DIALOG Bauern Schweiz
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DIALOG Bauern Schweiz
Die Bauernbewegung in der Schweiz geht in eine nächste Runde. In den letzten Wochen haben wir Bauernfamilien mit diversen Aktionen wie «Weckruf Bauern Bern, Brückentag, Mahnfeuer, SOS» auf die unhaltbare Situation, in der sich die Bauernfamilien befinden, aufmerksam gemacht. Die Stimmung auf den Bauernbetrieben ist dennoch nach wie vor angespannt. Um diesem Unmut kontrolliert Platz zu geben und unseren Forderungen vor Vegetationsbeginn nochmals den nötigen Druck zu geben, organisiert die Bewegung «Weckruf Bauern Bern» nun den Anlass «DIALOG Bauern Schweiz».
Damit platzieren wir, dass nach dem «Weckruf» der «DIALOG» auf Augenhöhe folgen muss. Wir fordern unsere Adressaten – Verwaltung, Politik und insbesondere die Grossverteiler mit ihren Verarbeitungsbetrieben - auf sich ihrer Rolle am Markt bewusst zu werden und aktiv mit unseren Organisationen den Dialog zu suchen. Wir zeigen uns bereit für den Dialog und fordern von unseren Adressaten dasselbe. Auf unsere Forderungen müssen jetzt Lösungen und Ergebnisse folgen. Nutzen wir die kommende Vegetationszeit, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu finden.
Zusammen mit der gesamten landwirtschaftlichen Branche werden wir im Herbst nach den Erntearbeiten Bilanz ziehen. Sollten wir nicht zufriedenstellende Lösungen sehen, wird der Druck der Basis unaufhaltsam steigen.
Unsere Forderungen bleiben die gleichen, doch der Druck steigt!
Wir haben folgende Forderungen an die Verwaltung, die Politik und die Marktakteure
- Stabilität und Planungssicherheit: Wir müssen uns darauf verlassen können, dass heute ausgesprochene Forderungen auch noch Morgen gelten, dies gilt für Politik und Gesellschaft. Die Stabilität ist zwingend notwendig, damit wir Investitionen tätigen und unsere Landwirtschaftsbetriebe langfristig weiterentwickeln können. Die einseitige Extensivierungsstrategie aus der Verwaltung muss aufhören. Nur mit innovativen und zukunftsgerichteten Betrieben können wir den Selbstversorgungsgrad der Schweiz auch in Zukunft gewährleisten. Die Verwaltung muss sich bei der Ausarbeitung von agrarpolitischen Revisionen und neuen Massnahmen ihrer Verantwortung für Kontinuität, soziale- wirtschaftliche- Verträglichkeit und den administrativen Aufwand gegenüber den Landwirtschaftsbetrieben bewusst sein und diese Verantwortung in die Ausarbeitung miteinbeziehen.
- Verringerung des administrativen Aufwandes: Der bürokratische Aufwand nimmt weiterhin jährlich zu und ist für unsere Bauernfamilien mittlerweile nicht mehr tragbar. Die Komplexität der Agrarpolitik hat ihre Grenzen erreicht. Überregulierung und das von der Agrarpolitik gelebte Mikromanagement erfordern von uns einen unverhältnismässigen Zeitaufwand und das auf Kosten der Produktion, Innovation und Lebensqualität. Von zusätzlichen Regulierungen und administrativen Mehraufwänden ist ab sofort abzusehen! Zuerst muss das jahrelange Versprechen des Bürokratieabbaus umgesetzt werden. Keinesfalls dürfen neue Bürokratiemonster auferlegt werden. Die Landwirtinnen und Landwirte sind sehr gut ausgebildet, setzen wir wieder mehr auf Eigenverantwortung anstatt auf zusätzliche Regulierungen.
- Gerechte und angemessene Entschädigung unserer Produkte und unserer Arbeit: Die Produktionskosten sind in letzter Zeit enorm gestiegen, die Steigerung der Produzentenpreise hat bei weitem nicht im selben Mass zugenommen. Die Produzentenpreise müssen in diesem Jahr im Durchschnitt um mindestens 5 bis 10% steigen. Familienbetriebe brauchen die nötigen finanziellen Mittel, um die Betriebe zu modernisieren und weiterentwickeln zu können. Nur so ist ein langfristiges Bestehen der Familienbetriebe und damit eine resiliente Landwirtschaft möglich. Die öffentlichen Mittel für die Landwirtschaft müssen in Anbetracht der steigenden Anforderungen mindestens beibehalten werden. Die Verantwortung muss auch von den Marktakteuren gewahrt werden und die immer höheren Qualitätsanforderungen müssen abgegolten werden. Gegenüber den Konsumenten tragen die Detailhändler eine grosse Verantwortung. Konsumentenpreise haben einen starken Einfluss auf das Konsumverhalten und auf die entsprechende Produktionsform.
- Wertschätzung für unsere Arbeit und unsere Produkte: Die Produktionsansprüche sind in der Schweiz sehr hoch. Wir Bauernfamilien sind gewillt, diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden und unser Land mit hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. Gleichzeitig fordern wir aber die entsprechende Wertschätzung und Anerkennung unserer gesamten Leistungen. Seit Jahren wird die Landwirtschaft für alle möglichen Arten von gemeinwirtschaftlichen Problemen an den Pranger gestellt. Lasst die Landwirtinnen und Landwirte nach realistischen Zielen arbeiten. Die Vergangenheit zeigt, dass die Landwirtschaft mit viel Eigenverantwortung ihre Hausaufgaben gemacht hat. Die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes um über 50 Prozent in nur 10 Jahren, ist nur ein Beispiel.
Geplanter Anlass «DIALOG Bauern»:
Die Bauernfamilien, welche hinter dem Anlass «DIALOG Bauern Schweiz» stehen, treffen sich (auch mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen) vom 22.3.2024 bis 25.3.2024 an verschiedenen Standorten in der ganzen Schweiz auf organisierten Plätzen. Die Behörden, Polizei und betroffenen Stellen werden orientiert. Ziel ist es, die Wichtigkeit unserer Anliegen zu zeigen, ohne den Verkehr zu blockieren oder unsere Konsumentinnen und Konsumenten zu verärgern.
Hoffungsvoll,
Die Bauernfamilien, welche sich der Bewegung «Weckruf Bauern» und «DIALOG Bauern Schweiz» angeschlossen haben.
Standorte:
- West: Estavayer-le-Lac, 22.3.2024, 20.00 – 21.30dS Krähenbühl Stefan, Greng FR, 079 298 99 63 Bächler Simon, Vallon FR, 079 614 14 69 Rochat Arnauld, Le Coudray VD, 076 427 05 19 Bersier Yannick, Cugy FR, 079 598 23 38
- Bern: Kirchberg, 22.3.2024, 20.00 – 21.30 Haslebacher Urs, Lohnstorf, 079 651 47 15 Neuenschwander Felix, Signau, 079 581 32 84 Balmer Yanick, Fräschels, 079 748 98 22 Schwab Beat, Niederbipp, 076 529 28 76
- Luzern: (Standort noch offen); 25.3.2024, 20.00 – 21.30 Hodel Roman, Dagmersellen, 079 224 59 18 Ineichen Kilian, Eich, 079 322 51 06 Buchmann Lukas, Inwil, 079 538 17 51 Felder Philipp, Kleinwangen, 079 888 27 42
- Zürich: Uster, 25.3.2024, 20.00 – 21.30 Streit Thomas, Uster, 079 684 47 57 Fischer Thomas, Mönchaltorf Denzler Beni, Nänikon Meili Miriam, Wermatswil
- Ost: Gossau, 25.3.2024, 20.00 – 21.30 Thalmann Rolf, Amriswil, 079 776 75 55 Künzle Stefan, Gossau, 079 296 46 93
- Tessin: 23.3.2024 Antonioli Jean Claude, 079 387 20 22
Ansprechpersonen: Haslebacher Urs, Lohnstorf, 079 651 47 15, urs.haslebacher@gmail.com