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Eine naheliegende Lösung/ Ein Leitartikel von Matthias Wulff

Berlin (ots)

Die Entscheidung für Tim Renner als Kultur-Staatssekretär ist kein Scoop, wie es ein wenig euphorisch im Vorfeld angekündigt wurde. Ein solcher war auch kaum zu erwarten, zu schlecht waren die Voraussetzungen: Die Amtszeit ist kurz, in der Stadt wird 2016 gewählt. Vergeben wurde "nur" der Posten des Staatssekretärs und nicht der eines Kultursenators. Und nur wenige glauben, dass Klaus Wowereit noch nach 2016 die Geschäfte der Stadt führen wird. So hat Wowereit das Beste aus diesem komplizierten Anforderungsprofil gemacht und sich für einen klugen, umgänglichen und gewinnenden Mann entschieden. Tim Renner ist eine naheliegende Wahl.

Das Gute an der Entscheidung ist: Wowereit hat sich für die nicht-piefige Variante entschieden. Tim Renner ist einer der bekanntesten Musikmanager des Landes und hat mehrere schlaue Bücher über die Entwicklung der Plattenindustrie geschrieben. Das Negative dieser Entscheidung ist, dass mit Tim Renner ein Spezialist ausgewählt wurde. Er ist ein Mann für die Popmusik, ein Mann für die digitale Kommunikation, er ist aber kein Mann der Hochkultur. Aufgefallen durch besonderes Interesse an Oper und Theater ist er nicht. Für einen Teil der Öffentlichkeit ist der Name Tim Renner ein Markenname, aber es ist gut vorstellbar, dass sich am Donnerstagmorgen einige Berliner Intendanten, Museumsdirektoren und Galeristen gefragt haben: "Tim wer?" Sie zu überzeugen wird seine Herausforderung werden.

Der Leitartikel im Internet: www.morgenpost.de/125277107

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