Schlau mähen!
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Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 13. April 2022
Schlau mähen!
Wer eine Schlaumäherin, ein Schlaumäher ist, der setzt den Mähaufbereiter gezielt ein. Damit lassen sich die Futterqualität verbessern sowie Insekten und andere Tiere schützen.
Im Futterbau bietet der Mähaufbereiter viele Vorteile. Weil er die Trocknungszeit verkürzt, lassen sich auch kurze Wetterfenster nutzen und Nährstoffverluste verringern. Je nach Anwendungsort und Zeitpunkt kann er aber negative Auswirkungen auf Insekten und Kleintiere haben: Im Vergleich zum Mähen ohne Aufbereiter kann sein Einsatz rund doppelt so viele Heuschrecken und in einem blühenden Bestand bis zu sieben Mal mehr Bienen das Leben kosten.
Der Schutz der Kleintiere und vor allem der Insekten ist auch für die Landwirtschaft ein wesentliches Anliegen. Sind diese doch essenziell für die Bestäubung vieler pflanzlicher Kulturen und damit für die Erträge sowie für die Ökosysteme als Ganzes. Die Schweizer Bauernfamilien fördern deshalb mit unterschiedlichen Massnahmen die Biodiversität. Dem Schweizer Bauernverband ist es wichtig, dass Massnahmen einen effektiven Nutzen bringen. So wird beispielsweise Wert auf die Optimierung der Qualität bestehender Biodiversitätsförderflächen gelegt. Im Futterbau sind klee- oder andere blütenreiche Wiesen nicht nur eine gute Grundlage für die Ernährung der Nutztiere, sondern auch Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Wildtiere. Diesen gilt es auch beim Mähen Sorge zu tragen.
Aus diesem Grund startet der SBV in fachlicher Zusammenarbeit mit IP-Suisse, dem Schweizerischen Verband für Landtechnik, apisuisse, der Schweizerischen Vogelwarte und Agridea sowie der Unterstützung von Coop Fonds für Nachhaltigkeit das Sensibilisierungsprojekt «Schlaumähen». Dieses hat zum Ziel, die Mähtechnik und den Einsatz des Mähaufbereiters zu optimieren, um so die Artenvielfalt auf Produktionsflächen zu fördern. Dazu wurden zahlreiche Informationsgrundlagen erarbeitet. Im Fokus steht die Frage, wann der Einsatz des Aufbereiters sinnvoll ist und wann nicht. Dabei sollen dessen agronomischen Vorteile durchaus genutzt werden. Das Projekt «Schlaumähen» sensibilisiert gegenüber Gefahren für Insekten und Kleintiere und gibt Empfehlungen für ein tierschonendes Mähen. Das Projekt stellt auch technische Alternativen wie moderne Doppelmessermähwerke vor. Gute Futterqualität und Biodiversität gehen für «Schlaumäher» und «Schlaumäherinnen» Hand in Hand!
Weitere Informationen befinden sich auf der Webseite www.schlaumaehen.ch
Rückfragen:
Selina Fischer, Geschäftsbereich Energie und Umwelt, selina.fischer@sbv-usp.ch, 056 462 50 27 www.sbv-usp.ch