IFBC AG: Wertschaffung als Basis für künftige Managementvergütung
Zürich (ots)
Lokalisierung von Wachstums- und Kostensenkungspotenzialen und eine Anpassung der Managementvergütung als Weg aus der Krise
Im Zuge der Finanzmarktkrise gingen die ökonomischen Gewinne der Schweizer Banken wie erwartet deutlich zurück. Dies veranlasst viele Banken, aktiv Kostensenkungspotenziale zu identifizieren und nach neuen Wachstumsmöglichkeiten zu suchen. Zudem wird die Diskussion zur Ausgestaltung der Managementvergütung mit dem Entwurf des FINMA-Rundschreibens weiter konkretisiert. Mit diesen Themen befasst sich die aktuelle Studie «Wertschaffung in der Schweizer Bankenbranche» der Beratungsfirma IFBC. Mehr als 50 Finanzinstitute wurden bezüglich ihrer kurz- und langfristigen Wertschaffung analysiert. Zudem wurden die Bank- und Verwaltungsratspräsidenten sowie die CFOs zu aktuellen Themen befragt.
Die Analyse der Wertschaffung für das Jahr 2008 zeigt, dass alle untersuchten Bankengruppen von der Finanzmarktkrise beeinträchtigt werden, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Insbesondere bei den vormals als Top Performer aufgefallenen Grossbanken sowie den im Private Banking tätigen Instituten resultierte aufgrund der hohen Wertberichtigungen und der rückläufigen Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft teilweise eine hohe Wertvernichtung. Nach mehreren Jahren kontinuierlicher Performancesteigerung reduzierte sich die Wertschaffung der Kantonal- und Regionalbanken im Jahr 2008 deutlich. Nur noch rund 10 Prozent der analysierten Kantonal- und Regionalbanken konnten einen Gewinn erzielen, welcher auch im Lichte der Wertschaffung überzeugen konnte.
«Best in Class»-Performer, die sich positiv von Vergleichsunternehmen abheben, trifft man auch im Jahr 2008 an. Auffallend ist, dass sich die Performance Leader in allen Bankengruppen über die letzten Jahre relativ gut behaupten konnten. Bei den Kantonalbanken überzeugte sowohl in einer kurz- als auch in einer langfristigen Betrachtung die St. Galler Kantonalbank, gefolgt von der Luzerner Kantonalbank und den Instituten der Kantone Fribourg, Schwyz, Baselland und Aargau. Bei den Regionalbanken vermochte die Neue Aargauer Bank (NAB) am meisten zu überzeugen, gefolgt von der Raiffeisen Gruppe, welche allerdings im Jahr 2008 einen deutlichen Rückgang des ökonomischen Gewinns verzeichnete, und der Valiant. Bei den Privatbanken überzeugte vor allem die Bellevue Group und bereits zum vierten Mal die Bank Rothschild.
Im Lichte der teilweise erheblichen Wertvernichtungen der letzten Jahre wird verstärkt nach Kostensenkungspotenzialen und neuen Wachstumsmöglichkeiten gesucht. Diese Aufgabe ist umso wichtiger, als die befragten Führungskräfte in der aktuellen Umfrage mehrheitlich von einer weiteren Margenreduktion und einer gleichzeitigen Verlangsamung des Wachstums sowohl im Ausleih- als auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ausgehen. Zudem werden weitere Kostensteigerungen erwartet.
Die Forderung nach einem konsistenten Zusammenhang zwischen Wertschaffung (ökonomischer Gewinn) und der Ausgestaltung der variablen Managementvergütung ist bekannt. Eine Analyse der Wertschaffung und der Managementvergütung zeigt aber, dass dieser Forderung noch unzureichend Rechnung getragen wird. Mit dem im Juni 2009 veröffentlichten Entwurf des Rundschreibens zur variablen Vergütung hat sich nun die Regulierungsbehörde dieses wichtigen Themas angenommen, was den Umsetzungsdruck bei den Banken erhöhen dürfte. In der Studie werden die sich daraus ergebenden Herausforderungen und möglichen Lösungsansätze skizziert.
IFBC
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