EANS-Research: Montega AG
MOLOGEN vor dem großen Durchbruch?
Comment: MOLOGEN AG (ISIN: DE0006637200 / WKN: 663720)
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Analysten
Utl.: Comment: MOLOGEN AG (ISIN: DE0006637200 / WKN: 663720)
Hamburg (euro adhoc) - Die Ende Januar außerordentlich erfolgreich verlaufene Kapitalerhöhung spülte MOLOGEN Bruttoemissionserlöse von 10 Mio. Euro in die Kasse (netto rund 9,5 Mio. Euro). Mit einem Finanzmittelbestand von geschätzten 12,5 Mio. Euro zum Ende Q1 2011 ist das Unternehmen komfortabel bis Ende 2012 durchfinanziert, um den Ausbau seiner klinischen Entwicklungspipeline wie geplant voranzutreiben. Mit den eingeworbenen Mitteln wird MOLOGEN neben den beiden derzeit laufenden klinischen Studien - TLR9-Agonist MGN1703 in metastasiertem Darmkrebs (Phase II/III) und der zellbasierte Krebsimpfstoff MGN1601 in fortgeschrittenem Nierenkrebs (Phase I/II) - eine dritte klinische Studie finanzieren. Mit dieser neu an den Start gehenden Phase-II-Studie wird für Medikamentenkandidat MGN1703 der Markt für Therapien solider Tumorarten ins Visier genommen. Die interne Entscheidungsfindung darüber, welche solide Tumorindikation das Rennen machen wird, ist noch nicht abgeschlossen. Das Unternehmen prüft momentan zusammen mit Onkologen und klinischen Statistikern die Optionen Lungenkrebs (nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, NSCLC), Brustkrebs (Mammakarzinom) und schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom). MOLOGEN hat die Bekanntgabe der zweiten Krebsindikation von MGN1703 für Anfang April in Aussicht gestellt. Die Einreichung der Genehmigungsanträge soll zeitnah Mitte Mai folgen, sodass mit dem Beginn der klinischen Phase-II-Studie Ende 2011/Anfang 2012 gerechnet werden kann.
Unsere Prognosen haben wir mit Blick auf die nunmehr intensivierte klinische Entwicklung angepasst. Wenn man Lizenzeinnahmen für das Darmkrebsmedikament MGN1703 zunächst außer Betracht lässt, beläuft sich der Cash-Burn des Unternehmens im laufenden Geschäftsjahr auf ca. 6,5 bis 7 Mio. Euro, im Jahr 2012 auf ca. 7 Mio. Euro. Sollte sich Mitte 2011 bei der Zwischenauswertung der laufenden Phase-II/III-Studie von MGN1703 ein überzeugender positiver Trend in den Wirksamkeitsdaten abzeichnen, rechnen wir mit einer zügigen Auslizenzierung des Hauptproduktes noch in der zweiten Jahreshälfte 2011. Angesichts des Blockbuster-Potenzials von Immunmodulator MGN1703 gehen wir beim anstehenden Lizenzabkommen mit einem Pharmapartner von einem hohen Dealwert aus. Auf der Basis vergleichbarer Lizenzverträge von Peer-Group-Unternehmen halten wir ein Dealvolumen an Upfront- und Meilensteinzahlungen in Höhe von 300 bis 800 Mio. Euro für den in Phase II/III befindlichen Wirkstoff mit Anwendungen in mehreren Indikationen für realistisch. Nach unserer Einschätzung sollten sich Umsatzbeteiligungen von 11 bis 16% erzielen lassen. Im Geschäftsjahr 2011 rechnen wir mit Vorabzahlungen in Höhe von 20 Mio. Euro und gehen in unseren Prognosen davon aus, dass diese Cashzuflüsse in voller Höhe als Umsatz in 2011 verbucht werden.
Der Markt für Biotech-Lizenzdeals hat sich in den letzten Jahren zu einem klaren Verkäufermarkt entwickelt, mit rasant steigenden Dealvolumina. Big Pharma steht vor der zentralen Herausforderung, dass angesichts ausgetrockneter, interner F&E-Pipelines und auslaufender Patente für Blockbusterprodukte Umsatzeinbrüche in Zukunft nur verhindert werden können, wenn vielversprechende Produktkandidaten von innovativen Biotech-Unternehmen einlizenziert werden. Unter den finanzstarken Pharmakonzernen herrscht dabei ein intensiver Wettbewerb um die attraktivsten Wirkstoffkandidaten.
Blockbusterpotenzial bislang nicht eingepreist
Bislang hat der Markt das Potenzial der Pipeline noch nicht genügend eingepreist. MGN1703 ist weltweit der einzige TLR-Agonist, der als Monotherapie gegen Krebs entwickelt wird. Allein in der Indikation Darmkrebs (Kolorektalkarzinom, CRC), eine der häufigsten Krebserkrankungen in den Industrieländern, trauen wir MGN1703 Blockbusterstatus zu und rechnen mit Spitzenumsätzen von über 1 Mrd. Euro pro Jahr. Mit der Strategie, den Wirkstoff als Erhaltungstherapie unmittelbar nach Erstlinienbehandlung zu positionieren, sichert sich MOLOGEN noch vor den klassischen Zweitlinienbehandlungen, die erst bei erneutem Fortschreiten des Tumors zum Einsatz kommen, einen hohen Marktanteil in einem Multimilliardenmarkt.
Fazit: Günstige Einstiegsgelegenheit
Nach Aktualisierung unserer Pipelinebewertung ergibt sich ein Fair Value von 12,50 Euro je Aktie. Der Wert basiert auf dem gegenwärtigen Entwicklungsstatus der Produktpipeline sowie dem Finanzmittelbestand zum Ende des ersten Quartals 2011 nach erfolgter Kapitalerhöhung (Post-Money-Bewertung). Für den Fall, dass MOLOGEN Mitte 2011 mit überzeugenden Resultaten der Zwischenanalyse von MGN1703 an Darmkrebspatienten aufwarten kann, ist aufgrund des dann sprunghaft ansteigenden Unternehmenswertes mit deutlichen Kursausschlägen nach oben zu rechnen. Wir raten Anlegern die Einstiegchancen vor den kurstreibenden Phase-II/III-Ergebnissen zu nutzen. Unser Rating lautet Kaufen.
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