Von Roll: Verwaltungsrat gegen Kontrolle durch Minderheits-Aktionärsgruppe von Finck und gegen Kapitalerhöhung auf Vorrat
Zürich (ots)
Erfolgreiche Strategie soll fortgesetzt werden - kontrolliertes Wachstum schafft nachhaltig Wert - weitere Steigerung der Profitabilität - keine Kontrollmehrheit für Minderheitsaktionäre - keine Kapitalerhöhung auf Vorrat und ohne klaren Verwendungszweck - ausserordentliche Generalversammlung am 13. August 2007
Der Verwaltungsrat der Von Roll Holding AG will an der erfolgreichen Strategie festhalten. Von Roll soll bei kontrolliertem Risiko weiterhin zweistellig wachsen und dabei überproportionale Gewinnsteigerungen erreichen. Der Verwaltungsrat erachtet strategische Kontinuität und die erfolgreiche Weiterarbeit eines erfahrenen industriellen Führungsteams als entscheidende Voraussetzung. Er beantragt deshalb den Aktionären, die Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär zu verhindern. Er lehnt die Zuwahl von vier Vertretern der Aktionärsgruppe von Finck ab. Nur ein erfolgreiches Übernahmeangebot an alle Aktionäre würde diesen Anspruch rechtfertigen. Der Verwaltungsrat beantragt überdies, den Aktionären die vorgeschlagene Kapitalerhöhung von unbestimmter Höhe auf Vorrat und zur freien Verfügung des Minderheits-Aktionärs von Finck ebenfalls abzulehnen.
Am 15. Mai 2007 stellte die Aktionärsgruppe von Finck, welche laut eigenen Angaben 22% des Aktienkapitals an Von Roll hält, zwei Anträge an den Verwaltungsrat. Mit der Zuwahl von vier durch sie nominierte zusätzliche Mitglieder soll die absolute Mehrheit im Verwaltungsrat und damit die Kontrolle der Von Roll erreicht werden, ohne dass den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet wird. Unter der Voraussetzung, dass die Aufstockung des Verwaltungsrates um die vier vorgeschlagenen Kandidaten angenommen wird, beantragt die Gruppe von Finck den Aktionären eine ordentliche Kapitalerhöhung, mit welcher der Gesellschaft minimal CHF 7 Mio. und maximal CHF 323 Mio. neue Mittel zufliessen würden.
Der Verwaltungsrat hat die Begehren geprüft und empfiehlt mit der Gegenstimme des Vertreters der Aktionärsgruppe von Finck den Aktionären, alle Anträge der Aktionärsgruppe von Finck im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung abzulehnen, da sie den Interessen der Mehrheit der Aktionäre diametral widersprechen.
Keine Kontrolle des Unternehmens durch eine Minderheit
Bei einer Zuwahl der vier von der Gruppe von Finck vorgeschlagenen Kandidaten hätte der Minderheitsaktionär mit insgesamt fünf Vertretern im Verwaltungsrat die Mehrheit und somit einen kontrollierenden Einfluss auf die Von Roll Holding. Eine auf diese Weise angestrebte Kontrolle über das Unternehmen durch einen Minderheitsaktionär widerspricht den Beteiligungsverhältnissen sowie guter Corporate Governance und kommt einer Desavouierung der Aktionärsmehrheit gleich. Das vorgeschlagene Kräfteverhältnis liesse sich nur bei Erfolg eines ordentlichen Übernahmeangebotes an alle Aktionäre rechtfertigen.
Seit dem Jahre 2000 ist die Gruppe von Finck mit Gerd Peskes im Verwaltungsrat vertreten. Aufgrund der im März 2007 bekannt gegebenen Erhöhung der Kapitalbeteiligung der Gruppe von Finck auf 22% hat der Verwaltungsrat der Aktionärsgruppe von Finck den Vorschlag unterbreitet, dass sie einen weiteren Vertreter zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorschlagen solle. Die Aktionärsgruppe von Finck hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt. Dazu der Präsident des Verwaltungsrates, Oskar K. Ronner: Wir wollen den erfolgreichen Kurs bei Von Roll fortsetzen. Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats reflektiert weitgehend die Besitzverhältnisse. Die Übernahme der Kontrolle durch eine Minderheits-Aktionärsgruppe würde dazu führen, dass die Mehrheit der Aktionäre de facto keinen Einfluss mehr hätte.
Keine Kapitalerhöhung auf Vorrat
Der Verwaltungsrat beantragt den Aktionären die vorgeschlagene Kapitalerhöhung auf Vorrat ebenfalls abzulehnen. Die Begründung für die Kapitalerhöhung im Umfang von max. CHF 323 Mio. fehlt vollständig. Die Mehrheit der Aktionäre hätte zur Verwendung der Mittel keine Stimme mehr. Wir werden den Aktionären eine Aufstockung des Kapitals erst dann vorschlagen, wenn das Unternehmen im Rahmen von konkret geplanten Akquisitionen zur Stärkung des Kerngeschäftes zusätzliche Mittel benötigt. Das Ausschöpfen des Marktpotenzials im Stammgeschäft für weiteres zweistelliges Wachstum und eine überproportionale Gewinn-Steigerung können aus eigenen Mitteln finanziert werden, so Oskar K. Ronner.
Erfolgreiche Entwicklung seit 2003
Von Roll schaffte dank einer einschneidenden und fundamentalen Sanierung im Jahre 2003 den Turnaround und entwickelte sich in den vergangenen vier Jahren unter der neuen Führung sehr erfreulich.
Nach der Konzentration auf das Kerngeschäft Von Roll Isola konnte der Umsatz durch organisches Wachstum kontinuierlich von CHF 373 Mio. (2003) auf CHF 532 Mio. (2006) gesteigert werden. Dies entspricht einem Anstieg um 43%. Ebenso verbesserte sich das Unternehmensergebnis von CHF - 52,1 Mio. (2003) auf CHF 23,5 Mio. (2006). Der Eigenfinanzierungsgrad stieg seit 2002 von 2% auf 52% (2006). Nach dem gelungenen Turnaround hat Von Roll die Strategie für weiteres Wachstum und überproportionale Gewinn-Steigerung ausgearbeitet, und die zugehörigen Aktionspläne befinden sich in der Umsetzung.
Weiterhin profitables Wachstum
Der Verwaltungsrat hält an dieser eingeschlagenen Strategie fest und sieht strategische Kontinuität und den Erhalt des erfolgreichen Führungsteams als entscheidende Voraussetzung.
Von Roll kann durch die Ausschöpfung des Potenzials im heutigen Geschäft weiter profitabel wachsen. Entsprechend der mittelfristigen Planung lässt sich der Umsatz bis 2012 auf über CHF 1 Mrd. verdoppeln (2006: 532 Mio.). Die operative (EBIT-)Marge soll auf 13 - 14% gesteigert und der Gewinn nach Steuern auf CHF 100 Mio. vervierfacht werden. Dieses angestrebte Wachstum kann dabei primär aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Neben der führenden Position bei Isolationssystemen mit Glimmer will der Konzern auch im Bereich der Isolations-Liquids zunehmend eine marktführende Stellung einnehmen, was ein Geschäftsvolumen von zusätzlich CHF 1 Mrd. mit überdurchschnittlichem Ertragspotenzial bedeutet. Dies soll über internes und externes Wachstum erreicht werden. Der Verwaltungsrat geht heute davon aus, dass er für die Finanzierung des externen Wachstums zu gegebenem Zeitpunkt eine genau definierte Kapitalerhöhung beantragen wird.
Entscheid an der ausserordentliche Generalversammlung vom 13. August 2007
Die Aktionäre werden am 13. August 2007 um 15 Uhr im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung im Kongresshaus Zürich über alle Anträge entscheiden.
Der Verwaltungsrat beantragt den Aktionärinnen und Aktionären die Ablehnung der Zuwahl von vier weiteren Vertretern der Aktionärsgruppe von Finck in den Verwaltungsrat der Von Roll Holding AG. Überdies beantragt der Verwaltungsrat den Aktionärinnen und Aktionären, den Antrag der Aktionärsgruppe von Finck auf eine ordentliche Kapitalerhöhung ebenfalls abzulehnen.
Von Roll ist ein führender Hersteller von Isolationssystemen für Generatoren, Motoren oder Kabel sowie von faserverstärkten Kunststoffen für Spezialanwendungen. Die Produkte, Systeme und der Service leisten einen Beitrag zur Steigerung der Energie-Effizienz und zur Verbesserung des Feuerschutzes. Der Konzern erwirtschaftete 2006 mit 1950 Mitarbeitenden einen Umsatz von CHF 532 Mio. Von Roll ist an der SWX Swiss Exchange kotiert (ROL, Valoren Nr. 324535)
Wichtiger Hinweis für Medienschaffende und Analysten: Von Roll lädt am 3. Juli 2007 um 10.30 Uhr zu einer Medienkonferenz im Park Hyatt in Zürich ein.
Weitere Informationen: www.vonroll.com
Kontakt für Medien: Christine Frei Corporate Communications Von Roll Holding AG Edenstrasse 20 8045 Zürich Tel. +41 44 204 30 01 Email: christine.frei@vonroll.com
Kontakt für Analysten: Stephan Naef CFO Von Roll Holding AG Edenstrasse 20 8045 Zürich Tel. +41 44 204 30 01 stephan.naef@vonroll.com
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