Russischer Bahnpräsident Vladimir Yakunin: Kooperationsangebote sind sehr willkommen
St. Gallen (ots)
Am 1./2. November 2007 fand in St. Gallen die 16. Plenartagung des Internationalen Koordinationsrates für Transsibirien Transporte (Coordination Council on Transsiberian Transportation / CCTT) statt. Die Zahl von rund 250 Teilnehmern aus 24 Ländern zeigte das grosse Interesse, das heute an der Entwicklung der euroasiatischen Landverbindungen besteht. Neben Vertretern der rund 110 Mitgliedsorganisationen, -institutionen, -bahnen und -unternehmen nahmen an der Tagung auch offizielle Repräsentanten teil. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Vladimir Yakunin, Präsident der "Russische Bahn AG" und gleichzeitig Vorsitzender des CCTT sowie der offiziellen Schweiz, vertreten durch Botschafter Erwin H. Hofer aus Moskau und der offiziellen Russischen Föderation durch Botschafter Igor Bratchikov. Zudem wurden der Vollversammlung des Koordinationsrates für Transsibirentransporte Grussworte von Kanton und Stadt St. Gallen durch Regierungsrat Josef Keller überbracht.
Die Tagung des CCTT in St. Gallen befasste sich in erster Linie mit aktuellen technischen, technologischen, finanziellen und rechtlichen Anforderungen bei der Weiterentwicklung der euroasiatischen Transporte. Eine wichtige Rolle spielten dabei Fragen der Harmonisierung der rechtlichen Basis für durchgehende Bahnverkehre von Westeuropa bis Fernost und vice versa über die Transsibirische Landbrücke. Es wurden neue IT- Lösungen zur Beschleunigung der Grenzprozeduren und Überwachung der Transporte präsentiert und notwendige Richtungen der weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet definiert. Eine wichtige Rolle spielten in der Diskussion Zollfragen. Es konnte konstatiert werden, dass es hierbei seit der letzten CCTT Tagung im Herbst 2006 deutliche Verbesserungen im Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen von CCTT Mitgliedern gegeben hat. Vladimir Yakunin, Präsident der Russische Bahn AG und zugleich Chairman des CCTT, informierte in diesem Zusammenhang über das von der "Russische Bahn AG" und der Föderalen Zollagentur der RF abgeschlossene Abkommen zur intensiveren Zusammenarbeit. Als ein Ziel weiterer Bemühungen der CCTT Mitglieder wurde der völlige Abbau unnötiger Inspektionen von Transitcontainern an den einzelnen Grenzen definiert, um zum reibungsloseren Fluss der Güter beizutragen. Als ein akutes, rascher Lösungen bedürftiges Problem wurden derzeitige Engpässe bei Containern und Containertragwagen für das Eisenbahnsystem der GUS genannt. Yakunin erläuterte dabei das von der "Russische Bahn AG" eingeleitete Investitionsprogramm auf dem Gebiet des rollenden Materials. "Wir haben umfangreiche Bestellungen ausgelöst. Diese sprengen jedoch regelrecht die bei uns vorhandenen Produktionskapazitäten, " sagte er. "Kooperationsangebote aus Westeuropa z.B. für gemeinsame Produktionen sind daher sehr willkommen."
Werner Albert, Stv. Chairman des CCTT und Präsident des Gastgebers der 16. CCTT Tagung, des TransInvest Konzerns, St. Gallen, brachte die Bereitschaft seines Unternehmens zum praktischen Engagement bei der Lösung des Wagenproblems zum Ausdruck. Er verwies unter anderem auch auf zahlreiche bisher bestehende Probleme im Ergebnis mangelnder Transportlogistik in der GUS, die zu Verzögerungen bei den Transporten führten. Jedoch gebe es gerade auf diesem Gebiet wesentliche Fortschritte in Russland und seinen Nachbarländern. "Mit grossen Schritten wird seitens der "Russische Bahn AG", der Chinesischen Bahnen und der Kasachischen Bahnen ein Netzwerk von Transportlogistik-Terminals entwickelt, das die Defizite der vergangenen Jahre beseitigt und für die weitere Entwicklung optimistisch stimmt," sagte Albert.
Gennadi Bessonov, Generalsekretär des Sekretariats des CCTT in Moskau, nannte als ein herausragendes Ergebnis des Wirkens des CCTT, dass bereits jetzt die Tarife für 2008 für den Transsibirienverkehr festliegen würden und nicht - wie früher üblich - erst Ende Dezember. So könnten Bahnen, Spediteure und Kunden besser planen. Bessonov hob als wichtige jüngste Ergebnisse des CCTT desweiteren das entwickelte elektronische Portal für den Transsibirienverkehr, die in diesem Jahr geschaffene Containerbörse sowie die gewachsene Kooperation zwischen den Mitgliedern des Rates hervor. Zwischen diesen seien zahlreiche neue Initiativen zur Verbesserung von Service und Qualität der Transporte sowie für ein intensiveres Marketing vereinbart worden.
Das Fazit aller Teilnehmenden war, dass die 16. Tagung des CCTT erneut gezeigt habe, dass der Internationale Koordinationsrat zu einem effizienten Instrument bei der Schaffung gemeinsamer Transportlösungen und zu einer wichtigen Plattform für die euroasiatische Kooperation geworden ist. "Ohne Integration in den globalen Transportmarkt kann sich heute keine Bahn mehr entwickeln. Der CCTT leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung der praktischen Voraussetzungen dafür, " unterstrich Chairman Yakunin am Ende der Tagung. Insgesamt bewerteten die Teilnehmer das Potential der Transsibirienverkehre hoch. Angesichts der zahlreichen Initiativen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen dafür erwarten sie künftig raschere Fortschritte auf diesem Gebiet. Jährliche Steigerungen des Containertransits über die Transsibirische Eisenbahnmagistrale von 25 - 30 % wurden als realistische Erwartung angesehen.
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