CELEBRITY Interview mit Joaquin Phoenix "Mein Leben ist inkonsequent. Aber ich mag das so."
München (ots)
Im Interview mit CELEBRITY gewährt Joaquin Phoenix, 33, Einblicke in seine Seele und sein Herz. Auf die Frage, warum er so gerne extreme Charaktere spielt, in seinem neuen Film sieht man ihn als Vater, der sein Kind verliert und an der Trauer zu zerbrechen droht, antwortet er: "Wenn ich ein Drehbuch lese und den Charakter mag, den ich darstellen soll, sage ich zu. Bei der Rolle des Ethan, den ich in "Ein einziger Augenblick" spiele, war das etwas anders - dieser Mann und seine Emotionen schienen mir unverständlich. Genau das reizte mich dann. Prinzipiell gilt allerdings, dass mich extreme Charaktere in extremen Situationen interessieren." Konnte er sich in die Gefühle von Ethan so gut einfühlen, weil er 1993 seinen Bruder River verloren hat und weiß, wie sehr Trauer schmerzt? (Er starb an einer Überdosis Drogen, Anm. d. Red.): "Was mir am meisten half, waren die Gespräche mit Familien, die ein Kind verloren haben. Diese Trauer ist mit nichts vergleichbar. Gerade Männer trifft es sehr hart, weil sie die Beschützer der Familie sein sollen. Die Gefühle von Ethan konnte ich nur schwer nachvollziehen, da ich sie ja nicht kannte. Es fiel mir nicht leicht, mich in ihn hineinzuversetzen. Jeder weiß, wie sehr der Verlust eines Menschen schmerzt, aber es gibt bestimmte Level von Trauer, die man nur nachvollziehen kann, wenn man sie erlebt hat." Freunde von ihm, Casey Affleck und Matt Damon, haben bereits Kinder. Wann ist es bei ihm so weit? "Warum wird eigentlich immer von allen erwartet, dass man heiratet und Nachwuchs bekommt? Was mich angeht: Es ist einfach noch nicht das Richtige für mich. Ich mag meine Unabhängigkeit, ich liebe meine Arbeit und die damit verbundene Freiheit. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich selbstlos genug bin, um eine so stabile Beziehung zu führen, die die Gründung einer Familie erfordern würde. Mein Leben ist zu inkonsequent, aber ich mag es so." Aber es heißt doch immer, Kinder verändern alles. Dieser Aspekt müsste ihm doch gefallen: "Ja, ja, ich weiß, dass Kinder einem Mann eine völlig neue Welt eröffnen. Aber ich erlebe so viele Dinge in meinem Beruf, und die reichen mir als Erfahrungen. Mein bester Freund Casey Affleck, der Mann meiner Schwester Summer, ist ein wunderbarer Ehemann und seinen zwei Kindern ein fantastischer Vater, außerdem liefert er tolle Arbeit als Schauspieler ab. Ich weiß also, dass es möglich ist. Ich kann mich damit jetzt aber nicht anfreunden, vermutlich bin ich einfach zu selbstsüchtig!" Er hat Videos für die Bands "People in Planes" und "She Wants Revenge" gedreht. Will er auch mal bei einem Film Regie führen? "Nein. Auf gar keinen Fall. Das ist meiner Meinung nach ein viel zu schwerer Job. Damit möchte ich nichts zu tun haben. Mir fehlen die Geduld, die Diplomatie, das Talent und auch der Intellekt, um das zu machen. Ich würde es wirklich nicht wollen. Die Musikvideos waren okay und machten viel Spaß. Aber das war´s." Fällt es ihm eigentlich schwer, bei dem ganzen Hollywood-Zirkus noch ein normales Leben zu führen? "Glücklicherweise findet die Klatschpresse mein Leben nicht besonders ansprechend. Dass ich mich da glücklich schätzen kann, merkte ich, als ich Eva Mendes (seine Filmpartnerin in "Helden der Nacht, Anm. d. Red.) zum ersten Mal begegnete. Eine ganze Horde von Paparazzi verfolgte sie! Wahrscheinlich werde ich erst spannend für die, wenn es mir endlich wieder mal gelingt, eine attraktive Schauspielerin zu daten!"
Das ausführliche Interview erscheint in der neuen CELEBRITY (ET 21.05.2008).
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