SANTÉ SEXUELLE SUISSE / SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ
PLANeS: Sexualpädagogik wird schlecht gemacht
Bern (ots)
Aus verschiedenen Gründen stürzen sich die Medien in letzter Zeit auf die Sexualerziehung, wie sie z.B. im Lehrplan 21 für die Deutschschweiz vorgesehen ist. Meist wird in den publizierten Artikel ein negatives, reduziertes und reisserisches Bild der Sexualpädagogik gezeichnet.
Als Dachverband der Fachstellen für sexuelle Gesundheit und der Sexualpädagogik verwehrt sich PLANeS gegen die tendenziösen, unseriösen und teilweise perversen Angriffe auf die Sexualerziehung. Sexualerziehung ist kein Initiationsritus und schon gar nicht schockiert sie Kinder. Sie fordert auch niemanden zu sexuellen Handlungen auf, wie es immer wieder suggeriert wird. Hingegen bestärkt und begleitet Sexualerziehung Kinder und Jugendliche behutsam und altersadäquat auf dem Weg zu einer erwachsenen Geschlechtsidentität.
Sexualität ist ein wesentlicher Aspekt des menschlichen Lebens. Sie beinhaltet wirtschaftliche, politische, kulturelle und gesellschaftliche Dimensionen und wird davon beeinflusst. In einer Gesellschaft, die Sexualität kommerziell missbraucht und in der gewisse Medien unrealistische und stereotype Bilder vermitteln, brauchen junge Menschen qualitativ hoch stehende und altersgemässe Sexualerziehung, um sich orientieren (und schützen) zu können.
Natürlich spielt die Familie bei der Frage der sexuellen Erziehung eine wichtige Rolle. Doch nur die Schule kann allen Kindern gleichberechtigt Wissen und Fähigkeiten vermitteln. Die Schule sollte durch externe, speziell für diese Aufgabe ausgebildete Fachleute unterstützt werden. Guter Sexualunterricht muss inhaltlich und methodisch der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen angepasst sein, Wissen vermitteln, Orientierungshilfe geben und ihnen ermöglichen, selbstbestimmt ihre Sexualität zu leben - und dabei sich selber und die anderen zu respektieren.
PLANeS, die Schweizerisch Stiftung für sexuelle Gesundheit hat eine Stellungnahme zur Sexualerziehung herausgegeben, die Qualitätskriterien beinhaltet. Der Zugang für alle zur einer qualitativ hochstehenden sexuellen Bildung in der Schule und der Einbezug von anerkannten Fachleuten, die Eltern und Schule zur Seite stehen, gehören zu den wichtigsten Forderungen.
Kontakt:
Fausta Borsani
PLANeS
Mobile: +41/79/255'61'77