Kommentar zu Parteien
Linke
Parteitag
Osnabrück (ots)
Eine Offenbarung
Hätte es noch eines Beweises der Verblendung der Linken bedurft, so ist dieser nun für jedermann nachzulesen. Das erste Grundsatzprogramm der vor vier Jahren aus WASG und überlackierter PDS gegründeten Partei kommt einer Offenbarung gleich. Die Erfurter Inhalte sind so experimentell, als kämen sie aus dem politischen Labor.
Alle Deutschen sollen weniger arbeiten, ob sie das wollen, interessiert die Partei nicht. Ein hoher Mindestlohn, eine solidarische Grundrente und gebührenfreie Bildung von der Wiege bis zur Bahre sollen das Volk durch das Leben hieven: Zahlen sollen die Wohlhabenden, Zweifel an der Rechnung seien erlaubt. Die dunkelrote Gemeinde will alle Atomkraftwerke sofort vom Netz nehmen. Woher der fehlende Strom stammen soll? Blackout. Die Herren Ernst, Gysi und Lafontaine sowie Frau Lötzsch treten außenpolitisch ein für das Ende der NATO und der Bundeswehr als Einsatzarmee. Wer die freie Welt gegen Terroristen verteidigen soll, scheint nicht weiter von Belang zu sein. Dass alle Drogen legalisiert werden sollen, gibt dem Programm den Hauch des Vollrausches. Das Beruhigende an der Erfurter Ekstase ist, dass ein Regieren auf Bundesebene als Zutat fehlt.
Für Gelassenheit sorgt auch, dass die Demokraten die Linke nur noch auf absehbare Zeit ertragen dürften. Im Wesentlichen in die Jahre gekommene DDR-Verklärer und Wohlfahrtsträumer von gestern stützen sie schließlich als Mitglieder und Wähler.
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