EANS-News: Montega AG
ElringKlinger: Gute Q3-Zahlen und Guidance-Anhebung
bereits im Aktienkurs eskomptiert - Margen-Peak vorerst erreicht (mit Dokument)
Hamburg (euro adhoc) -
Comment: ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023 / WKN: 785602)
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Utl.: Comment: ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023 / WKN: 785602)
Als weltweit tätiger Entwicklungspartner und Erstausrüster für Zylinderkopf- und Spezialdichtungen sowie Gehäuse- und Abschirmteile zeichnet sich ElringKlinger als fokussierter Nischenplayer durch eine überdurchschnittliche Profitabilität aus. Die heute berichteten Q3-Zahlen knüpfen nahtlos an das bereits gute zweite Quartal an und lagen in jeglicher Hinsicht über den hohen Erwartungen. Dementsprechend hat das Unternehmen erneut seine Guidance für das Gesamtjahr 2010 angehoben und rechnet nun mit einem Umsatz von 745-755 Mio. Euro (alt: 690-710 Mio. Euro) und einem EBIT von 105-110 Mio. Euro (alt: 90-95 Mio. Euro), was wir abermals für eher konservativ halten.
Während der Umsatz in den ersten 9 Monaten um fast 40% auf 586,2 Mio. Euro zulegen konnte (v.a. getragen vom Erstausrüstungsgeschäft in Asien, Südamerika und den USA), überraschte insbesondere die abermals sehr robuste EBIT-Marge von fast 16% in Q3, die ElringKlinger trotz der geringeren Anzahl von Arbeitstagen, niedrigerer F&E-Zuschüsse und signifikant negativer Währungseffekte i.H.v. 6,0 Mio. Euro erzielt hat.
Margen-Peak vorerst erreicht
Nicht zuletzt durch die Erstkonsolidierung der jüngst akquirierten Freudenberg-Gruppe (aktuelle Marge im niedrigen einstelligen Bereich) in den ElringKlinger-Konzern ab 1.1.2011 dürfte sich jedoch im kommenden Jahr eine leichte Margenverwässerung auf leicht unter 14% einstellen. Der Umsatzbeitrag des Bereichs Flachdichtungen von Freudenberg soll für 2011 bei 49 Mio. Euro liegen und die Marktposition in Frankreich und Italien stärken. Mittelfristig sollte die Profitabilität der Tochter im Rahmen der bereits eingeleiteten Integration jedoch auf Konzernniveau gesteigert werden (15-18%).
ElringKlinger hatte hierzu erst vor wenigen Wochen eine Kapitalerhöhung i.H.v. knapp 124 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen. Der Emissionserlös wird jedoch nur teilweise für die Freundenberg-Akquisition verwendet (40 Mio. Euro), die Anfang 2011 cashwirksam wird. Der Restbetrag soll für den Aufbau neuer Geschäftsbereiche und weiteren externen Wachstums verwendet werden. Da es jedoch kaum derart profitable Automobilzulieferer wie ElringKlinger am Markt gibt, gehen wir auch aus diesem Grund von einer leichten Abschwächung der Konzernmarge in 2011 aus.
Im Rahmen des Conference Calls wurden auch die Erwartungen für Q4 2010 gedämpft (aufgrund der rd. 2-wöchigen Werksferien der OEMs um Weihnachten und einer leichten Nachfrageabschwächung), welches u.E. ein gewisses Enttäuschungspotenzial beinhaltet.
Im Zuge des im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Umsatz- und Ergebniswachstums sowie der erfolgreichen Kapitalerhöhung dürfte die akquisitionsbedingte, recht hohe Verschuldung des Unternehmens wieder reduziert werden. Die Nettoverschuldung wurde per 30.9. zwar bereits leicht auf 216 Mio. Euro reduziert, allerdings macht sich die Finanzierung des Investitionsbedarfs und das mittlerweile wieder deutlich gestiegene Working Capital in Bezug auf die Cash Flows kurzfristig negativ bemerkbar.
Die Bilanzqualität ist mit einer Eigenkapitalquote von 43% allerdings weiterhin solide, was eine der Grundvoraussetzungen für die gestiegene Visibilität im Geschäft mit einigen Automobilherstellern ist. Seit der Finanzkrise wird die Bonität und Finanzlage der Zulieferer durch die OEMs sehr genau verfolgt und nur mit bonitätsstarken Zulieferern wird weiter zusammengearbeitet, zu denen ElringKlinger zweifelsfrei zählt.
Insgesamt sehen wir den Konzern sowohl regional (der Auslandsanteil am Konzernumsatz liegt bei beachtlichen 71%) als auch produktseitig (Produktinnovationen in den Bereichen Brennstoffzellen, Batterietechnologie, Abgasnachbehandlung etc.) hervorragend aufgestellt. Dabei profitiert das Unternehmen durch seine exzellente Wettbewerbsqualität und fokussierten Nischenstrategie von wichtigen Langfristtrends im Automobilbereich, wie:
Einsatz immer kleinerer, leichterer aber leistungsfähigerer Motoren ("Engine Downsizing") Reduktion des Geräuschpegels im Motorraum durch innovative Abschirmteile Verminderung der Schadstoffemission Entwicklung neuer Antriebsverfahren für PKW und Nutzfahrzeuge
Dies sollte auch in den Folgejahren ein überdurchschnittliches Top Line-Wachstum des Unternehmens ermöglichen, welches zumindest kurzfristig oberhalb der langfristigen Guidance (Umsatzwachstum 5-7% p.a.) liegen sollte. Aufgrund der oben beschriebenen Effekte und möglichen weiteren Akquisitionen, welche die operative Marge verwässern könnten, sehen wir die Profitabilität perspektivisch eher am unteren Ende der langfristigen Vorgabe des Unternehmens (EBIT-Marge 15-18%).
Angesichts der sehr guten Performance der Aktie in den letzten Monaten denken wir, dass die Bewertung für die ElringKlinger-Aktie bereits weitgehend ausgereizt ist. Unser DCF-Modell signalisiert einen fairen Wert von 23,50 Euro, den wir auch als Kursziel ansetzen. Es empfiehlt sich somit die Aktie zunächst zu Halten und vor Neuengagements auf mögliche Kursrücksetzer zu warten.
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