Darmkrebsvorsorge im Unternehmen ein voller Erfolg
München (ots)
Die Evaluation der vom Verein "Betriebskrankenkassen im Unternehmen" in Kooperation mit der Felix Burda Stiftung durchgeführten Darmkrebsvorsorgeaktion in 27 Unternehmen führte zu erstaunlichen Ergebnissen.
Unter dem Motto "Die Chance ergreifen - Vorsorge fängt bei Ihnen an" hatten bei der im Darmkrebsmonat März 2006 durchgeführten Aktion insgesamt 400.000 Mitarbeiter, Beschäftigte und Versicherungsnehmer die Möglichkeit einen immunologischen Stuhltest anzufordern. 41.867 Personen bestellten das Testset per Fax, Brief oder Internet. Die Anzahl der direkt an den Hersteller zurückgeschickten Tests belief sich auf gut 27.900, das entspricht ca. 66,6 %. Durchschnittlich beträgt der Rücklauf einer solchen Aktion ca. 20 %, d.h. die Beteiligung war sehr gut.
Äußerst positiv ist die Teilnahmequote bei den männlichen Teilnehmern zu bewerten, da Männer generell schwer zur Krebsvorsorge zu motivieren sind. Nur ca. 11% der Männer nehmen durchschnittlich die Chancen der Krebsvorsorge beim Arzt wahr. Seit Einführung der Vorsorgekoloskopie haben erst 8,8% der anspruchsberechtigten Männer die Untersuchung durchführen lassen. Dem stehen 10,2% der berechtigten Frauen gegenüber. Bei der betrieblichen Darmkrebsvorsorge konnten die Männer zu den Frauen aufschließen. Beide Geschlechter erreichten eine Rücklaufquote von knapp 67%. "Die Gesundheitsaktionen in Unternehmen, die wir in den letzten Jahren initiiert haben, zeigten deutlich, dass sich Männer am Arbeitsplatz besser zur Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge motivieren lassen", freut sich Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung, über die Ergebnisse.
Die groß angelegte Vorsorgemaßnahme ist trotz großer logistischer Herausforderungen sehr erfolgreich verlaufen. "Durch diese Aktion konnten wir vielen Mitarbeitern und ihren Familien die Chance zur Prävention bieten - damit Darmkrebs gar nicht erst entsteht", sagt der Vorstand der BKK BMW, Manfred Schulz. Insgesamt wurden 27.900 Stuhltests zur Auswertung ins Labor geschickt. Innerhalb einer Woche wurden die Teilnehmer schriftlich über ihr Ergebnis informiert: 26.581 negative (95,3%) und 319 positive (4,7%) Testergebnisse. Die Teilnehmer mit einem positiven Stuhlbluttest wurden gebeten, ihren Hausarzt aufzusuchen und den Befund durch eine Koloskopie abklären zu lassen. Zusätzlich wurde dem Schreiben ein Koloskopie-Dokumentationsbogen beigelegt, der vom jeweiligen Hausarzt anonymisiert zurückgeschickt werden sollte. Dies ist bei 274 Fällen (20,8 %) passiert. Bei den restlichen 1.045 Testergebnissen ist offen, ob eine Klärung durch die Koloskopie erfolgte. 102 Dokumentationsbögen hatten einen unauffälligen Befund. Unter den 172 auffälligen Befunden konnte in 141 Fällen der Verdacht auf ein Rektum- oder ein Kolonkarzinom bestätigt werden. 127 Polypen wurden entdeckt und entfernt. In 31 der auffälligen Fälle verursachten Hämorrhoiden oder entzündliche Veränderungen im Darm das positive Ergebnis des Stuhltests.
Das Alter der beteiligten Personen ist erwartungsgemäß jünger als die für die Vorsorge empfohlene Altersgruppe von 50 - 75. Dies liegt an der Altersverteilung der Beschäftigten in den beteiligten Unternehmen. Demnach waren 10.994 Teilnehmer jünger als 50. Davon bildeten die 41 bis 45-jährigen mit 4.113 Personen den größten Anteil. 8500 Teilnehmer stammten aus der Altersgruppe, für die die Kassen eine Koloskopieuntersuchung zahlt.
Die konzertierte Aktion erreichte bundesweit ca. 400.000 Mitarbeiter, Beschäftigte und Versicherte der traditionellen Betriebskrankenkassen. Zu den Unternehmen, die hinter diesen Betriebskrankenkassen stehen, zählen z.B. DaimlerChrysler, Beiersdorf, die BMW Group, Merck und die Wieland Werke AG sowie Axel Springer, E.ON Ruhrgas, Ernst & Young und KPMG. Für die Aktion wurden Info-Flyer, Plakate und Testsets mit einem einheitlichen Motiv entwickelt, das an allen Betriebsstandorten im Aktionsmonat März 2006 die Beschäftigten informieren und zur Vorsorge motivieren sollte.
Hintergrund:
In Deutschland erkranken jährlich 71.000 Menschen an Darmkrebs. 29.000 sterben jedes Jahr an dieser Krankheit. Diese Zahlen sind umso erschreckender, als Darmkrebs durch Früherkennung zu nahezu 100% heil- bzw. vermeidbar ist. Die Chancen der Früherkennung sind jedoch nach wie vor kaum bekannt, weshalb nur wenige Menschen (>15 % der Männer; < 30% der Frauen) regelmäßig an der Vorsorge teilnehmen. Insbesondere Männer und familiäre vorbelastete Risikogruppen können im Rahmen von Unternehmensvorsorgeaktionen gezielt angesprochen und zur Teilnahme motiviert werden. Die Felix Burda Stiftung initiiert jährlich den Darmkrebsmonat März, um mittels intensiver Öffentlichkeitsarbeit und gezielten Aktionen möglichst viele Menschen auf die Chancen der Früherkennung aufmerksam zu machen und zur Darmkrebsvorsorge zu motivieren. Weitere Informationen und Bildmaterial zum kostenlosen Download finden Sie unter www.felix-burda-stiftung.de .
Pressekontakt:
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