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Schweizerischer Gemeindeverband

Ein neuer Leitfaden zeigt, wie der Aufbau integrierter Versorgungsmodelle gelingt

Bern (ots)

Durch eine koordinierte regionale und lokale Gesundheitsversorgung und interprofessionelle Zusammenarbeit kann die Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf über die ganze Behandlungskette hinweg verbessert werden. Ein neuer Leitfaden vermittelt Lösungsansätze, die aufzeigen, wie integrierte Versorgungsmodelle in der Praxis gelingen.

Eine qualitativ hochstehende, allen zugängliche Gesundheitsversorgung ist für die Lebensqualität der Bevölkerung und die Entwicklung einer Gemeinde bzw. Region von grosser Bedeutung. Der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen in der Nähe ist besonders wichtig. Eine koordinierte regionale und lokale Gesundheitsversorgung und die interprofessionelle Zusammenarbeit aller Leistungserbringer ermöglichen eine bessere Pflege und Betreuung der Menschen mit Unterstützungsbedarf über die ganze Behandlungskette hinweg sowie eine Optimierung der Ressourcen - integrierte Versorgung ist Service Public.

Wichtige Rolle der Gemeinden

Für die in der Verantwortung stehenden Gemeinden und Städte gilt es, Verbundlösungen und interprofessionelle Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Versorgungspartnern und Leistungserbringern zu ermöglichen. Das Umsetzen von integrierten Versorgungsmodellen in die Praxis ist anspruchsvoll, und es sind zahlreiche Hürden zu überwinden. Hier setzt die gemeinsam erarbeitete Publikation «Erfolgsfaktoren für den Aufbau integrierter Versorgungsmodelle» des Schweizerischen Gemeindeverbandes, des Schweizerischen Städteverbandes, des Schweizerischen Apothekerverbandes pharmaSuisse, Spitex Schweiz, CURAVIVA Schweiz sowie mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz an: Der Leitfaden unterstützt kommunale Entscheidungsträger sowie Trägerschaften in Gemeinden, Städten und bei Leistungserbringern in ihrem Engagement für eine koordinierte, integrierte Versorgung. Er vermittelt Lösungsansätze und zeigt auf, wie der Dialog und die Strukturen aufgebaut und neue Modelle der integrierten Versorgung umgesetzt werden können.

Grundversorgung als wichtige Stütze des Gesundheitssystems

Das Schweizer Gesundheitssystem verursacht hohe und weiter steigende Kosten. Diese belasten die Prämienzahler und die Finanzen der öffentlichen Hand immer stärker. Im März 2018 hat der Bundesrat deshalb ein Programm zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen verabschiedet mit dem Ziel, die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) zu entlasten. Er schlägt u.a. einen Experimentierartikel vor, um Pilotprojekte ausserhalb des gesetzlichen KVG-Rahmens durchzuführen. Aus Sicht der oben aufgeführten Organisationen sollten damit insbesondere auch integrierte Versorgungsmodelle ermöglicht werden, die einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung leisten. Strategien des Bundes sehen zudem vor, die Prävention zu stärken. Entscheidend ist, dass die vorgesehenen Massnahmen des Bundes die Bedeutung der medizinischen Grundversorgung anerkennen und diese nicht gefährden. Heute garantieren Apotheken, Hausärztinnen/Hausärzte und die Leistungserbringer der Pflege die wohnortnahe medizinische Versorgung der gesamten Bevölkerung. Gemeinden, Städte und Leistungserbringer tragen mit ihren Initiativen zur Stärkung der integrierten Versorgung und mit einer lokalen bzw. regionalen Koordination aktiv zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen bei. Einige Massnahmen des Bundes zur Kostendämpfung gefährden hingegen die Existenz einzelner Grundversorger. Das darf nicht sein. Gemeinsam fordern der Schweizerische Gemeindeverband, der Schweizerische Städteverband, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, Spitex Schweiz, CURAVIVA Schweiz sowie mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz den Bundesrat deshalb auf, den Verfassungsauftrag, eine funktionierende medizinische Grundversorgung von hoher Qualität sicherzustellen, zu erfüllen und die regionalen und lokalen Kooperationen im Gesundheitswesen zu fördern.

Die vorliegende Publikation ist ein wichtiges Bekenntnis, um die interprofessionelle Zusammenarbeit und integrierte Versorgung voranzubringen.

Download Leitfaden unter: http://www.chgemeinden.ch/de/flipping-book/integrierte_versorgung_de/

Der Schweizerische Gemeindeverband (SGV), der Schweizerische Städteverband, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, Spitex Schweiz, CURAVIVA Schweiz sowie mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz führen seit 2017 einen Dialog mit dem Ziel, Modelle für eine integrierte Versorgung gemeinsam weiter voranzutreiben. Im Oktober 2017 überreichten sie Gesundheitsminister Alain Berset eine gemeinsame Resolution und forderten die Politik auf, die notwendigen Rahmenbedingungen und Anreize für neue Modelle der integrierten Versorgung zu schaffen. Die unter dem Vorsitz des SGV stehende Arbeitsgruppe hat sich der interprofessionellen Zusammenarbeit, deren Förderung und auch der besseren tariflichen Abbildung gewidmet. Im Vordergrund stehen die Vermittlung von Good-Practice-Modellen und die gemeinsame Positionierung im Forum Medizinische Grundversorgung sowie gegenüber der nationalen Politik.

Kontakt:

Jörg Kündig, Vorstandsmitglied Schweizerischer Gemeindeverband,
T 079 412 58 61
Renate Amstutz, Direktorin Schweizerischer Städteverband,
T 079 373 52 18
Marianne Pfister, Geschäftsführerin Spitex Schweiz, T 079 712 50 01
Fabian Vaucher, Präsident Schweizerischer Apothekerverband
pharmaSuisse, T 079 507 98 05
Daniel Höchli, Direktor CURAVIVA Schweiz, T 031 385 33 48
Philippe Luchsinger, Präsident mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz,
T 079 357 45 40

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