Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Uwe Tellkamp erhält den Deutschen Buchpreis 2008 für seinen Roman "Der Turm"
Frankfurt am Main (ots)
Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2008 ist Uwe Tellkamp, er erhält die Auszeichnung für seinen Roman "Der Turm" (Suhrkamp). "Uwe Tellkamps großer Vorwenderoman ,Der Turm' entwirft in einer Fülle von Szenen, Bildern und Sprachformen das Panorama einer Gesellschaft, die ihrem Ende entgegentaumelt. Am Beispiel einer bürgerlichen Dresdner Familie erzählt er von Anpassung und Widerstand in einem ausgelaugten System. Der Roman spielt in den verschiedensten Milieus, unter Schülern, Ärzten, Literaten und Politkadern. Uwe Tellkamp schickt seinen rebellischen Helden Christian Hoffmann auf eine Höllenfahrt, aus seiner Enklave in den Militärdienst bis zum Strafvollzug der NVA. Den Lesern erschließen sich wie nie zuvor Aromen, Redeweisen und Mentalitäten der späten DDR. Unaufhaltsam treibt das Geschehen auf den 9. November zu", so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder. Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2008 gehören an: Rainer Moritz (Leiter des Literaturhauses Hamburg und Jurysprecher), Christoph Bartmann (Leiter der Abteilung Kultur und Information des Goethe-Instituts), Martin Ebel (Kulturredakteur des Tages-Anzeigers, Zürich), Meike Feßmann (freie Kritikerin), Jens Jessen (Feuilletonchef der ZEIT), Manfred Keiper (Inhaber "andere Buchhandlung", Rostock) und Michael Schmitt (Redakteur "Kulturzeit", 3sat).
"Die Jury sollte den besten Roman des Jahres küren, und sie ist diese fast unauslösbare Aufgabe mit Ernst und Leidenschaft angegangen. Am Ende, nach intensiven Diskussionen, fiel die Entscheidung mit großer Einmütigkeit - ein Ergebnis, das man in Juryzusammenkünften nicht alle Tage findet", sagt Jurysprecher Rainer Moritz. "Wem an der deutschsprachigen Literatur und insbesondere am deutschsprachigen Roman gelegen ist, der darf in einer Zeit, in der Bilanzen reihenweise als trügerische Dokumente entlarvt werden und hoch gepriesene Blütezeiten sich als Resultat künstlicher Machinationen erweisen, im Blick auf die Neuerscheinungen der letzten Jahre eine ebenso ehrliche wie erfreuliche Bilanz ziehen: Der deutsche Roman lebt, er ist lebendiger denn je!", so Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Vorsitzender der Akademie Deutscher Buchpreis, bei der Begrüßung der rund 400 Gäste im Kaisersaal des Römers.
Uwe Tellkamp hat sich durchgesetzt gegen: Dietmar Dath (Die Abschaf-fung der Arten, Suhrkamp), Sherko Fatah (Das dunkle Schiff, Jung und Jung), Iris Hanika (Treffen sich zwei, Droschl), Rolf Lappert (Nach Hause schwimmen, Hanser) und Ingo Schulze (Adam und Evelyn, Berlin Verlag). Er erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Mit dem Deutschen Buchpreis 2008 zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus.
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Claudia Paul
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