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Kommentar zu Lebensmittel
Verbraucher

Osnabrück (ots)

Nicht haltbar

Jeder Deutsche wirft Schätzungen zufolge im Jahr Essen für mehr als 300 Euro in die Tonne. Das geschieht, obwohl wir tagtäglich in den Nachrichten die Bilder von hungernden Menschen in Afrika oder anderswo in der Welt sehen. Wenn nun einige Politiker glauben, das Mindesthaltbarkeitsdatum sei schuld an der Wegwerfmentalität der Konsumenten, geht das an dem grundsätzlichen Problem völlig vorbei. Die Diskussion über eine neue Begrifflichkeit hat ihr Haltbarkeitsdatum bereits überschritten, bevor sie richtig begonnen hat.

Trotzdem dürfte sich auch unser Verhältnis zu Nahrungsmitteln schon bald dramatisch ändern: Anders als zum Beispiel in Afrika, wo in einigen Ländern die Menschen inzwischen bis zu 70 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, war dieser Anteil in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Die Folge: Nahrungsmittel waren vielen Konsumenten nichts mehr wert.

Doch die verschärften Verteilungskämpfe um Lebensmittel durch die Globalisierung erreichen jetzt auch uns. Bei vielen Produkten in den Regalen der Supermärkte und Discounter sind die Preise bereits höher. Nach vorsichtigen Schätzungen von Fachleuten könnten sie innerhalb von drei Jahren um bis zu zehn Prozent steigen. Spätestens dann wird auch uns das Essen wieder teuer sein.

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