Standortangepasste Produktion fördern!
Ein Dokument
Standortangepasste Produktion fördern!
Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten SMP hat eine vertiefte Diskussion zur Vernehmlassung der parlamentarischen Initiative 19.475 geführt und seine Stellungnahme verabschiedet. Das eigentliche Anliegen der Initiative ist es, die Risiken beim Einsatz von Pestiziden sowie beim Nährstoffeinsatz zu verringern resp. einen geringen Einsatz sicherzustellen. Die SMP unterstützt dieses Ziel, indem nur Massnahmen beschlossen werden, welche einen Beitrag zur Zielerreichung erwirken und die Nahrungsmittelproduktion hoch halten. Aus diesem Grunde sind auch die Grünflächen in diesem System konsequent zu berücksichtigen. Die SMP unterstützt zudem die beiden vorgeschlagenen Programme RAUS und WEIDE und fordert weiter, dass auch die Lebtagleistung als sehr klimawirksame Massnahme aufgenommen wird. Die Milchproduzenten sehen eine Reduktion von 10% bei Stickstoff- und Phosphorverlusten als realistische Grösse an.
In der Vorlage finden sich zudem kaum Massnahmen zur Substitution von Mineral- durch Hofdünger, wie das der Gesetzgeber fordert. Insgesamt kommt mit den Vorschlägen des Bundesrates eine standortgerechte tierische Produktion praktisch ohne Pestizideinsatz, wie bspw. die Schweizer Milchproduktion, deutlich unter Druck. Da braucht es Korrekturen.
Die Schweizer Milchproduzenten setzen sich in der Vernehmlassung zur Umsetzung der Pa. Iv. 19.475 für eine standortgerechte Produktion in der Schweiz ein. Tierwohlprogramm wie RAUS und WEIDE haben darin einen hohen Stellenwert, wenn auch die administrative Umsetzung ohne Abstriche noch vereinfacht werden kann.
Grünflächen als Schlüssel der Nachhaltigkeit
Über 81% der in der Schweiz landwirtschaftlich genutzten Fläche ist Grasland. Zudem haben Grünflächen dank der von 98% der Betriebe angewandten Kreislaufwirtschaft und der konsequenten Nutzung der Hofdünger eine positive Humusbilanz und sind klimaschonend. Zusammen mit der Tatsache, dass der Einsatz von Pestiziden auf Grünflächen fast inexistent ist, wird klar, dass die Nutzung von Grünflächen weiter gefördert werden muss. Grünflächen sind deshalb in ein weiteres Spektrum von Massnahmen einzubeziehen.
Standort- und betriebsgerechte Fütterung als Folge
Schweizer Milchkühe werden heute zu 92% mit inländischem Futter gefüttert und zu 86% mit Schweizer Raufutter. Dieses starke Differenzierungsmerkmal von Schweizer Milch darf nicht aufgeweicht werden. Aus diesem Grund ist es zentral, dass das GMF-Programm beibehalten und mit ein paar wichtigen Fakten modifiziert wird (Flexibilisierung bei Mais und Futterrüben). Die Milchproduzenten verschliessen sich keiner Weiterentwicklung, aber die vorgeschlagenen Massnahmen in Bereich Fütterung sind einfach äusserst kompliziert und nicht reif.
Die ausführliche Stellungnahme der Schweizer Milchproduzenten SMP, kann unter https://www.swissmilk.ch/de/produzenten/milchpolitik/stellungnahmen/ runtergeladen werden.
Reto Burkhardt, Leiter Kommunikation SMP, 079 285 51 01