United European Gastroenterology (UEG)
Neuer Bericht von United European Gastroenterology enthüllt große gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen von Verdauungskrankheiten in ganz Europa
Wien (ots/PRNewswire)
Daten aus einer neuen europaweiten Studie über die Belastung durch Verdauungskrankheiten, die heute auf der UEG-Woche 2022 vorgestellt und im United European Gastroenterology Journal veröffentlicht wurden, machen einen besorgniserregenden Anstieg der Prävalenz mehrerer Verdauungskrankheiten seit 2000 deutlich. Dazu gehören chronische Lebererkrankungen, Pankreatitis, gastroesophageale Refluxerkrankungen, Gastritis, vaskuläre Darmstörungen und Zöliakie bei Kindern. Darüber hinaus sind die Inzidenz- und Mortalitätsraten für alle Krebserkrankungen des Verdauungstraktes zusammengenommen im Zeitraum 2000-2019 um 26 % bzw. 17 % gestiegen.
Der Bericht stellt fest, dass über 300 Millionen Menschen in Europa und im Mittelmeerraum von Verdauungskrankheiten betroffen sind und dass die damit verbundenen wirtschaftlichen Kosten beträchtlich sind. Die Inzidenz und Prävalenz vieler Verdauungskrankheiten ist bei sehr jungen und älteren Menschen am höchsten, und da die europäische Bevölkerung altert, wird diese Krankheit unweigerlich zunehmen.
Es hat sich gezeigt, dass die altersstandardisierte Inzidenz und Mortalität bei Leber-und Bauchspeicheldrüsenkrebs seit 2000 in den meisten europäischen Ländern zugenommen hat, wobei Alkoholkonsum, Adipositas und andere modifizierbare Lebensstilfaktoren einen wesentlichen Beitrag zu einem großen Teil der Gesamtbelastung durch diese Verdauungsstörungen leisten.
Forscher beobachteten auf dem gesamten Kontinent zunehmende Trends der Belastung durch Verdauungskrankheiten aufgrund eines hohen Körpermassenindex. Wenngleich seit dem Jahr 2000 einige Fortschritte bei der Verringerung der durch Alkohol verursachten Belastung erzielt wurden, trägt der Alkoholkonsum nach wie vor wesentlich zur Belastung durch Krankheiten bei. Eine positive Nachricht, die aus der Studie hervorgeht, ist die Verringerung der gesundheitlichen Belastung durch das Rauchen in fast allen europäischen Ländern nach nationalen Interventionsstrategien.
In Bezug auf die wirtschaftliche Belastung durch Verdauungskrankheiten stellt der UEG-Bericht fest, dass die geschätzten Kosten für die Bereitstellung von stationären Gesundheitsdiensten (ohne Behandlung und Diagnose) für Verdauungskrankheiten in den 31 in die Studie einbezogenen Ländern 0,12 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betrugen. Dies führt zu potenziellen Kosten in der gesamten EU von etwa 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.
Luigi Ricciardiello, Vorsitzender des UEG-Forschungsausschusses, kommentierte: „In Europa bestehen nach wie vor starke gesundheitliche Ungleichheiten, und angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Herausforderungen erwarten wir, dass sich diese Ungleichheiten weiter verschärfen werden. Leider werden viele Verdauungskrankheiten trotz ihrer erheblichen Prävalenz und globalen Auswirkungen noch immer ungenügend verstanden und ziehen aus politischer oder finanzieller Sicht relativ wenig Aufmerksamkeit auf sich."
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