Nationalpark Hohe Tauern und Tiroler Naturparks
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Umweltminister DI Niki Berlakovich eröffnen Klimaschule
Matrei in Osttirol (ots)
Österreichs Bundespräsident, Dr. Heinz Fischer, und Umweltminister DI Niki Berlakovich eröffneten gestern Samstag im Mallnitzer Seebachtal feierlich die neue "Verbund Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern" und enthüllten zu Ehren dieses besonderen Ereignisses ein Denkmal am Stappitzer See. Mit dem innovativen Bildungsprogramm gehen der Nationalpark Hohe Tauern und Österreichs führendes Stromunternehmen Verbund neue Wege beim Klimaschutz.
Der Klimaschutz ist eine der drängendsten Herausforderungen der heutigen Zeit - der man mit starken Maßnahmen aktiv Rechnung tragen muss. Darauf machte heute Österreichs höchster politischer Ehrenträger, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, im Rahmen der Eröffnung der Klimaschule im Nationalpark Hohe Tauern aufmerksam: "Nationalparks sind ein wichtiger Bestandteil einer umweltbewussten Politik, die sich den Gedanken des Klimaschutzes und des verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen bewusst ist. Diese Politik wiederum muss eingebaut werden in eine globale Umwelt- und Klimapolitik, die auf die Erkenntnisse der Wissenschaft bedacht nimmt und die Lebensbedingungen künftiger Generationen nicht aus den Augen verliert", sagte der Bundespräsident.
"Klimaschutz ist auch Artenschutz, darauf weisen wir gerade im Internationalen Jahr der Artenvielfalt verstärkt hin", betonte Umweltminister Niki Berlakovich: "Ein Temperaturanstieg durch den Klimawandel würde das sensible Ökosystem in den Alpen gefährden und bei vielen Tieren und Pflanzen in Hochgebirgen wie im Nationalpark Hohe Tauern zu einem Artensterben führen. Wir brauchen ein Umdenken, um diese Entwicklung aufzuhalten - deutlich mehr erneuerbare Energie, sanfte Mobilität und eine nachhaltige Tourismuswirtschaft. Wir müssen unseren Naturreichtum schützen wie ein Kulturgut, nur so können wir unsere intakten Naturlandschaften auch für zukünftige Generationen erhalten. Dabei kann jede und jeder aktiv mittun und je früher wir das unseren Jugendlichen vermitteln, desto selbstverständlicher ist Klima- und Umweltschutz im Erwachsenenalter", appellierte der Umweltminister Berlakovich.
Jugendlichen wird Bedeutung des Klimaschutzes bewusst
Mehr als ein Jahr arbeiteten der Nationalpark Hohe Tauern und der Verbund - "Nachbarn" durch die Verbund Wasserkraftwerke wie Kaprun, Malta und Mayrhofen - intensiv an dem Bildungsprogramm Klimaschule. Nun können sie mit einem zukunftsweisenden und vor allem nachhaltigen Ausbildungsprogramm aufwarten: In der "Verbund Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern" können Schüler/innen durch interaktives Lernen, Erfahren, Beobachten und Analysieren ein Verständnis für die Faktoren und Zusammenhänge, die das Klima regional und global beeinflussen, entwickeln.
"Den Entscheidungsträgern von morgen wird so bewusst, dass sie aktiv zum Klimaschutz beitragen können und sie geben als Botschafter für den Klimaschutz ihr Wissen an ihre Familien weiter", so formulierte DI Uwe Scheuch, Kärntens Landeshauptmann-Stellvertreter und Vorsitzender des Nationalparkrates Hohe Tauern, die Intention der Klimaschule.
Klimaschutzprojekte aus der Nationalparkregion stehen im Mittelpunkt
Für den Unterricht in den Schulen wurden eigene Materialien und Methoden entwickelt, die dem Alter der Schüler/innen angepasst sind. Dabei lautet das Motto "vom Regionalen zum Globalen". Einen besonderen Schwerpunkt bilden Klimaschutzprojekte aus der Nationalparkregion - wie beispielsweise für den Tourismus, die Landwirtschaft, Energie oder Mobilität. Die Schüler/innen werden für einfache, aber wirksame Maßnahmen sensibilisiert, die sie selbst erfolgreich umsetzen können.
Unter www.hohetauern.at/klimaschule weiter informieren und Termine vereinbaren
Diese mobile Klimaschule startet mit ihrem Programm ab Herbst 2010 in den Schulen der Nationalparkregion Hohe Tauern. Die primäre Dialoggruppe der Verbund Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern sind Schüler/innen der Nationalparkregion von der 4. bis zur 8. Schulstufe. Interessierte Schulen können sich schon jetzt unter www.hohetauern.at/klimaschule über den Unterricht informierten und Termine vereinbaren. In weiterer Folge wird das Programm auf die Nationalpark-Bezirke ausgedehnt. Es kommt nicht nur zu einer geographischen Weiterentwicklung, auch inhaltlich wird das Programm für die 9. bis 12. Schulstufe ausgedehnt.
Denkmal am Stappitzer See ist Zeichen: "Wir nehmen es in die Hand"
Das Denkmal am Stappitzer See, eine übergroße hölzerne Hand mit einem lebenden Bäumchen, das anlässlich der Eröffnung enthüllt wurde, wurde von der Schnitzerschule Obervellach gestaltet. Damit wird symbolisiert, dass sich der Verbund und der Nationalpark Hohe Tauern unter dem Motto "Wir nehmen es in die Hand" mit der Klimaschule gemeinsam für den Klimaschutz einsetzen.
Bei der anschließenden Wanderung im Seebachtal tankten Bundespräsident Fischer und Umweltminister Berlakovich mit den zahlreichen Eröffnungsgästen noch ein wenig Nationalparkluft und zeigten sich vom Schutzgebiet beeindruckt.
Klimaveränderung im Nationalpark Hohe Tauern
Im Laufe der Erdgeschichte war das Klima schon immer einem Wandel unterlegen und heutzutage ist eine zunehmende Erwärmung des Klimas spürbar. "Im Unterschied zu den vergangenen Jahrtausenden ist heute der Klimawandel durch den Menschen beeinflusst und geht in einem erschreckend rasanten Tempo voran. Folgen der Klimaerwärmung sind gerade im Hochgebirge wie im Nationalpark Hohe Tauern besonders spürbar und sichtbar", erläutert Mag. Werner Wutscher, Präsident der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern.
Der Rückgang der Gletscher und das Auftauen der Permafrostböden sind die augenscheinlichsten Phänomene. Durch höhere Jahresdurchschnittstemperaturen wandern zudem fremde Tier- und Pflanzenarten ein, die heimischen Arten verdrängen. Dies kann zum Aussterben von speziell an den Lebensraum Hochgebirge angepassten Tieren und Pflanzen führen. "Deshalb sind solche Initiativen wie die des Verbund unerlässlich für den Erhalt unserer Kulturlandschaft", so Wutscher abschließend.
Über den Nationalpark Hohe Tauern: Mit 1.834 km2 Fläche ist der Nationalpark Hohe Tauern das bei weitem größte Naturschutzgebiet im gesamten Alpenraum. Das Schutzgebiet erstreckt sich über weite alpine Urlandschaften wie Gletscher, Felswände und Rasen sowie über die über Jahrhunderte sorgsam und mühevoll gepflegte Almlandschaften. Der Nationalpark Hohe Tauern wurde 1981 eingerichtet und ist somit Österreichs erster Nationalpark. Während der folgenden Jahre hat sich das Schutzgebiet, an welchem die drei Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol beteiligt sind, zum flächenmäßig größten geschützten Naturraum der Alpen entwickelt. Weitere Informationen: www.hohetauern.at
Über den Verbund Verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. 90 Prozent seines Stroms gewinnt Verbund aus Wasserkraft. 2009 erzielte der Verbund mit rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 3,5 Mrd. Euro. In Österreich ist der Verbund in den Bereichen Erzeugung, Übertragung, Handel und Vertrieb tätig. Im Ausland ist er in insgesamt mehr als 20 Ländern in der Erzeugung und im Handel aktiv und baut seine Aktivitäten als international agierender Wasserkraftkonzern kontinuierlich aus. Weitere Informationen: www.verbund.at
Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Angelika Staats, Projektleitung Verbund Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern, Tel: 06646202341, E-Mail: angelika.staats@ktn.gv.at
Beate McGinn, Leiterin Kommunikation Verbund AG, Tel.: +43 (0)50313-53702, E-Mail: Beate.McGinn@verbund.at
Rückfragehinweis:
Mag. Helene Mattersberger
Öffentlichkeitsarbeit
Ratssekretariat
Nationalpark Hohe Tauern
Kärnten, Salzburg, Tirol
Kirchplatz 2
A-9971 Matrei in Osttirol / AUSTRIA
Tel.: +43 (0)4875 5112-23 (-21 Fax)
Mobil: +43 (0)664 2516166