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Anti-Defamation League

Neue Umfrage im Auftrag der ADL findet dramatischen Rückgang antisemitischer Haltungen in Frankreich und signifikante Rückgänge in Deutschland und Belgien

-- NEUE ERGEBNISSE DER UMFRAGE GLOBAL 100 IM AUFTRAG DER ADL ZEIGEN DEUTLICH HÖHEREN ANTISEMITISMUS UNTER MUSLIMEN IN SECHS EUROPÄISCHEN LÄNDERN

New York (ots/PRNewswire)

Eine neue Umfrage der Anti-Defamation League (ADL), die heute veröffentlicht wurde, belegt, dass nach der schockierenden Gewalt gegen Juden in Europa im letzten Jahr antisemitische Einstellungen der französischen Bevölkerung dramatisch abgenommen haben und Deutschland und Belgien deutliche Reduzierungen zu verzeichnen hatten.

In der Umfrage im Auftrag der ADL wurden vom 10. März bis zum 3. April 2015 Erwachsene in 19 Ländern befragt. In den meisten Ländern wurden im Vergleich zum Vorjahr nur minimale Änderungen antisemitischer Einstellungen festgestellt. Im Vorjahr wurden in einer bahnbrechenden weltweiten Umfrage zum Antisemitismus, dem ADL Global 100 Index, erstmals Befragungen in 102 Ländern durchgeführt.

Der größte Unterschied wurde in Frankreich festgestellt, dem Land der kürzlichen Terrorattacken gegen Juden und Journalisten, in dem die Anzahl der Personen, die antisemitische Haltungen zum Ausdruck brachten, von 37 % im Jahr 2014 auf 17 % im Jahr 2015 fiel. Deutschland verzeichnete einen ähnlichen Rückgang - von 27 % auf 16 %, sowie Belgien von 27 % auf 21 %. Die ADL befragte in diesen Ländern zusätzliche 500 Personen, um den Gesamtrückgang antisemitischer Einstellungen zu bestätigen.

Zum ersten Mal widmete die Umfrage der ADL sich in sechs Ländern in Westeuropa den Einstellungen von Muslimen gegenüber Juden. Es stellte sich heraus, dass die Übernahme antisemitischer Vorurteile durch Muslime in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien wesentlich höher war als in der Gesamtbevölkerung dieser Länder.

"Nach den kürzlichen Morden an Juden in Belgien und Frankreich und Angriffen auf Synagogen in Deutschland entschieden wir, uns den Auswirkungen antisemitischer Haltungen nach solcher Gewalt und nachfolgender Verurteilung durch europäische Führungen zu widmen", sagte Abraham H. Foxman, National Director der ADL. "In der Umfrage wurde eine deutliche Steigerung der Besorgnis über Gewalt gegen Juden in allen drei Ländern verzeichnet. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass gesteigertes Bewusstsein bezüglich der Gewalt gegen Juden zu einer Vorstellung von Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft führt und dass harsche Verurteilungen durch politische und gesellschaftliche Führungsfiguren den Ausdruck von Antisemitismus weniger akzeptabel machen. Der ADL Global 100 Index ist der wichtigste Indikator antisemitischer Haltungen auf der ganzen Welt. Wir planen fortlaufende und regelmäßige Befragungen, um Änderungen zu messen und den Effekt von Ereignissen auf antisemitische Haltungen festzustellen."

In der zweiten Umfrage des Global 100 Index im Jahr 2015 ließ die ADL 10.000 Erwachsene in 19 Ländern über ihre Haltungen und Meinungen bezüglich Juden befragen. Dies umfasste neun Länder in Westeuropa und sechs Länder in Osteuropa. In der Umfrage finden sich zudem neue Ergebnisse für Argentinien, die USA, Iran und die Türkei. Der Streubereich beträgt in allen Ländern +/- 4,4 %, außer in den USA, in denen der Streubereich +/- 3,2 % beträgt.

Personen, die mindestens sechs von elf negativen Stereotypen über Juden als "wahrscheinlich wahr" bezeichneten, wurden als Träger antisemitischer Haltungen eingestuft. Der Index aus 11 Fragen wird von der ADL seit 50 Jahren als entscheidende Messgröße zur Bestimmung antisemitischer Einstellungen in den USA genutzt.

Einige Ergebnisse der Umfrage der ADL des Jahres 2015:

--  Im Vergleich zur Umfrage des Jahres 2014 stieg die Besorgnis über
    Gewalt gegen Juden im Vergleich zum Vorjahr in Frankreich um 20 %, in
    Belgien um 31 % und in Deutschland um 33 %.
--  In Frankreich, Deutschland und Belgien brachten große Mehrheiten
    Solidarität mit jüdischen Opfern von Gewalt zum Ausdruck. Der Frage,
    "ob Gewalt gegen Juden in diesem Land jeden betrifft und ein Angriff auf
    unsere Lebensweise" sei, stimmten 77 % der Befragten in Frankreich, 68 %
    in Belgien und 78 % in Deutschland zu.
--  Eine Mehrheit der Befragten in Frankreich (69 Prozent) bejahten, dass
    "die Regierung meines Landes kürzlich aktiver bei der Bekämpfung
    antisemitischer Äußerungen war".
--  In Griechenland sind weiterhin hohe Werte des Antisemitismus zu
    beobachten, signifikant höher als in anderen europäischen Ländern. In
    Griechenland wurden bei 67 % der Bevölkerung antisemitische
    Einstellungen gefunden, was keine wesentliche Veränderung gegenüber
    den 69 % des Jahres 2014 bedeutet.
--  In der Umfrage des Jahres 2015 wurden in folgenden Ländern Steigerungen
    antisemitischer Ansichten gefunden, welche die Streubreite
    überschreiten: Rumänien (47 % 2015, zuvor 35 %), in Italien (29 %
    2015, zuvor 20 %) und in den Niederlanden (11 % 2015, zuvor 5 %). Eine
    Verringerung antisemitischer Ansichten fand sich in folgenden Ländern:
    Polen (37 % 2015, zuvor 45 %), Russland (23 % 2015, zuvor 30 %), und in
    der Ukraine (32 % 2015, zuvor 38 %).

NEUE ERGEBNISSE ZUM ANTISEMITISMUS UNTER EUROPÄISCHEN MUSLIMEN

Die Umfrage der ADL untersuchte die Einstellungen von Muslimen in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Britannien. Im Durchschnitt zeigten 55 % der westeuropäischen Muslime antisemitische Einstellungen. Die Akzeptanz antisemitischer Stereotypen war bei den Muslimen dieser Länder deutlich höher als in der Gesamtpopulation. Sie war allerdings niedriger als die entsprechenden Zahlen von 75 % (2014) der Muslime im Mittleren Osten und Nordafrika (MENA).

Die Interviews wurden in diesen Ländern in Regionen durchgeführt, die signifikante Muslimpopulationen aufweisen. Die Streubreite für Muslime in allen diesen Ländern beträgt +/- 9,8 % und für die zusammengefasste Erhebung aller westeuropäischen Muslime in allen sechs Ländern +/- 4 %.

Am stärksten ausgeprägt war die Überzeugung, dass "Juden in den internationalen Finanzmärkten zu viel Einfluss besitzen", eine antisemitische Falschmeldung, der 70 % der westeuropäischen Muslime zustimmten.

Bei den meisten verschwörungstheoretischen Aussagen zeigten die Werte der Muslime der Regionen Europa und MENA nur geringe Differenzen. Bei negativen Aussagen über den jüdischen Charakter, beispielsweise "Die Leute mögen Juden wegen deren Verhalten nicht." oder "Juden halten sich für besser als andere Völker." wiesen europäische Muslime deutlich niedrigere Werte auf als Muslime der Region MENA.

Die Werte des Index für den Antisemitismus waren für Muslime in allen befragten europäischen Länder extrem hoch. Der niedrigste Wert wurde in Frankreich verzeichnet.

--  Belgien: 68 % aller Muslime haben antisemitische Einstellungen, im
    Vergleich zu 21 % der Gesamtbevölkerung;
--  Spanien: 62 %, im Vergleich zu 29 % der Gesamtbevölkerung;
--  Deutschland: 56 %, im Vergleich zu 16 % der Gesamtbevölkerung;
--  Italien: 56 %, im Vergleich zu 29 % der Gesamtbevölkerung;
--  Großbritannien: 54 %, im Vergleich zu 12 % der Gesamtbevölkerung;
--  Frankreich: 49 %, im Vergleich zu 17 % der Gesamtbevölkerung.

Die ADL beauftragte First International Resources mit der Aktualisierung der Umfrage Global 100 über Haltungen und Meinungen gegenüber Juden. Umfrage und Datensammlung dieses globalen Projektes wurden von Anzalone Liszt Grove Research durchgeführt und koordiniert.

ADL Global 100 wurde durch eine großzügige Spende des New Yorker Philanthropen Leonard Stern ermöglicht.

Die Anti-Defamation League [http://www.adl.org/] wurde 1913 gegründet und ist die weltweit führende Organisation zur Bekämpfung des Antisemitismus über Programme und Dienste, die Hass, Vorurteilen und Intoleranz entgegentreten. Folgen Sie uns auf Twitter [https://twitter.com/ADL_News]: @ADL_News

Web site: http://www.adl.org/

Kontakt:

KONTAKT: Todd Gutnick, +1 (212) 885-7755, adlmedia@adl.org

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