Führungskräfte befürchten Restrukturierungen und Stellenabbau
Coronakrise verstärkt Maßnahmen zur Nachhaltigkeit
Ergebnisse der Manager-Barometer-Sonderbefragung "Corona"
Frankfurt (ots)
Die deutsche Wirtschaft hat durch das Coronavirus im ersten Halbjahr einen historischen Rückgang der Wirtschaftsleistung erfahren, der trotz Kurzarbeit branchenübergreifend mit starken Gewinneinbrüchen bei den Unternehmen einherging. Zwar ist der Anteil der Unternehmen mit Kurzarbeit im letzten Monat wieder leicht gesunken, dennoch wird die wirtschaftliche Erholung aufgrund der weiter schwelenden Pandemie noch auf sich warten lassen. Dies bestätigt auch die Mehrheit der Führungskräfte im Raum D-A-CH, die bei ihren Arbeitgebern deutliche Restrukturierungen und die Überprüfung von Arbeitsplätzen sowie das Erwirtschaften von Verlusten erwartet. Dies ist das Ergebnis der Corona-Sonderbefragung im Rahmen des Manager-Barometers der Personalberatung Odgers Berndtson, an der rund 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben.
Die negativen wirtschaftlichen Folgen der Krise werden aus Sicht der befragten Manager vor allem zu Restrukturierungen und zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. So antworteten 60,6 Prozent der Manager auf die Frage, wie sie die Auswirkungen des Lockdowns auf ihren Arbeitgeber in den nächsten 12 Monaten beurteilen, dass sie in ihren Unternehmen signifikante Anpassungen von Führungsstrukturen, Prozessen und Funktionen erwarten. Zudem rechnen mehr als die Hälfte der Führungskräfte (55,7 Prozent) damit, dass Arbeitsplätze auf den Prüfstand kommen. Ebenso viele Manager gehen davon aus, dass ihr Arbeitgeber Verluste erwirtschaften wird. "Die Unsicherheit unter Mitarbeitern wie Führungskräften ist angesichts der andauernden Pandemie groß", sagt Daniel Nerlich, Managing Partner von Odgers Berndtson. "Wir gehen von zunehmenden Wechselaktivitäten in den nächsten Monaten aus", so der Berater.
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung
Die Manager sehen aber auch positive Auswirkungen der Coronakrise. Immerhin 45,3 Prozent der Studienteilnehmer erwarten, dass die Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen durch die Krise verstärkt werden. "Auch wenn Umsatz und Gewinne bei den meisten Unternehmen unter Druck stehen und die Versuchung groß ist, die eigenen ESG-Vorsätze über Bord zu werfen, sehen viele Unternehmen erfreulicherweise nach wie vor die Chancen und Mehrwerte, die mit einer nachhaltigen Ausrichtung verbunden sind", kommentiert Nerlich. "Welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen mittlerweile hat und wie dieses operativ umgesetzt wird, untersuchen wir gerade in einer aktuellen Studie, die wir Ende des Jahres veröffentlichen werden."
Akzeptanz von Homeoffice-Regelungen steigt
Führen und Arbeiten aus dem Homeoffice heraus sind in den Unternehmen zu einer neuen "Normalität" geworden. Neun von zehn Managern erwarten, dass die Akzeptanz von Homeoffice-Regelungen in den nächsten Monaten weiter deutlich zunehmen wird. So gehen sie davon aus, dass ihre Teams und auch sie selbst nach Beendigung der Krise etwa doppelt so häufig aus dem Homeoffice arbeiten werden wie vor der Krise - also durchschnittlich 1,5 Tage. Zudem rechnen die Führungskräfte mit einer stärkeren Nutzung von Videokonferenzen statt Geschäftsreisen (86,2 Prozent), mit einer größeren Dynamik bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten (78,9 Prozent) sowie einer Beschleunigung von Change- und Innovationsprozessen (68,4 Prozent).
Pressekontakt:
eyetoeye PR Consulting & Communication
Inhaberin Kathrin Lochmüller
im LUXX-Haus, Radilostraße 43, 60489 Frankfurt am Main
Telefon + 49 69 24747100-21, Mobil + 49 172 9998053
E-Mail: kl@eyetoeye-pr.de