Angesichts des positiven Ebola-Tests einer zweiten Pflegekraft in Dallas verlangt die US-Pflegergewerkschaft National Nurses, dass Präsident Obama die Krankenhäuser des Landes per Verfügung anweist, die höchsten Standards zur Bekämpfung von Ebola einzuha
--11.500 Pflegefachkräfte beteiligen sich an nationaler Telekonferenz über die Vorbereitung von Krankenhauspersonal
Oakland, Kalifornien (ots/PRNewswire)
Während in den USA die Sorge über die Gefahr eines breiteren Ebola-Ausbruchs eskaliert, rief die Pflegergewerkschaft National Nurses United heute Präsident Barack Obama auf, seine "Verfügungsgewalt geltend zu machen" und alle US-Krankenhäuser anzuweisen, die strengsten "einheitlichen, nationalen Standards und Verfahrensweisen" anzuwenden, um "die Sicherheit der Patienten, aller Pflegekräfte und der Öffentlichkeit zu schützen".
Der in einem Brief an den Präsidenten übermittelte Aufruf erfolgte an einem Tag, an dem die NNU, die größte Vereinigung von Krankenpflegern in den USA, eine nationale Telekonferenz abhielt. An dieser nahmen 11.500 Pflegefachkräfte aus den gesamten USA teil, um die Bekämpfung einer Virenerkrankung zu erörtern, welche die Weltgesundheitsorganisation als eine der signifikantesten medizinischen Krisen der modernen Geschichte bezeichnet hatte.
Bei der Telekonferenz berichteten Pflegekräfte aus Kalifornien, District of Columbia, Florida, Massachusetts, Michigan, New York, Oregon und Texas von weit verbreiteten Bedenken in ihren Krankenhäusern über unzureichende Vorbereitung zu einer Zeit, zu der mindestens zwei Pflegerinnen aus einem Krankenhaus, in dem ein Ebola-Patient verstorben war, positiv auf den Krankheitserreger gestestet wurden.
Der Aufruf erfolgte nur Stunden, nachdem die NNU eine Erklärung von Krankenpflegern aus dem Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas veröffentlichte. Darin zeigten sich diese besorgt und frustriert über die nach ihrer Ansicht mangelhafte Vorbereitung und Ausbildung in ihrem Krankenhaus, dem ersten in den USA, in dem ein Ebola-Patient behandelt wurde und anschließend verstarb und nun eine Pflegekraft mit dem Virus diagnostiziert wurde.
In ihrer Erklärung beschreiben die Pflegekräfte aus Texas die Verwirrung, die in dem Krankenhaus über die Richtlinien für den Umgang mit Ebola-Patienten herrschte, die unzureichende Ausbildung, den Mangel an angemessener Schutzausrüstung und sich ändernde Anweisungen. Am Ende sagten die Pflegekräfte, dass sie sich "ohne Unterstützung, unvorbereitet und alleingelassen fühlten und die Situation selbst in den Griff bekommen mussten".
"Leider waren die vom heroischen Pflegepersonal des Texas Health Presbyterian zum Ausdruck gebrachten Probleme in unserem fragmentierten, unkoordinierten und privatisierten Gesundheitssystem vorhersehbar und spiegeln die Sorgen wieder, die Pflegekräfte aus allen Teilen der USA an uns herantragen", sagte NNU Executive Director RoseAnn DeMoro.
Die Umstände in Dallas stimmen mit den Bedenken überein, die Krankenpfleger aus den gesamten USA sowohl auf der Konferenz als auch in einer von der NNU durchgeführten Online-Befragung von mehr als 2500 Pflegekräften zum Ausdruck brachten. Sie veranlassten die Gewerkschaft, Präsident Obama aufzufordern, verbesserte Sicherheitsstandards in US-amerikanischen Gesundheitseinrichtungen anzuordnen.
"Kein einziger weiterer Patient, Krankenpfleger oder medizinischer Mitarbeiter sollte wegen mangelhafter Vorbereitung von Gesundheitseinrichtungen in Gefahr gebracht werden", mahnte DeMoro in dem Schreiben an Präsident Obama. "Die Vereinigten Staaten sollten ein Beispiel setzen, wie der Ebola-Virus einzudämmen und zu beseitigen ist."
Darüber hinaus heißt es in dem Schreiben:
"Jeder Arbeitgeber muss angewiesen werden, das Vorsorgeprinzip zu befolgen und folgende Maßnahmen zu ergreifen:
-- Optimale persönliche Schutzausrüstung für Ebola, welche den höchsten Standards des University of Nebraska Medical Center entspricht -- Ganzkörper-Schutzanzüge, die dem F1670-Standard der American Society for Testing and Materials (ASTM) für Blutpenetration sowie dem ASTM-F1671-Standard für Virenpenetration entsprechen und keine Hautflächen unbedeckt oder ungeschützt lassen, vom National Institute for Occupational Safety and Health zugelassene filtrierende Atemschutzgeräte mit einem zugewiesenen Schutzfaktor von mindestens 50 - oder ggf. einen höheren Standard. -- Jeder Ebola-Patient sollte von mindestens zwei Pflegefachkräften direkt betreut werden, wobei nach dem Ermessen des Direktpflegepersonals bedarfsweise zusätzliche Pfleger ohne weitere Patientenpflegeaufträge bereitzustellen sind. -- Für das Pflegepersonal mit Patientenkontakt soll ein kontinuierliches interaktives Trainingsprogramm stattfinden. Außerdem ist ein kontinuierliches aktualisiertes Trainings- und Bildungsprogramm für alle Krankenpfleger notwendig, das der sich verändernden Natur der Krankheit Rechnung trägt. Dies umfasst kontinuierliches interaktives Training und Erkenntnisse aus Einrichtungen, in denen die Krankheit nach dem neuesten Stand der Wissenschaft bekämpft wird. -- Falls der Arbeitgeber ein Programm unterhält, das die Anforderungen des University of Nebraska Medical Center übertrifft, ist der höhere Standard anzuwenden.
Die Ebola-Pandemie und die Exponiertheit des Gesundheitspersonals zum Virus stellen ein klares und präsentes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar.
Uns ist bewusst, dass wir Pflegekräfte, Ärzte und anderes Personal aus dem Gesundheitswesen ohne diese an Gesundheitseinrichtungen gerichteten Verfügungen einem extremen Risiko aussetzen. Sie sind unsere erste Verteidigungslinie. Wir würden ja auch keine Soldaten ohne Rüstung und Waffen in die Schlacht schicken.
Letztlich sollte kein einziger weiterer Patient, Krankenpfleger oder anderer Mitarbeiter wegen mangelhafter Vorbereitung von Gesundheitseinrichtungen in Gefahr gebracht werden. Die Vereinigten Staaten sollten ein Beispiel setzen, wie der Ebola-Virus einzudämmen und zu beseitigen ist.
"Ihre Anordnung, die optimalen Standards anzuwenden, ist das Mindeste, das für die Pflegekräfte dieser Nation akzeptabel ist", heißt es abschließend in dem Schreiben von DeMoro an den Präsidenten.
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KONTAKT: Charles Idelson, +1-510-273-2246 oder Liz Jacobs, RN,
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