Die Kantonalen Gebäudeversicherungen ziehen Bilanz zum Schadenjahr 2009: Tendenz der Elementarschäden im Gegensatz zu den Feuerschäden steigend
Bern (ots)
Die Delegierten- und Generalversammlung der Gemeinschaftsorganisationen aller 19 Kantonalen Gebäudeversicherungen fand Ende Juni 2010 im Jura statt. Die an den Versammlungen präsentierten Zahlen zeigen auf, dass sich das Jahr 2009 bei den Feuerschäden durch einen erfreulichen Schadenverlauf auszeichnet. In den letzten 50 Jahren nahmen die Feuerschäden ab. Demgegenüber entwickelt sich der Trend bei den Elementarschäden in eine negative Richtung. Mit 428.5 Millionen Elementarschäden an Gebäuden geht das Jahr 2009 als drittgrösstes Schadenjahr in die Schweizer Geschichte ein.
Bedingt durch die Klimaänderung wird es in Zukunft vermehrt hohe und höchste Elementarschäden geben. Bei diesen Extremsituationen gewinnen die Präventionsmassnahmen an Bedeutung. Der Eintritt einer Naturkatastrophe kann zwar nicht verhindert, aber das Schadenausmass durch gezielte Massnahmen wesentlich verringert werden. Hier setzen die Kantonalen Gebäudeversicherungen an. Sie entwickeln gemeinsam mit Ihrer Dachorganisation, der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), Instrumente zur Begrenzung von Elementarschäden.
Neben der Wiederwahl des amtierenden Präsidenten, Bernhard Fröhlich wurde an der VKF-Delegiertenversammlung Markus Feltscher, neuer Direktor der Gebäudeversicherung Graubünden, in den Vorstand gewählt. Die Poolversammlung bestimmte Peter Blumer, Direktor der Gebäudeversicherung Basel-Stadt zum Präsidenten des Schweizerischen Pools für Erdbebendeckung. Die Poolleitung wurde ausserdem durch drei neue Direktoren, Hansueli Leisinger, glarnerSach, Renato Resegatti, Gebäudeversicherung St. Gallen und Alain Rossier, Solothurnische Gebäudeversicherung, erweitert. Der IRV-Verwaltungsrat wurde für weitere vier Jahre bestätigt.
Schweizerischer Pool für Erdbebendeckung (Pool)
In der Schweiz gibt es in 19 Kantonen Kantonale Gebäudeversicherungen. Diese versichern die Hauseigentümer obligatorisch und unter Monopol gegen Feuerschäden oder Elementarschäden wie Hochwasser oder Lawinen. Jedoch schliessen alle - bis auf Zürich - die direkten und indirekten Folgen eines Erdbebens von der Vergütung aus. Grund: Bei einem schweren Erdbeben können die Gesamtschäden so gross sein, dass die gesamte Versicherungswirtschaft zu wenig Mittel hat, um jedem Hausbesitzer den gesamten Schaden zu vergüten. 1978 haben die Kantonalen Gebäudeversicherungen (exklusive Zürich) aus eigener Initiative den sogenannten «Schweizerischen Pool für Erdbebendeckung» gegründet. Mit diesem Pool geht es den 18 Gebäudeversicherungen darum, gemeinsam und freiwillig einen Geldbetrag bereitzustellen, mit dem sie bei einem schwereren Erdbeben wenigstens einen Teil der Gebäudeschäden auf ihren Kantonsgebieten bezahlen können. Aktueller Stand: Die 18 Gebäudeversicherungen können bei einem Erdbeben maximal zwei Milliarden Franken vergüten.
Kontakt:
Peter W. Schneider, Direktor IRV/VKF/Pool
Tel.: +41/31/320'22'55
E-Mail: schneider@irv.ch
Rolf Meier, Medienstelle IRV/VKF/Pool
Tel.: +41/31/320'22'82
E-Mail: meier@vkf.ch