EANS-News: Rheinmetall AG
Rheinmetall meistert die Automobilkrise und steigert
Ergebnis bei Defence - In 2010 Rückkehr zu früherer Ertragsstärke
Düsseldorf (euro adhoc) -
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Jahresgeschäftsbericht/Jahresergebnis/Gewinnprognose/Geschäftszahlen/ Bilanz
Defence 2009: EBIT um 11% auf 215 MioEUR verbessert Krise gemeistert: Automotive übertrifft operativ die Erwartungen Operativer Free Cash Flow: auf 186 MioEUR erhöht Liquidität: Nettoliquidität verbessert sich von -205 MioEUR auf +44 MioEUR Wachstumsperspektive: Konzern peilt für 2010 ein Umsatzplus von über 8% an Ergebnisprognose für 2010: EBIT zwischen 220 MioEUR und 250 MioEUR
Die Rheinmetall AG hat die Performance der Defence-Sparte weiter steigern können und weist für das Geschäftsjahr 2009, trotz der krisenbedingt hohen Belastungen im Automotive-Geschäft, ein positives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 15 MioEUR aus. Operativ haben beide Unternehmensbereiche besser abgeschnitten als ursprünglich prognostiziert. Das Unternehmen will seinen Aktionären eine Dividende von 0,30 EUR pro Aktie zahlen. Für das Geschäftsjahr 2010 stehen in beiden Sparten beim Umsatz und beim Ergebnis die Zeichen wieder klar auf Wachstum: Mit einem einschneidenden Restrukturierungsprogramm hat das Unternehmen seine Automotive-Sparte auf die veränderte Marktsituation eingestellt. Dem Bereich Defence bieten sich Wachstumschancen dank eines hohen Auftragsbestands und eines Produktportfolios, das auf die Einsatzerfordernisse der Streitkräfte ausgerichtet ist. Klaus Eberhardt, Vorstandvorsitzender der Rheinmetall AG: "Wir haben die Krise erfolgreich gemeistert und das in uns gesetzte Vertrauen der Aktionäre bestätigt. Mit einer enormen Kraftanstrengung ist es uns gelungen, operativ sogar besser abzuschneiden als ursprünglich prognostiziert. Wir wollen schon in diesem Jahr wieder unser früheres Ertragsniveau erreichen. Die starke Defence-Sparte bleibt auf einem profitablen Wachstumspfad, und in Automotive werden wir von einem erheblich abgesenkten Break-Even-Punkt sowie von der branchenweiten Erholung unmittelbar profitieren."
Konzern: Operatives EBIT von 153 MioEUR
Der Rheinmetall-Konzern erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 3.420 MioEUR (Vorjahr: 3.869 MioEUR), was einem Rückgang von 12% entspricht. Während der Unternehmensbereich Defence beim Umsatz weiter zulegte, verzeichnete der Automotive-Bereich einen deutlichen Umsatzrückgang, der die allgemeine Entwicklung in der Automobilwirtschaft widerspiegelte. Mit 55% am Konzernumsatz übertrifft die Verteidigungssparte beim Geschäftsvolumen erstmals den Bereich Automotive und bestimmt zunehmend die Geschäftsentwicklung im Konzern. Das operative EBIT vor Maßnahmen zur Krisenbewältigung belief sich im Konzern auf 153 MioEUR. Trotz der erheblichen Einmalaufwendungen zur Krisenbewältigung bei Automotive in Höhe von 138 MioEUR weist Rheinmetall im Konzern für das Geschäftsjahr 2009 ein positives EBIT in Höhe von 15 MioEUR aus. Der entsprechende Vorjahreswert belief sich auf 245 MioEUR. Bei einem um 9 MioEUR verschlechterten Zinsergebnis und nach Abzug der Ertragsteuern liegt das Konzernjahresergebnis 2009 bei minus 52 MioEUR; der Vorjahreswert lag bei plus 142 MioEUR. Nach Abzug des auf die Anteile anderer Gesellschafter entfallenden Gewinns von 6 MioEUR ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von minus 1,60 EUR (Vorjahr: plus 4,09 EUR). Das operative Ergebnis je Aktie beläuft sich auf plus 1,50 EUR.
Liquidität erheblich verbessert - Positive Nettoliquidität im Konzern
Die Rheinmetall AG konnte ihre Liquidität im Geschäftsjahr 2009 erheblich verbessern. Zum Stichtag am 31. Dezember 2009 hat das Unternehmen eine positive Nettoliquidität von 44 MioEUR ausgewiesen; ein Jahr zuvor wurde noch eine negative Nettoliquidität in Höhe von minus 205 MioEUR verzeichnet. Zu dieser Verbesserung um 249 MioEUR haben vor allem operative Maßnahmen wie die strikte Reduzierung des Working Capitals und gesunkene Investitionsausgaben, die den operativen Free Cash Flow von 186 MioEUR maßgeblich bestimmt haben, beigetragen; außerdem die erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von 102 MioEUR.
Dividendenzahlung von 30 Cent vorgeschlagen
Aufgrund der soliden Finanzsituation sowie der Zuversicht in die Geschäftsaussichten schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 11. Mai 2010 vor, eine Dividende von 0,30 EUR je Aktie (Vorjahr: 1,30 EUR) auszuschütten. Bezogen auf das operative Ergebnis entspricht dies einer Ausschüttungsquote von 20%.
Defence: Wachstum bei Umsatz und Ertrag
Mit Höchstwerten bei Umsatz, Ergebnis und Rentabilität sowie beim Auftragseingang zeigt sich die Defence-Sparte erneut in exzellenter Verfassung. Der Unternehmensbereich erreichte im Geschäftsjahr 2009 mit einem Geschäftsvolumen von 1.898 MioEUR eine Umsatzsteigerung von rund 5% gegenüber dem Vorjahreswert von 1.814 MioEUR.
Rheinmetall Defence verzeichnete 2009 Auftragseingänge im Wert von 3.153 MioEUR und legte damit bei den Bestellungen um 83% gegenüber dem Vorjahr zu, in dem der Auftragseingang bei 1.723 MioEUR lag. Vor allem Dank des Vertrags zur Serienfertigung des neuen Schützenpanzers Puma mit einem Gesamtwert für Rheinmetall von annähernd 1,3 MrdEUR erhöhte Rheinmetall Defence den Auftragsbestand zum Jahresende 2009 auf 4.590 MioEUR, was einem Zuwachs von 39% entspricht. Beim Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) steigerte Rheinmetall Defence den hohen Vorjahreswert von 194 MioEUR nochmals auf 215 MioEUR im Jahr 2009. Die EBIT-Rendite verbesserte sich in 2009 auf 11,3%, nach 10,7% im Jahr zuvor. Mit einem innovativen und breit angelegten Produktportfolio, das sich an den Einsatzerfordernissen der Streitkräfte im internationalen Konfliktmanagement orientiert, verfügt Rheinmetall auch in Zukunft über ausgezeichnete Wachstumschancen in seinen Märkten. Durch das im Januar 2010 angekündigte Gemeinschaftsunternehmen mit MAN Military Vehicles treibt Rheinmetall die Branchenkonsolidierung weiter voran und erschließt sich neue Wachstumschancen im wichtigen Bereich militärischer Radfahrzeuge.
Automotive: Erfolgreiches Krisenmanagement
Rheinmetall Automotive hat die Krise erfolgreich bewältigt. Eine verbesserte Produktions- und Kostenstruktur sowie ein um 300 MioEUR signifikant gesenkter Break-Even-Punkt sollen das Unternehmen gestützt auf eine sich allmählich erholende Automobilkonjunktur schon 2010 wieder in die schwarzen Zahlen zurückführen. Um die Voraussetzungen für diesen schnellen Turn-around zu schaffen, waren einschneidende Maßnahmen zur Kostensenkung und Kapazitätsanpassung notwendig, die bereits mit Beginn der Automobilkrise im vierten Quartal 2008 eingeleitet wurden. Die Fixkosten wurden im Geschäftsjahr 2009 um 72 MioEUR gesenkt. Die Zahl der Beschäftigten ging im vergangenen Jahr um 14% auf 10.111 Mitarbeiter zurück. Im Zuge bereits vereinbarter Personalmaßnahmen werden weitere 500 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2010 aus dem Unternehmen ausscheiden. Im Geschäftsjahr 2009 erreichte der Unternehmensbereich Automotive einen Umsatz von 1.522 MioEUR; im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 533 MioEUR oder 26%. Der Umsatzrückgang entspricht damit der rückläufigen Automobilproduktion in den relevanten Märkten der Triade (Westeuropa, NAFTA, Japan). Die Umsatzrückgänge schwächten sich im Jahresverlauf über die Quartale kontinuierlich ab. Das vierte Quartal 2009 zeigte erstmals wieder ein leichtes Umsatzwachstum gegenüber dem - allerdings auch schon krisengezeichneten - Vergleichsquartal des Jahres 2008.
Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von minus 187 MioEUR im Berichtsjahr wurde der Vorjahreswert von plus 61 MioEUR deutlich unterschritten. Das EBIT enthält allerdings Einmalaufwendungen für Maßnahmen zur Krisenbewältigung in Höhe von 138 MioEUR. Operativ erwirtschaftete der Unternehmensbereich Automotive ein EBIT von minus 49 MioEUR. Beim operativen EBIT in den vier Quartalen des Jahres 2009 zeigten die Kostensenkungsmaßnahmen deutlich Wirkung: In den ersten drei Quartalen wurden die operativen Verluste kontinuierlich reduziert; im vierten Quartal wurde operativ erstmals wieder ein Plus erwirtschaftet.
Ausblick
Rheinmetall sieht 2010 gute Perspektiven für die Rückkehr zu einem organischen Wachstum und zu einer erheblichen Steigerung bei den Ergebnissen. Defence erwartet für 2010 ein organisches Wachstum von mehr als 5% und eine weitere Verbesserung beim Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT). Für 2011 wird ebenfalls mit einem weiter steigenden Ergebnis gerechnet. Rheinmetall Defence sieht auch für die kommenden Jahre gute Chancen, das Mittelfristziel einer EBIT-Rendite von 10% zu übertreffen. Voraussetzung dafür ist, dass die laufenden Großprojekte planmäßig realisiert werden können und kurzfristige, massive Eingriffe in die Verteidigungsbudgets ausbleiben. Ausgehend von Expertenprognosen, die für das laufende und das kommende Jahr einen Anstieg der weltweiten Automobilproduktion um rund 10% erwarten, rechnet der Unternehmensbereich Automotive mit einer Trendwende in der Umsatzentwicklung und sieht gute Möglichkeiten für ein Umsatzwachstum leicht über 10 % in 2010. Auf Basis der in den vergangenen Monaten deutlich verbesserten Werks- und Kostenstrukturen sowie der damit einhergehenden Absenkung des Break-Even-Punktes prognostiziert der Unternehmensbereich Automotive für das laufende Geschäftsjahr die Rückkehr zu einem positiven Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) und eine weitere Ergebnisverbesserung in 2011. Mittelfristig bleibt es Ziel des Unternehmensbereichs, eine auf den Umsatz bezogene Rendite von 8% zu erreichen. Bei einer - gemäß den Prognosen - stabilen Aufwärtsentwicklung der Automobilkonjunktur erwartet Rheinmetall im Konzern einen Umsatzanstieg auf rund 3,7 MrdEUR und eine Verbesserung des Ergebnisses vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 15 MioEUR im Jahr 2009 auf 220 MioEUR bis 250 MioEUR in 2010. Für 2011 wird auch im Konzern mit weiter steigenden Umsätzen und Ergebnissen gerechnet. Die prognostizierte Entwicklung wird durch eine Finanz- und Vermögenssituation getragen, die insbesondere durch die frühzeitige Refinanzierung der Mitte 2010 fälligen Anleihe und die erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung ausreichende Handlungsmöglichkeiten eröffnet.
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Oliver Hoffmann, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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