Alle Storys
Folgen
Keine Story von HAMBURGER ABENDBLATT mehr verpassen.

HAMBURGER ABENDBLATT

Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu TV-Fußballrechten

Hamburg (ots)

Ein Kommentar von Kai-Hinrich Renner

Die Ausschreibung für die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga für die Jahre 2013 bis 2017 könnte das Aus für eine Institution des deutschen Fernsehens bedeuten. Wenn es für die ARD dumm läuft, wird es die 18-Uhr-"Sportschau" am Sonnabend künftig nicht mehr geben: In dem Paket "Neue Medien", das die Deutsche Fußballliga (DFL) gestern in Frankfurt vorstellte, ist sie nicht mehr vorgesehen. An ihre Stelle tritt dort eine Online-Zusammenfassung der Spiele ab 19 Uhr. Wenn es die attraktive "Sportschau" nicht mehr gibt, sind - zur Freude der DFL - Bezahlsender wie Sky bereit, mehr Geld für die Pay-TV-Rechte auf den Tisch zu legen. Es kann aber auch ganz anders kommen: Wenn zu wenig Zuschauer die Spiele über den neuen Online-Übertragungsweg sehen, erlitte die Liga einen schweren Image-Schaden. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert glaubt, dass 2016 "50 Prozent der Fernsehgeräte in deutschen Haushalten über einen Internetanschluss verfügen". Das ist eine optimistische Annahme. Derzeit hat noch kaum ein Haushalt ein so genanntes Hybridgerät im Wohnzimmer stehen, das sowohl TV- als auch Internetempfang ermöglicht. Auf dem platten Land gibt es nach wie vor online-freie Zonen. Und ob die Server nicht heißen laufen, wenn ab 2013 plötzlich ein paar Millionen User zur gleichen Zeit dasselbe Bewegtbild-Angebot abrufen, kann heute niemand seriös sagen. Das weiß auch DFL-Mann Seifert, der denn auch die "Sportschau" als "hervorragendes Produkt" lobt. Deshalb kann es durchaus sein, dass die Liga ein letztes Mal der ARD für das Paket "Klassik" mit der "Sportschau" den Zuschlag gibt, obwohl es unterm Strich eine finanziell lukrativere Alternative gäbe. Langfristig aber werden Online-Anbieter wie Yahoo oder Google, die sich schon jetzt um die Bundesliga-Rechte bewerben, eine ernste Bedrohung für die "Sportschau" sein.

Kontakt:

HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
Telefon: +49 40 347 234 57
Fax: +49 40 347 261 10
christoph.rind@abendblatt.de meinung@abendblatt.de

Weitere Storys: HAMBURGER ABENDBLATT
Weitere Storys: HAMBURGER ABENDBLATT
  • 08.02.2012 – 18:39

    Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Rechtsrterrorismus

    Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Karsten Kammholz Das kommt heraus, wenn es die Politik mit einem Thema richtig ernst meint. Öffentlichkeitswirksam installiert sie einerseits Aufklärungsgremien - Sonderermittler und Untersuchungsausschüsse - in den Ländern und im Bund. Aber weil der deutsche Föderalismus andererseits die Politik zwingt, autarke Organe unabhängig voneinander arbeiten zu lassen, sucht sie ihr Glück ...

  • 06.02.2012 – 18:46

    Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Chancen und Grenzen des Datenschutzes

    Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Matthias Iken Manchmal geht Sprache nicht nur in die Ohren, sondern vermag auch Augen zu öffnen. Man muss nur einige Begriffe auf sich wirken lassen. Jugendschutz beispielsweise nennt man Bestimmungen, die die Jugend von den Lastern der Erwachsenen fernhalten sollen, ein Kopfschutz soll das Haupt vor Schäden behüten. Doch wen oder ...

  • 02.02.2012 – 18:39

    Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu HSV gegen FC Bayern

    Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Kai Schiller An diesem Sonnabend ist es wieder so weit: Der HSV empfängt den FC Bayern. Das Duell Nord gegen Süd ist wie immer ein Spiel Klein gegen Groß, Arm gegen Reich, manch ein Hamburger würde sogar sagen: Gut gegen Böse. Während der HSV einen Transferwert von 87 Millionen Euro haben soll, wird der Wert der Münchner auf 360 Millionen Euro taxiert. Unerwähnt bleibt lediglich, ...