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Art.de: Zensur in China: Zwei Gemälde eines Pekinger Künstlers dürfen nicht ins Land - "zu gewalttätig"

Hamburg (ots)

Das chinesische Kulturministerium hatte in den
letzten Jahren das Entstehen einer zeitgenössischen Kunstszene im 
Land zwar mit Argwohn betrachtet, zugleich aber auch davon 
profitiert. Nun wurde die Einfuhr zweier Gemälde des Malers Yang 
Shaobin (46) nach China abgelehnt - ein neuartiger Fall von Zensur. 
Die Bilder gehören einer indonesischen Stiftung, sie sollten zu 
Restaurationszwecken aus Singapur für eine begrenzte Zeit nach China 
gebracht werden. Das für Import und Export zuständige Pekinger Büro 
des Ministeriums lehnte die Einfuhr mit der Begründung ab, die Werke 
seien "zu blutig und gewalttätig". In den letzten Jahren mussten 
Bilder bei der Ausfuhr dem Kulturministerium vorgelegt werden; seit 
Februar wird eine alte  Verordnung reaktiviert, nach der Arbeiten 
chinesischer und ausländischer Künstler auch für den Import eine 
Genehmigung brauchen. Das meldet heute die Website des Kunstmagazins 
art (www.art-magazine.de), heute die größte Website im Segment Kunst.
Dort liefert das Magazin tagesaktuelle Informationen aus dem 
Kunstbereich.
Eines der beiden abgelehnten Bilder zeigt einen Fußballspieler mit
blutiger Nase. Auf dem anderen, "Soon freezes male infant" von 2006, 
sind zwei verletzte nackte, offenbar behinderte Kinder zu sehen; das 
Motiv fand Yang vermutlich auf einer Reise in die Bergbauregion Tang 
Shan in der Provinz Hebei, wegen extremer Umweltverschmutzung war sie
lange Zeit nicht zugänglich. Yang ließ sich von behinderten Kindern, 
die er in der Region sah, zu dem Bild anregen.
Der Berliner Galerist Alexander Ochs (56), der seit vielen Jahren 
mit dem Maler zusammenarbeitet, sieht in dem Fall ein Zeichen 
veränderter chinesischer Kulturpolitik: "Seit dem Ende der 
Olympischen Spiele verschärft sich die Situation für die Kultur und 
den Kunstmarkt  in China." Das beanstandete Bild war in China längst 
bekannt und publiziert, u. a. wurde es 2006 in Peking in einer 
Ausstellung zusammen mit Werken des österreichischen Künstlers 
Hermann Nitsch gezeigt. "In der Bildenden Kunst zeigt sich hier zum 
ersten Mal die restriktivere Kulturpolitik der chinesischen 
Regierung", sagte der Galerist gegenüber art.

Pressekontakt:

Kurt Otto
Leiter art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 38 10
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 17
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de