EANS-News: Montega AG
Nordex: Atombeschlüsse belasten - Markterwartungen zu
optimistisch (mit Dokument)
Hamburg (euro adhoc) -
Trading Comment: (ISIN: DE000A0D6554 / WKN: A0D655)
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Analysten/Research, Analyse, Aktie, Nordex, Verkaufen
Utl.: Trading Comment: (ISIN: DE000A0D6554 / WKN: A0D655)
Trotz des zuletzt positiven Newsflows und einer möglichen weiteren Aufstockung des Anteils von Skion/momentum GmbH (letzte Käufe: 26. August für 220 Tsd. EUR) sprechen fundamentale Gründe gegen ein Engagement bei Nordex:
Die zum Halbjahr berichtete Bruttomarge von 28,5% (Vj: 21,4%) ist insbesondere auf die verbesserten Einkaufsbedingungen (bedingt durch gefallene Rohstoffpreise) zurückzuführen und hat aus unserer Sicht nur temporär Bestand. Aufgrund des starken Wettbewerbs innerhalb der Windenergiebranche ist davon auszugehen, dass Nordex die verbesserten Einkaufskonditionen an die Kunden weitergeben wird und die Bruttomarge bereits im zweiten Halbjahr wieder unter Druck kommt und sich in Richtung 21% entwickeln wird.
Die Entwicklung der Windkraftindustrie in 2010 verläuft bisher enttäuschend (siehe Vestas). Die konjunkturellen Sorgen sowie mögliche Änderungen der staatlichen Fördersysteme haben zur Verunsicherung von Investoren bei Windprojekten geführt. In den USA ist das Geschäft in den vergangenen Monaten dramatisch geschrumpft. Wurden dort im vergangenen Jahr noch 10.000 Megawatt an neuen Kapazitäten errichtet, rechnet man beim VDMA für 2010 mit lediglich 5.000 Megawatt. Die Hoffnung, dass sich die USA zum Vorreiter bei der Errichtung neuer Windparks entwickeln und zeitnah eine Energiewende einleiten wird, ist damit erstmal vom Tisch.
Die von der Regierungskoalition beschlossenen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke dürften ebenfalls zu einem weiteren Aufschub von Investitionen in Windkraft führen und die erwartete Erholung der Branche weiter verzögern. Eine derartige Entwicklung würde Nordex schwer treffen. In Erwartung einer deutlichen Erholung der Branche im 2.Hj. 2010 und eines dynamischen Wachstums im kommenden Jahr, hat das Unternehmen seinen Vorratsbestand im 1.Hj. 2010 um 27,8 Mio. Euro auf 275 Mio. Euro gesteigert und plant, diesen Ausbau fortzusetzen. Auch die Investitionen wurden auf 33,4 Mio. Euro (Vj: 21,1 Mio. Euro) ausgeweitet. Ein Nachfragerückgang hätte zudem zur Folge, dass der getätigte Vorratsaufbau unnötig Working Capital bindet und die Kapitalkosten ansteigen.
Der zunehmende Wettbewerb aus dem asiatischen Raum dürfte den Druck auf die Branche weiter verstärken. Chinesische als auch koreanische Großkonzerne (wie z.B. SINOVEL, STX, Hyundai und Samsung) erhöhen ihre Produktions- und Vetriebsaktivitäten im Bereich Windenergie. Aufgrund von Skaleneffekten dürften diese Unternehmen mittelfristig auch die Kostenführerschaft übernehmen. Durch die hohen F&E-Budgets werden sie auch bei der technologischen Entwicklung stark aufholen. Damit würde die Windbranche starke Parallelen zum Solarmarkt aufweisen.
Durch den verstärkten Markteintritt von Großkonzernen gehen wir davon aus, dass mittelfristig die vom Konsens erwartete Margensteigerung schwächer ausfallen dürfte. Da Nordex im Vergleich zur Peer (Vestas, Gamesa, Repower) die niedrigsten Margen aufweist, dürfte das Unternehmen am stärksten von einem sich verschärfenden Wettbewerb betroffen sein. Darüber hinaus könnte sich das erwartete Wachstum in den USA, der Türkei sowie Schweden aufgrund der aktuellen Konjunkturlage und der anhaltenden Verunsicherung der Investoren nach hinten verschieben. Aus diesen Gründen lautet das Rating "Verkaufen".
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Branche: Finanzdienstleistungen
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