EBRD finanziert Abschluss des Tschernobyl-Projekts
Ukraine (ots/PRNewswire)
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wird 190 Millionen Euro für den neuen Sarkophag und ein Lager für Atommüll am Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine bereitstellen. Dies ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen der ukrainischen Regierung, dem staatlichen Unternehmen Tschernobyl NPP und der EBRD.
Die am 4. Dezember 2012 abgeschlossene Vereinbarung ergänzt den ursprünglichen Zuwendungsvertrag zwischen den Parteien. Die 190 Millionen Euro sind die letzte Tranche von 740 Millionen Euro, die für den Bau der neuen Schutzhülle erforderlich sind. Die übrigen 550 Millionen Euro kamen bereits auf der internationalen Spenderkonferenz vom 19. April 2011 in Kiew zusammen.
"Die Vereinbarung ist das Resultat der gemeinsamen Bemühungen der ukrainischen Regierung, der EBRD und der internationalen Gemeinschaft, eine Schutzhülle zu errichten, die ein für die Umwelt sicheres System bildet. Ihre Realisierung wird auch zur Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme beitragen, die mit der Stilllegung des Atomkraftwerks von Tschernobyl einhergehen," kommentierte Walerij Choroschkowskyj, stellvertretender Ministerpräsident der Ukraine bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.
EBRD-Präsident Sir Suma Chakrabarti sagte: "Dies ist ein überaus wichtiger Meilenstein, ein achtbarer Erfolg für die internationale Spendergemeinschaft und ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Unfallfolgen für die Menschen in der Ukraine, in Weissrussland und in allen anderen Ländern, die von der Tschernobyl-Katastrophe betroffen sind."
Die neue Schutzhülle wird eine Spannweite von 257 Metern, eine Länge von 164 Metern, eine Höhe von 110 Metern und ein Gewicht von 29.000 Tonnen haben, so die EBRD-Website. Der neue Sarkophag wird zunächst in der Nähe des Kraftwerks errichtet und später in den Gefahrenbereich gebracht, den er hermetisch abschliessen soll. Es wird erwartet, dass der beschädigte radioaktive Reaktor auf diese Weise für 100 Jahre abgeschlossen bleibt. Mit der Extraktion radioaktiven Materials aus der Schutzhülle wird in 30 Jahren begonnen.
Der Vertrag über die neue Schutzhülle wird von über 40 Spendernationen finanziert, die zum Tschernobyl-Schutzfond der EBRD beitragen. Aus dem Fond sollen 1,54 Milliarden Euro für die Realisierung der neuen Schutzhülle ausgezahlt werden. Seit 2009 ist die EBRD mit 325 Millionen Euro der grösste Beitragszahler zum Tschernobyl-Fond. Der Bau der Schutzhülle soll 2015 abgeschlossen werden.
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