Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC)
Aktuelle Allensbach-Umfrage: Mittelständler kaufen schlechter ein als Konzerne
Düsseldorf (ots)
Rund ein Drittel der deutschen Mittelständler führen keine standardisierten Lieferantenbewertungen sowie regelmäßige Besuche und Audits bei ihren Lieferanten durch. Damit liegen sie gegenüber Großunternehmen und Konzernen weit zurück: Mehr als 80 Prozent dieser Unternehmen kontrollieren ihre Lieferanten systematisch. Das hat eine aktuelle Befragung von 501 Top-Entscheidern der deutschen Wirtschaft durch das Institut für Demoskopie Allensbach und das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management der Universität St. Gallen im Auftrag der Unternehmensberatung Kerkhoff Consulting ergeben.
"Die Untersuchung zeigt, dass große Unternehmen das Lieferantenmanagement wesentlich professioneller betreiben als Mittelständler. Dies kann für den Mittelstand zu deutlichen Wettbewerbsnachteilen führen", sagt Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer des auf Einkaufsoptimierung und Supply-Chain-Management spezialisierten Beratungsunternehmens Kerkhoff Consulting. "Die Steuerung der Lieferanten ist nach wie vor der Hauptjob jeder Einkaufsabteilung. Bei diesem Ergebnis könnte man sich jedoch fragen, was ein Drittel der mittelständischen Einkaufsabteilungen als Ziel definiert hat."
Noch dramatischer ist der Unterschied im Risikomanagement. Gerade einmal 14 Prozent der Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern verfügen über ein Risikomanagementsystem im Einkauf. Immerhin hat knapp die Hälfte (47 Prozent) der großen Firmen mit mehr als 1.000 Angestellten ein solches System aufgebaut.
"Die Katastrophe in Japan bedroht akut die Lieferketten der ganzen Welt", sagt Kerkhoff. "Unternehmen, die in einem Risikomanagementsystem auch Katastrophenszenarien antizipiert und Lösungsmodelle vor dem Beginn einer Krise entwickelt haben, werden sich nun leichter tun, auf alternative Lieferanten umzuschwenken. Wer in den Tag hinein gelebt hat, wird nun nur durch einen hohen zeitlichen und damit kostenintensiven Einsatz rasch Alternativlieferanten finden."
Bei der Einbindung der Einkaufsabteilung in die Produktion sind Mittelstand und Großindustrie ungefähr auf dem gleichen Stand: 65 Prozent haben Schnittstellen mit der Produktion geschaffen. Anders sieht dies bei der Produktentwicklung aus: Die Hälfte der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern bindet den Einkauf bereits "stark" oder "sehr stark" in die Entwicklung von Produkten mit ein. Bei Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern hat dies nur ein Drittel getan.
Die Produktkostenkalkulation und Wertanalyse als modernes Einkaufstool nutzt durchschnittlich erst jedes fünfte Unternehmen. Mit Hilfe dieser Technik wird es Firmen ermöglicht, die genauen Herstellungspreise der von ihnen bezogenen Waren zu schätzen und somit wesentlich schlagkräftigere Lieferantenverhandlungen zu führen. Auch hier wird der Unterschied zwischen Klein und Groß deutlich: 13 Prozent der Mittelständler verfügen über ein "Cost- Breakdown-Tool", bei den großen Unternehmen ist es rund ein Drittel.
"Große Unternehmen lassen die kleineren Mittelständler in Sachen Professionalität weit hinter sich", sagt Gerd Kerkhoff. "Aber auch die Großen haben deutlichen Aufholbedarf: Dass nur die Hälfte ein Risikomanagementsystem haben sollte genauso alarmieren wie die viel zu geringe Einbindung der Einkaufsabteilung in interne Entscheidungsprozesse. Das Drittel der Unternehmen, das bereits mit der modernen Produktkostenkalkulation arbeitet, hat seinem Wettbewerb schon jetzt die Nase weit voraus. Die anderen müssen nachlegen, um nicht auf der Strecke zu bleiben."
Zur Studie:
Die Befragung hat im 1. Quartal 2011 stattgefunden und ist durch das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Kerkhoff Consulting durchgeführt worden. Befragt worden sind 501 Top- Entscheider aus allen Branchen, in der Regel Inhaber, Geschäftsführer und Vorstände. Kleine Unternehmen hatten dabei eine Größe von maximal 250 Mitarbeitern, große Unternehmen von mehr als 1.000 Mitarbeitern.
Über Kerkhoff Consulting
Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der Beratungsunternehmen für Einkauf und Beschaffung. 2009 ist Kerkhoff Consulting von der Zeitschrift CAPITAL mit dem Titel "Hidden Champion des Beratungsmarktes" ausgezeichnet, 2010 von der Wirt-schaftswoche zur besten Beratung für Supply Chain Management gekürt worden. Keine andere Beratung für Einkauf und Beschaffung hat beide Titel gewonnen.
Kerkhoff Consulting ist mit einer Niederlassung in St. Gallen vertreten und berät vor allem Kunden aus dem Mittelstand, sowie aus Konzernen und der Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich durch ihre hohe Umset-zungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann, wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.
Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am Lehr-stuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt Theorie und Praxis in Einkauf und Supply Chain Management zusammen.
Kontakt:
Kerkhoff Consulting GmbH
Christian Pfeiffer
Partner, Leiter Unternehmenskommunikation
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