Alle Storys
Folgen
Keine Story von Travail.Suisse mehr verpassen.

Travail.Suisse

Ältere Arbeitnehmende profitieren zu wenig vom Aufschwung am Arbeitsmarkt

Bern (ots)

Die Direktion für Arbeit des Seco hat heute am traditionellen Mediengespräch zum Jahresanfang eine positive Situation am Arbeitsmarkt beschrieben. Der wirtschaftliche Aufschwung ist im letzten Jahr auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen, was sich in sinkenden Arbeitslosenzahlen spiegelt. Gleichzeitig konnte eine erfolgreiche Einführung der Stellenmeldepflicht konstatiert werden. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist erfreut über die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, stellt aber gleichzeitig fest, dass gerade die älteren Arbeitnehmenden noch zuwenig vom Aufschwung profitieren.

2018 waren durchschnittlich knapp 120'000 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, dies sind rund 25'000 Personen weniger als noch 2017. Das ist der tiefste Stand seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008. "Es ist erfreulich, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre jetzt endlich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht", sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. "Gleichzeitig wird aus den Arbeitslosenzahlen aber auch deutlich, dass gerade die älteren Arbeitnehmenden unterdurchschnittlich vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren", so Fischer weiter. Während die gesamte Arbeitslosenquote um 0.6 Prozent abgenommen hat, war der Rückgang bei den über 50-jährigen Arbeitslosen mit 0.3 Prozent nur halb so ausgeprägt. Dies passt ins Bild der letzten Jahre, welches einen stark überproportionalen Anteil der älteren Arbeitslosen bei den Langzeitarbeitslosen und als Folge eine deutliche Erhöhung der Aussteuerungen und einen Anstieg der Sozialhilfequote dieser Gruppe seit 2010 zeigt.

Stellenmeldepflicht: Einführung erfolgreich - Wirkung ungewiss

Das Seco hat heute auch über die erfolgreiche Einführung der Stellenmeldepflicht informiert. Belegt wurde dies anhand der starken Zunahme der Meldungen über offene Stellen bei den öffentlichen Arbeitsvermittlungen. Für Travail.Suisse ist aber klar, dass insbesondere die Wirkung der Stellenmeldepflicht interessant sein wird. So sind die Arbeitgeber in der Pflicht, nicht nur ihre offenen Stellen den RAV zu melden, sondern dann auch tatsächlich aus den arbeitslosen Personen zu rekrutieren. Travail.Suisse ist nach wie vor überzeugt, dass die Stellenmeldepflicht ein geeignetes Instrument zur Stärkung der öffentlichen Arbeitsvermittlung darstellt, welches die Chancen von bisher auf dem Arbeitsmarkt diskriminierten Gruppen erhöht. Gefordert wird im Verlauf dieses Jahres eine vertiefte Analyse der Effekte und Wirkungen der Stellenmeldepflicht und eine seriöse Prüfung von weiteren Massnahmen zur Verbesserung der Situation der älteren Arbeitslosen.

Kontakt:

Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik, Tel. 031 370 21 11
oder 076 412 30 53, www.travailsuisse.ch

Weitere Storys: Travail.Suisse
Weitere Storys: Travail.Suisse
  • 18.12.2018 – 09:30

    Löhne stagnieren trotz wirtschaftlichem Aufschwung

    Bern (ots) - Die Schweizer Wirtschaft steht mitten in einer Boomphase und wächst dieses Jahr mit gegen 3 Prozent. Die Arbeitnehmenden haben bis jetzt nicht davon profitiert. Auch die diesjährige Lohnrunde wird von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, und den angeschlossenen Verbänden Syna, transfair und Hotel&Gastro Union als ungenügend beurteilt. Zwar steigen für den Grossteil der ...

  • 07.12.2018 – 17:31

    Weiterhin Note ungenügend für das Rahmenabkommen

    Bern (ots) - Der Bundesrat hat heute entschieden, den Vorschlag der Europäischen Union für ein institutionelles Rahmenabkommen in eine Konsultation zu geben. Der Nicht-Entscheid des Bundesrates macht das Abkommen für die Arbeitnehmenden nicht besser. Es wird aber endlich für alle sichtbar, was die EU vorschlägt: Die Schweiz soll aus ihren flankierenden Massnahmen, aus dem Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen, ...

  • 25.11.2018 – 13:57

    Wichtiges Nein zur SBI, gefährliches Ja zu den Sozialversicherungsdetektiven

    Bern (ots) - Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist erfreut über das Nein zur Selbstbestimmungsinitiative (SBI). Das Ja zu den Sozialversicherungsdetektiven ist ein Ja zu einem schwammigen Gesetz, was Travail.Suisse bedauert. Die Versicherungen, insbesondere die Suva, sind jetzt gefordert, bei den Observationen mit gutem Beispiel voran ...