Die Biodiversität und ihr ökonomischer Wert
Montreux (ots)
Die Biodiversität und ihr ökonomischer Wert: mit der aktiven Unterstützung der Fondation Franz Weber lancieren heute vier Abgeordnete des europäischen Parlaments eine schriftliche Erklärung, die den verstärkten Schutz empfindlicher Ökosysteme und bedrohter Arten zum Ziel hat. Zusätzlich soll der wahre Wert der Artenvielfalt anerkannt werden.
Die Abgeordneten des europäischen Parlaments Catherine Bearder (Liberal, UK), Michael Cashman (Sozial-Demokraten, UK), Sirpa Pitikäinen (Konservativ, FIN) und Nas Eickhout (Grün, NL) haben im europäischen Parlament eine schriftliche Erklärung lanciert, die die Europäische Union dazu veranlassen soll, in diesem Jahr 2010, dem internationalen Jahr der Artenvielfalt, konkrete Massnahmen für den Schutz der Ökosysteme und bedrohten Arten in ihre Entscheidungen einzuschliessen.
Zusätzlich verlangt die Erklärung die Erstellung eines Systems, welches den ökonomischen und sozialen Wert der Biodiversität messen und anerkennen kann.
Denn die indirekten Nutzen, die die Artenvielfalt für die Menschen erbringt, sind schwierig zu messen, da wir bis anhin nie einen Preis für die "Dienstleistungen der Ökosysteme" bezahlt haben. Die Kosten für den Ersatz der durch die Ökosysteme erbrachten Leistungen, wie die Reinigung von Wasser und Luft, die Regulierung des Klimas sowie die Herstellung von Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff werden auf über 50 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Tendenz stark steigend. («Wirtschaftlichkeit von Ökosystemen und Biodiversität», Zwischenbericht der Europäischen Kommission vom Mai 2008 (TEEB)).
Die Artenvielfalt besitzt ebenfalls einen sozialen Wert. Sie verbessert die Lebensqualität aller Menschen und spielt eine zentrale Rolle in vielen Traditionen und im Lebensstil zahlreicher eingeborener Völker.
Der direkte Wert der Biodiversität spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. So unterstützt der Ökotourismus zum Beispiel die ansässige Bevölkerung und sichert ihr ein Einkommen. Ökotourismus ermöglicht die Erhaltung unabhängiger, selbstversorgender und aktiver lokaler Gemeinschaften.
Um angenommen zu werden, muss die Erklärung bis Ende Juni 2010 von einer Mehrheit der europäischen Abgeordneten (also mindestens 369) unterzeichnet werden. Danach können die Mitverfassenden der Erklärung die Europäische Kommission anrufen, damit sie Gesetzesvorschläge unterbreitet, um die gefährliche Bedrohung der weltweiten Artenvielfalt abzuwenden.
Die Fondation Franz Weber, die in der Ausarbeitung der schriftlichen Erklärung eine wichtige Rolle gespielt hat, wird diesen Prozess im Europäischen Parlament aktiv begleiten. Sie beginnt damit schon heute durch die Verteilung einer Informationsbroschüre und einer Tüte mit Blumensamenmischung aus biologischer Produktion an alle Parlamentarier.
Kontakt:
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