Bio&Fair Treibstoff - eine Chance für Kleinbauernfamilien und Umwelt
Zürich (ots)
gebana und Migrol brachten am 28. August den weltweit ersten biologisch angebauten und fair gehandelten Treibstoff auf den Markt. Eine durch das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanzierte Studie zeigt, dass dieser Treibstoff ökologisch ist und 70% weniger Treibhausgase verursacht als fossiler Treibstoff. Die Fairhandel-Pionierin gebana organisiert das Projekt und sorgt dafür, dass vor allem die Kleinbauernfamilien profitieren. Migrol bringt den Bio&Fair Treibstoff an die Tankstellen.
Die von Kleinbauern geschaffen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Werte werden vom Markt oft nicht genügend honoriert. Deshalb will gebana mit innovativen Bio&Fair Produkten neue Märkte erschliessen. "Wenn die Menschen nicht nur Bio&Fair essen, sondern auch Bio&Fair tanken, ist die Wirkung für die Bauernfamilien und die Natur riesig," meint Adrian Wiedmer, Geschäftsleiter der gebana.
Eine echte Chance für Kleinbauern
gebana garantiert den Kleinbauern Preise, die je nach Produkt zwischen 20% und 70% über dem lokalen Marktpreis liegen. Dazu kommen langfristige Handelsbeziehungen, Vorfinanzierungen, Transparenz und korrekte Anstellungsbedingungen. Der Treibstoff wird aus Sojaöl von rund 350 Kleinbauernfamilien in Capanema im Südwesten Brasiliens hergestellt. In einem zweiten Schritt wird das Projekt auf den westafrikanischen Jatropha-Strauch (auch Brech- oder Purgiernuss) ausgeweitet, eine genügsame und trockenheitsresistente Pflanze, die auf unfruchtbaren Böden wächst. Mit über 6000 Bauernfamilien, den Partnern der gebana in der Produktion von Lebensmitteln, sollen bis in drei Jahren zehn Millionen Liter Bio&Fair Treibstoff produziert werden.
Gute Resultate für Bio&Fair Treibstoff
Nur wenn der Handel mit nachhaltig produzierten Treibstoffen auch eine positive ökologische Gesamtbilanz aufweist, trägt er zu einer dauerhaften Verbesserung der Lebensbedingungen der Kleinbauernfamilien bei. Deshalb hat das SECO im Rahmen der Wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit die Erstellung einer unabhängigen Lebenszyklusanalyse durch die Carbotech AG unterstützt.
Diese Studie, die mit der Methodik der EMPA arbeitet, zeigt: Der Bio&Fair Treibstoff reduziert rund 70% der treibhausrelevanten Emissionen gegenüber fossilem Diesel und ist nachhaltiger, als jeder andere untersuchte Biotreibstoff.
Die brasilianischen Kleinbauernfamilien aus der Region Capanema im Südwesten Brasiliens roden keinen Urwald, bewässern nicht, verwenden keine synthetischen Dünger und Pestizide für den Anbau ihrer gentechnikfreien Sorten. Das Öl fällt bei der Verarbeitung von Sojabohnen zweiter Qualität an und steht somit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Virtuell tanken auf gebana.com
Es funktioniert wie beim Ökostrom: Kundinnen und Kunden tanken Bio&Fair Treibstoff zuerst virtuell auf gebana.com. Für den online getankten Treibstoff wird ein Preis von 60 Rappen pro Liter verrechnet. Dieser Preis entspricht dem Bio&Fair Aufpreis. Migrol ersetzt die entsprechende Menge von fossilem Treibstoff durch Bio&Fair Treibstoff der gebana. Im Anschluss tanken die Autofahrerinnen und Autofahrer an einer der 290 Migrol-Tankstellen. Dort gilt der normale Säulenpreis. Neben den ersten Endkundinnen und Endkunden kann die gebana bereits die claro fair trade AG sowie die Swiss Re zum Kreis ihrer Kunden zählen.
Weitere Informationen (Ergebnisse der Ökobilanz, Bildmaterial, Medienmitteilung) auf http://www.gebana.com/biofairtreibstoff/
Kontakt:
gebana AG
Adrian Wiedmer, Geschäftsleiter
Zollstrasse 54
8005 Zürich
Mobile: +41/79/786'42'37
E-Mail: a.wiedmer@gebana.com
Internet: www.gebana.com
Migrol AG
Daniel Hofer, Unternehmensleiter
Tel.: +41/44/495'11'11
SECO:
Hans-Peter Egler
Leiter Handelsförderung mit Entwicklungsländern
Mobile: +41/78/689'24'27
Alliance Sud
Rosmarie Bär
Koordinatorin Entwicklungspolitik
Mobile: +41/79/506'40'66
Carbotech AG
Fredy Dinkel
Projektleiter
Mobile: +41/79/335'38'54