Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV
Lohnforderung 2025 des Schweizerischen Bankpersonalverbandes
Der Bankpersonalverband fordert von den Banken in der Schweiz Lohnerhöhungen von 3 bis 5 Prozent, je nach der spezifischen Situation der einzelnen Institute.
Bankmitarbeitende mit tieferen und mittleren Löhnen sollen generelle Lohnerhöhungen erhalten, mit denen die Teuerung ausgeglichen und der in den vergangenen Jahren erlittene Reallohnverlust kompensiert wird.
Zudem sollen langjährige Mitarbeitende, deren Lohn seit fünf Jahren oder länger nicht mehr erhöht wurde, jetzt eine Lohnerhöhung erhalten.
Der Vorstand des SBPV hat diese Lohnforderungen an seiner Vorstandssitzung vom 05.09.2024 nach Konsultation verschiedener Arbeitnehmervertretungen beschlossen.
In den vergangenen Jahren mussten die Bankmitarbeitenden, wie die meisten Arbeitnehmenden in der Schweiz, grosse Reallohnverluste hinnehmen. Die hohe Teuerung der Jahre 2022 und 2023 wurde in den meisten Banken nicht einmal ansatzweise ausgeglichen. Im Mehrjahresvergleich resultiert im Bankensektor ein grosser Reallohnverlust. Mit anderen Worten: eine Mehrheit der Bankmitarbeitenden verdient heute für die gleiche Arbeit weniger als noch vor fünf Jahren. Und dies trotz der starken Produktivitätsgewinne im Zuge der flächendeckenden Einführung flexibler Arbeitsformen seit der Corona-Pandemie.
Zugleich läuft die Konjunktur in der Schweiz weiterhin gut; der Anfang Juli publizierte UBS-Outlook Schweiz prognostiziert auch für 2025 ein robustes Wirtschaftswachstum von 1,5%.
Das Geschäftsjahr 2023 war für die meisten Banken hervorragend. Etliche Institute meldeten rekordhohe Gewinne und sogar ein Gewinnwachstum, das über demjenigen des bereits sehr guten Geschäftsjahres 2022 liegt. Auch die bisher publizierten Halbjahresergebnisse 2024 sind im mehrjährigen Vergleich überwiegend sehr gut.
Und auch wenn die Teuerung weiter im Rückgang begriffen ist – die Prognosen für 2024 liegen aktuell bei 1,2 bis 1,5% -, steigen doch die im Landesindex nicht berücksichtigten Krankenkassenprämien weiter an. Gerade für Mitarbeitende mit tieferen Löhnen fallen die steigenden Lebenshaltungskosten stark ins Gewicht. Und weiterhin gibt es in vielen Banken langjährige Mitarbeitende, welche seit mehreren Jahren keine Lohnerhöhung mehr erhalten haben. Dies wirkt sich auf ihr Gerechtigkeitsempfinden und letztlich auch auf ihre Arbeitsmotivation negativ aus. Dies insbesondere, wenn man die sehr hohen Entschädigungen von Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitgliedern berücksichtigt.
Der Nachholbedarf ist allerdings nicht in allen Banken gleich hoch. Wir anerkennen, dass es den Personalkommissionen in einigen Banken im vergangenen Jahr gelungen ist, generelle Lohnerhöhungen und teilweise auch überproportionale Lohnerhöhungen für untere und mittlere Einkommen durchzusetzen. Darum sehen wir in diesem Jahr von einer pauschalen Lohnforderung ab und empfehlen den Personalkommissionen, die wir dazu angehört haben, ihre Lohnforderung innerhalb einer Bandbreite von 3 bis 5 Prozent zu stellen. Dies in Abhängigkeit von den unterschiedlich starken Reallohneinbussen der letzten fünf Jahre und auch von der konkreten Ertragslage in den einzelnen Banken.
Generelle Lohnerhöhungen für tiefere und mittlere Einkommen sind für uns aber unerlässlich und für die Arbeitgeber verkraftbar.
Natalia Ferrara Verantwortliche Sozialpartnerschaft 076 616 99 54 Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | ASEB | ASIB
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