Liechtensteinisches Landesmuseum
Sperrfrist 08.07 0900 - Sonderausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum: Sagen und Märchen in Meisterwerken Uraler Steinkünstler
Vaduz (ots)
Viele Kunsthandwerkszweige und das von Ihnen über Jahrhunderte tradierte Wissen gehen immer mehr verloren. Die Tradition hochwertiger Skulpturen, herausgearbeitet und zusammengesetzt aus unterschiedlichsten (Halbedel-)Steinen, überlebte im Ural bis heute, ist jedoch auch in der Existenz bedroht. Doch dank der Unterstützung von Mäzenen wird dieses Kunsthandwerk hoffentlich nicht nur bewahrt bleiben, sondern wieder einen Aufschwung erfahren. In dieser Ausstellung präsentieren wir erstmals der Weltöffentlichkeit die Früchte der letzten 15 Jahre an hochwertigster Steinschneidekunst im Ural. Sie knüpfen an die Tradition des berühmten Hofjuweliers von Karl Fabergé an, haben die Techniken aber noch mehr perfektioniert, so dass der Betrachter zunächst kaum glauben kann, dass es sich bei den Skulpturen wirklich um Arbeiten aus Naturstein ohne Einfärbungen handelt. Zu Beginn des 21. Jhs. erhielten die Meister Zugang zum freien Markt der Mineralien und arbeiten seitdem aktiv an der Entwicklung innovativer Technologien der Steinbearbeitung, in dem Bestreben, das Beste aus der Tradition dieses ehrbaren Handwerks zu erhalten. Man kann behaupten, dass sich im Ural eine eigenständige Strömung herausgebildet hat: Die Arbeiten zeichnen sich durch immer geringere konventionelle Schranken und Stilisierungen aus. Den Meistern reicht es nicht mehr, eine Szene mit mehreren Figuren in Steinform darzustellen, sie versuchen darüber hinaus, die Persönlichkeit einer jeden von ihnen durch Mimik und Pose herauszuarbeiten, ihre Emotionen zu transportieren. Diese Feinstarbeit besteht aus vielen Etappen: der Erstellung eines Modells, der Auswahl der Gesteine, Bearbeitung und Entfaltung der Eigenschaften jedes einzelnen Steins, der Zusammensetzung des Mosaiks und weiteren. Die Künstler steigern stetig den Schwierigkeitsgrad der Form und des Inhalts: Dynamische Kompositionen treten an die Stelle von statischen, die Ausmaße der Kunstwerke nehmen zu. Dabei finden Elemente aus Ziersteinen und Emaille immer weniger Verwendung - diese "Reinheit des Steins" ist ebenfalls zu einem Unterscheidungsmerkmal der im Ural entwickelten Richtung geworden. In den letzten Jahrzehnten ist auch die Märchenwelt, vor allem in ihrer Vorlese- und Lesekultur, in Frage gestellt worden. Daher wollen wir mit dieser Ausstellung einen kleinen kulturellen Beitrag liefern, um Kinder, Eltern und Großeltern anzuregen, wieder vermehrt über Märchen zu sprechen. Die Ausstellung soll unsere Besucher dazu animieren, sich wieder mit der Lesekultur auseinander zu setzen und lustvoll Märchen anhand einzigartiger traumhafter Skulpturen zu genießen.
Pressebilder erhältlich unter:
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Kontakt:
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Prof. Dr. Rainer Vollkommer
Direktor
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