Kälberimmunisierung
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Medienmitteilung
Kälberimmunisierung
Nach intensiven Diskussionen haben sich die Branchenvertreter – Swiss Beef, die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) und der Schweizer Kälbermästerverband (SKMV) – gemäss dem Vorschlag des SMP-Vorstandes vom 20. Juni 2024 auf eine verbindliche Regelung zur Kälberimmunisierung gegen Rindergrippe geeinigt. Die Immunisierungspflicht («Impfpflicht») gilt für Tränker, die in den Handel kommen. Das Hauptziel ist klar: Eine Verbesserung der Tiergesundheit und eine deutliche Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei Kälbern.
Als letzte Instanz hat die Kommission Viehwirtschaft des Schweizer Bauernverbands (SBV) heute das Immunisierungs-Obligatorium für eine Versuchsphase von drei Jahren offiziell beschlossen. Die entsprechenden Anpassungen in den Richtlinien des Qualitätssicherungsprogramms QM Schweizer Fleisch, das vom SBV betreut wird, werden nun vorgenommen, um die verbindliche Umsetzung voraussichtlich per 1. Juli 2025 sicherzustellen.
Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) begrüssen diesen wichtigen Schritt. Gleichzeitig betonen sie die Notwendigkeit, die Wirksamkeit der Massnahme in einer dreijährigen Pilotphase zu evaluieren. Anhand fundierter Daten soll überprüft werden, ob die Impfung tatsächlich zu einer signifikanten Reduktion des Antibiotikaeinsatzes führt. Sollte dies nicht der Fall sein, muss das Obligatorium überdacht werden. Eine Weiterführung ohne die angestrebte Wirkung wäre insbesondere den Geburtsbetrieben, die die Kosten für die Erstimpfung tragen, nicht zuzumuten.
Um das gemeinsame Ziel der Antibiotikareduktion zu erreichen, sind nun alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gefordert – von den Geburtsbetrieben über die Mäster bis hin zum Handel. Nur durch eine konsequente Zusammenarbeit kann die angestrebte Verbesserung für Tiergesundheit und Nachhaltigkeit gelingen.
Auskünfte
Christa Brügger, Leiterin Kommunikation SMP 031 359 52 14