen im inländischen B2B-Bereich betroffen. Im Durchschnitt war bei fast 50 % des Gesamtwerts der B2B-Rechnungen ein Zahlungsverzug festzustellen, damit liegt dieser Wert in beiden Ländern rund 10 % über dem westeuropäischen Durchschnitt. Unter den verzögerten Zahlungen ihrer Exportkunden leiden im Gegensatz dazu am häufigsten britische Unternehmen. Laut Angaben der Befragten wurden 46,4 % des Gesamtwerts der britischen Verkäufe auf Rechnung im B2B-Exportgeschäft zu spät beglichen (gegenüber 38,3 % in Westeuropa).

(Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20150513/743985 )

Das Atradius Zahlungsmoralbarometer für Westeuropa nimmt das Zahlungsverhalten der in- und ausländischen B2B-Kunden von rund 3.000 Unternehmen in 13 Ländern unter die Lupe. Genauer betrachtet werden dabei die Trends bei der Durchführung des Forderungsmanagements, der auftretenden Schwierigkeiten punkto Rentabilität, der durchschnittlichen Forderungslaufzeit und nicht zuletzt der Zahlungsmoral, unterteilt nach Branchen und Unternehmensgrösse.

Aufgrund der weiterhin angespannten Insolvenzlage überrascht es nicht, dass mehr Befragte als im Vorjahr (57,9 % 2016 gegenüber 51,4 % 2015) als häufigsten Grund für Zahlungsverzögerungen bei inländischen Rechnungen die unzureichenden finanziellen Mittel ihrer Kunden angaben. Insbesondere griechische Unternehmen führten dies als Motiv an. Ähnlich verhält es sich bei den Auslandsrechnungen, wo der Anteil der Befragten, die Liquiditätsprobleme als Grund für Zahlungsverzögerungen nannten, von 37,1 % im Vorjahr auf 40,2 % anstieg. Am häufigsten trifft dies auf österreichische Unternehmen im B2B-Bereich zu.

Überfällige Forderungen in der Schweiz höher als im westeuropäischen Durchschnitt

Unabhängig von den Gründen für den Zahlungsverzug im B2B-Bereich hat dieses Verhalten negative Folgen für die befragten Unternehmen, was nicht nur finanziellen Druck erzeugt, sondern sich auch allmählich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt. Die Schweiz schneidet bei folgenden Messgrössen schlechter ab als der Durchschnitt:

- 90,5 % der Schweizer Befragten berichteten von mindestens einem 
  verspäteten Rechnungsausgleich. Von der Gesamtsumme aller 
  Rechnungen wurden hierzulande 42,6 % zu spät bezahlt, das sind rund
  3 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt aller westeuropäischen 
  Länder.
- Konkurse und Geschäftsaufgaben von Kunden waren in der Schweiz mit 
  65,2 % deutlich häufiger ein Grund für schlechte Zahlungsmoral als 
  im Länderschnitt (5,9 Prozentpunkte Unterschied).
- Die Folge der Zahlungsverzögerungen waren Umsatzverluste und 
  fehlende Mittel für Investitionen in Sachanlagen. Auch hier war die
  Schweiz stärker betroffen als andere Länder. Bei den 
  Umsatzminderungen (solche kamen bei 21,2 % der Schweizer 
  Unternehmen vor) beträgt der Unterschied zu Westeuropa 2,4 
  Prozentpunkte, bei den verschobenen Investitionen (15,3 %) 3,2 
  Prozentpunkte.
- Schliesslich erwarteten 24,2 % der Schweizer Unternehmen in den 
  nächsten zwölf Monaten einen Anstieg des verspäteten 
  Rechnungsausgleichs und waren demnach um 1,8 Prozentpunkte 
  pessimistischer als der Schnitt aller Unternehmen in Westeuropa.

Die befragten Unternehmen in Westeuropa sind sich wohl sehr bewusst, dass eine Risikoabsicherung von Forderungsausfällen unerlässlich ist, um ihre Rentabilität zu gewährleisten. So planen 32 % der Befragten aus der Schweiz, den Einsatz von sichereren Zahlungsformen wie Barzahlung zu verstärken oder andere Zahlungsmöglichkeiten wie z.B. ein Akkreditiv zu nutzen, um ihr Unternehmen vor Ausfällen zu schützen. Die Schweizer erweisen sich damit als vorsichtiger als der westeuropäische Durchschnitt, wo solche Massnahmen bei lediglich 26 % der Befragten ein Thema sind.

Atradius erwartet keine Entspannung bei den Insolvenzen

Dazu erklärt Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius: "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften 2016 an vielen entwickelten Märkten herausfordernd bleiben. Die Zahl der Insolvenzen wird sich für die meisten Märkte wahrscheinlich nur leicht verbessern, was den zunehmenden globalen Unsicherheiten, insbesondere der Entwicklung der Rohstoffpreise und dem Abschwung in China, geschuldet ist. In der Eurozone liegt die absolute Zahl der Insolvenzen derzeit um 66 % über dem Vorkrisenniveau. Den Prognosen zufolge könnte zudem die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in China, Brasilien, Russland und Südafrika massiv ansteigen. Angesichts dieser Tatsache können ein diversifiziertes Kundenportfolio und konsequente Massnahmen im Bereich Forderungsmanagement und eine Kreditversicherung erheblich dazu beitragen, Forderungsausfallrisiken zu begrenzen und das Unternehmenswachstum sicherzustellen - auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten."

Das Zahlungsmoralbarometer von Atradius

Das Atradius-Zahlungsmoralbarometer für Westeuropa nimmt das Zahlungsverhalten der in- und ausländischen B2B-Kunden von rund 3.000 Unternehmen in 13 Ländern unter die Lupe. Genauer betrachtet werden dabei Trends bei der Durchführung des Forderungsmanagements, wahrgenommene Schwierigkeiten punkto Rentabilität, die sogenannten "Days Sales Outstanding", sprich: die Zeit zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung, und nicht zuletzt die Zahlungsmoral, unterteilt nach Branchen und Unternehmensgrösse.

Alle Ergebnisse des Atradius Zahlungsmoralbarometers 2016 für Westeuropa finden Sie auf unserer Website unter http://www.atradius.com. Den Länderbericht Schweiz können Sie sich unter http://www.atradius.de kostenlos herunterladen.

Über Atradius

Atradius bietet weltweit Kreditversicherung, Bürgschaften und Inkassodienste mit seiner strategischen Präsenz in 50 Ländern an. Atradius hat Zugang zu Bonitätsinformationen von 200 Millionen Firmen weltweit. Mit den Kreditversicherungs-, Bonding- und Collections-Produkten von Atradius können sich Unternehmen auf der ganzen Welt vor Ausfallrisiken schützen, die mit dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Warenkredit verbunden sind. Atradius ist Teil der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), die in Spanien zu den grössten Versicherern und weltweit zu den grössten Kreditversicherern gehört. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.atradius.com.

Kontakt:

Atradius Kreditversicherung
Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0) 221 2044-2210
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com. Atradius Kreditversicherung
Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: + 49 (0) 221 2044-2016
E-Mail: stefan.deimer@atradius.com

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