Fortschrittliche Screeningverfahren erhöhen die Überlebensrate bei Darmkrebserkrankungen in Europa
Wien (ots/PRNewswire)
In Europa ist Darmkrebs (CRC) die am häufigsten auftretende Form von Krebs im Magen-Darm-Bereich. Bei über der Hälfte aller bösartigen Magen-Darm-Tumore[1]handelt es sich um diese Erkrankung und die jährliche Inzidenz wird aktuellen Prognosen zufolge bis 2020 um 12 % zunehmen.[2]
Zur Unterstützung des Colorectal Cancer Awareness Month ruft United European Gastroenterology (UEG) sämtliche EU-Länder dazu auf, sich intensiver mit fortschrittlichen Screeningverfahren wie etwa dem FIT (Faecal Immunological Test) auseinanderzusetzen, um dessen Verbreitung zu fördern und so für höhere Überlebensraten zu sorgen.
Im Vergleich zur traditionellen Entnahme von drei Stuhlproben im Rahmen der Guajakbasierten Stuhlbluttests (gFOBTs) ist FIT ein fortschrittlicheres Verfahren. Hier muss nur eine einzige Probe auf Blutspuren untersucht werden, wobei es sich um ein mögliches Anzeichen für Adenome bzw. Darmkrebs handelt. Zudem hat sich das problemlos einsetzbare Instrument zur Probenentnahme für die Verbreitung des Verfahrens als förderlich erwiesen.[3]
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20150304/732575-INFO )
Noch entscheidender ist aber, dass der FIT aufgrund seines überlegenen Analyseverfahrens beträchtliche Vorteile im klinischen Bereich bietet. Das FIT-Verfahren ist zudem empfindlicher als gFOBT: Bei der spezifischen Prüfung auf Hämoglobin werden auch kleinere Blutungen - und folglich auch mehr Krebserkrankungen im Frühstadium und mehr Adenome - erkannt. Die Anzahl falsch-positiver Testergebnisse konnte ebenfalls gesenkt werden, da es unwahrscheinlich ist, dass das aus der Nahrungsmittelaufnahme stammende Hämoglobin im Kot eine signifikante Abweichung verursacht.[4]
"Als Erstscreening stellt FIT eine attraktive Alternative zu gFOBT dar. Zudem wird es potenziell gefährdeten Europäern den Zugang zu Screeninguntersuchungen erleichtern, sodass Darmkrebs frühzeitig erkannt und Tausende erfolgreich behandelt werden können", erklärt die am Niederländischen Krebsinstitut tätige UEG-Expertin Dr. Monique van Leerdam.
Auch wenn Darmkrebs bei frühzeitiger Erkennung behandelbar ist, erliegen schätzungsweise über 500 Europäer pro Tag ihrer Erkrankung. Laut einer kürzlichen UEG-Umfrage zur Gesundheit des Verdauungssystems in Europa[1] schwankt das Verhältnis von Darmkrebs-Screening-Programmen in deutlichem Umfang: In Gebieten wie Polen ergab sich ein Wert von 15 %, während in Finnland ein gesünderes Ergebnis von 70 % festgestellt wurde. Dennoch ist die Verbreitung solcher Untersuchungen in Europa im Allgemeinen beängstigend niedrig: In etlichen Ländern liegt die Zahl der sich einer Screeninguntersuchung unterziehenden Erwachsenen deutlich unter dem Wert von 65 %, den die Europäische Kommission für wünschenswert hält.
Referenzen
1. UEG Survey of Digestive Health across Europe. Teil eins: 2014.
2. International Agency for Research on Cancer
3. Mosen DM, et al. Participant uptake of the FIT decreases with the two-sample. Eur J Cancer 2014
4. Allison JE, et al. Population screening for colorectal cancer means getting FIT
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