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Zürcher Tierschutz

Checkliste für den Welpenkauf: besser Vor- als Nachsicht

Checkliste für den Welpenkauf: besser Vor- als Nachsicht
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Zürich (ots)

Im Coronajahr 2020 nahm die Nachfrage nach Hunden stark zu. Fast die Hälfte stammte aus dem Ausland, darunter auch sehr viele Welpen. Doch bei der Anschaffung ist Vorsicht geboten: Hinter vielen Online-Inseraten stecken skrupellose Welpenhändler, die nur den Profit vor Augen haben. Die Welpen stammen aus tierquälerischen Zuchtstätten, tragen Krankheiten und Parasiten in sich, sind geschwächt und traumatisiert. Der Zürcher Tierschutz hat daher eine Checkliste entworfen, die in fünf Schritten hilft, seriöse Angebote zu erkennen.

Wer einen Hund anschaffen will, kommt um Online-Inserate kaum herum. Im Internet täuschen süsse Welpenfotos stets eine heile Welt vor. Bei ausländischen, teils weit entfernten Zuchtorten ist es besonders schwierig, seriöse und unseriöse Angebote zu unterscheiden. Wer die detaillierte Checkliste des Zürcher Tierschutz Schritt für Schritt befolgt, läuft weniger Gefahr, auf eine tierquälerische Zucht hereinzufallen.

Praktische Anleitung für den Kauf von Welpen und Hunden

Folgende Punkte sind zentral für jede Hundeanschaffung: 1) Adresse und Inserat genau prüfen; 2) Fragen zur Herkunft und Zucht stellen; 3) Hund vor Ort kennenlernen, bei Welpen auch die Mutter; 4) alle Dokumente genau prüfen; 5) Hund persönlich abholen. Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz mahnt: "Geduld ist gefragt. Auf Angebote, die schnelle Lieferung versprechen, ist in jedem Fall zu verzichten - denn diese sind garantiert unseriös!"

Tierquälerische Zuchtstätten und mafiöse Schlepperbanden

Vor allem in Osteuropa gibt es viele grausame Welpenzuchten, wo die Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht und zuletzt völlig erschöpft entsorgt werden. Die Welpen werden den Müttern viel zu früh entrissen und quer durch Europa gekarrt. Die Welpenschlepper sind mafiös organisiert und handeln immer dreister: Mikrochips und Heimtierpässe werden gefälscht, und die traumatisierten und oft mit Krankheitserregern und Parasiten belasteten Welpen für teures Geld an Unwissende verkauft. Immer mehr schwer kranke Welpen landen schliesslich im Tierspital Zürich auf der Intensivstation. Viele leiden unter akutem Durchfall und Erbrechen und sind so geschwächt, dass sie versterben oder erlöst werden müssen.

Zunahme der illegalen Welpenimporte

Offiziell stiegen die Importe junger Welpen 2020 sprunghaft um 28% an (nationale Hunde-Datenbank Amicus). Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiss niemand. Auch im Kanton Zürich wurden im Coronajahr deutlich mehr Hunde und Welpen importiert als noch 2019. Dabei verdoppelte sich auch die Zahl der Fälle, bei denen Tiere mutmasslich aus Tollwutrisikoländern stammten. Welpen ohne Mikrochip, Tollwutimpfung oder gültige Ausweispapiere müssen innert 10 Tagen ins Herkunftsland zurückgeschafft werden oder für 120 Tage in Quarantäne gehen. Tragisch: Da solche Quarantäneplätze äusserst rar und oft teuer sind, müssen manchmal Welpen von den Behörden eingeschläfert werden, die kerngesund sind.

Hunde sind Lebewesen, keine Ware!

Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz kritisiert die Mentalität "heute bestellt - morgen geliefert" als Auswuchs des Online-Shoppings: "Lebewesen seriöser Herkunft sind nicht wie ein Paar Schuhe von heute auf morgen lieferbar", so Brodmann. Egal ob Welpen oder ältere Hunde: Werden die zentralen fünf Schritte der Checkliste nicht beachtet, wird der vermeintliche Traumhund schnell zum Albtraum.

Weitere Informationen, Fotos & Checkliste als Download (pdf): https://ots.ch/DggXLw

Pressekontakt:

Nadja Brodmann, Zoologin, Geschäftsleitung Zürcher Tierschutz
044 261 43 36 / 079 334 91 70
nbrodmann@zuerchertierschutz.ch

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