Salpeter an Häusern gefährdet Bausubstanz
Genaue Analyse und zielgenaue Sanierung geboten
Winterthur (ots)
Jeder hat es schon einmal gesehen: Salpeter oder „baustoffschädliche Salze“, die zu hässlichen Putz- und Farbabplatzungen an Gebäuden, aber auch zu langfristigen Schäden im Mauerwerk führen. Oft ist Salpeter die Folge von Feuchteschäden, die entstehen, weil viele Häuser nur unzureichend abgedichtet sind. Die genauen Schwachstellen müssen also gefunden und beseitigt werden, um das Problem von der Wurzel her zu lösen. Und eine weitere Analyse macht vor der Sanierung Sinn: Es sollte verlässlich geklärt werden, ob es sich wirklich um Salpeterausblühungen oder um ähnlich aussehenden Schimmelpilz handelt.
Salpeter kommt meist durch Chloride aus Spritzwasser von befahrenen Strassen, Sulfaten aus saurem Regen und Nitraten aus tierischen Harnstoffen zustande, die dem Mauerwerk zusetzen. Diese Salze können aber auch unentdeckt bereits im Baustoff vorhanden sein. Die mögliche Gefahr für das Mauerwerk durch die unterschiedlichen Salpetersalze hängt entscheidend von ihrer Konzentration im Mauerwerk ab: Bei hohem Versalzungsgrad gerät sogar die Bausubstanz in Gefahr.
Salze sprengen Farbe, Putz und Mörtel
„Meist aber kommen diese Salze aufgrund unzureichender Abdichtungen der Gebäude über kapillaren Feuchtetransport durch die Porenkanäle der Steine in den Baustoff hinein“, erläutert Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, Stellvertretender Technischer Leiter des Sanierungsspezialisten ISOTEC. Diese Feuchte verdunstet dann im Inneren des Mauerwerks und die hineintransportierten Salze kristallisieren dort. Durch diese Ausdehnung sprengen die Salzkristalle an der Wandoberfläche die Farbe, den Putz von den Wänden oder sogar den Mörtel aus den Fugen zwischen den Steinen. Was man dann aussen sieht, sind die hässlichen Salpeterausblühungen. Durch eine rein oberflächliche Entfernung der Symptome ist dieses Problem nicht lösbar, sondern tritt nach einiger Zeit wieder auf.
Vorabanalyse: Salpeter oder Schimmel?
Zusätzlich empfiehlt sich auch eine genauere Betrachtung der entstandenen Ausblühungen. Denn mitunter können Salpeterausblühungen mit einem Schimmelpilzbewuchs verwechselt werden. Salze sind mineralischen Ursprungs und ungiftig, bei Schimmel handelt es sich um eine biologisch gewachsene Substanz. Ein weiterer Unterschied: Sind Salze eher weisslich, können Schimmelpilze unterschiedliche Farben aufweisen. Auch die Folgen beider Substanzen sind verschieden: Salzausblühungen schädigen das Mauerwerk, Schimmel kann darüber hinaus auch noch gesundheitsgefährdend für Menschen werden und Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen. „Um also sicher zu gehen, sollte ein Fachmann die Unterscheidung zwischen Salpeter und Schimmel übernehmen und ggf. auch weitere Laboruntersuchungen veranlassen“, empfiehlt ISOTEC-Experte Molitor.
Ursache zeitnah bekämpfen
Ist die Art der Substanz geklärt und stehen Salzausblühungen als Schadensbild fest, sind diese in der Regel ein Indiz für einen aktuellen oder ehemaligen Feuchteschaden. Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor dazu: „Wichtig ist deshalb, die genaue Ursache zu klären: Wo kommt die Feuchte her, die die Salze ins unzureichend abgedichtete Mauerwerk transportiert hat? War es seitlich eindringende oder kapillar von unten aus dem Erdreich aufsteigende Feuchtigkeit?“ Gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit hilft dann eine fachgerechte Aussen- bzw. Innenabdichtung des Mauerwerks, gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit eine Horizontalsperre, etwa mit dem ISOTEC-Spezialparaffin.
Mit Sanierputz auf Nummer sicher gehen
Ist die Ursache des Salpeters identifiziert, durch eine professionelle Abdichtung beseitigt und kommt keine weitere Feuchte mehr nach, beginnt der Austrocknungsprozess des Mauerwerks. Aber: Durch die verbliebene Restfeuchte könnten wieder neue Salzausblühungen entstehen. „Um genau das zu verhindern, wird in der Regel nach der Sanierung ein spezieller Sanierputz aufgebracht“, so ISOTEC-Experte Thomas Molitor. Dieser Putz ist wasserabweisend eingestellt und lässt somit die verbliebene Restfeuchte nicht mehr bis zur Wandoberfläche dringen.“ Denn dieses spezielle Sanierputzsystem verfügt über viele Luftporen. Wenn also die Restfeuchtigkeit im Mauerwerk verdampft, werden die noch verbliebenen Salze ausschliesslich in diesen Luftporen auskristallisieren. Die Wandoberfläche bleibt dadurch schadensfrei, Salzausblühungen sind ein für alle Mal passé.
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