Bank WIR setzt Wachstumskurs «gegen den Strom» fort
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Bank WIR setzt Wachstumskurs «gegen den Strom» fort
In einem herausfordernden Jahr 2023 übertrifft die Bank WIR mit einem Gewinn von 16,0 Millionen Franken einmal mehr den Vorjahreswert. Insbesondere durch ein starkes Kreditwachstum erreicht die Bilanzsumme den neuen Rekordwert von 6,2 Milliarden Franken. Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende von 10.75 Franken pro Beteiligungsschein vorgeschlagen – dieser markiert 2023 ebenfalls ein neues Allzeithoch in der 90-jährigen Geschichte der Schweizer Genossenschaftsbank.
Basel, 9. Februar 2024 | Im Geschäftsjahr 2023 übertrifft die Bank WIR mit einem Gewinn von 16,0 Millionen Franken das Vorjahresergebnis (15,7 Millionen Franken) um 2,4 Prozent. «Trotz zahlreicher politischer und wirtschaftlicher Wirren sowie insbesondere auch in einem sehr herausfordernden Zinsumfeld hat die Bank einmal mehr ihre Stärke unter Beweis gestellt», blickt CEO Bruno Stiegeler stolz auf das Ergebnis. Die Zahlen seien umso erfreulicher, weil die Bank WIR im Branchenvergleich punkto Konditionen zugunsten der Kundinnen und Kunden «gegen den Strom» schwimmt: «Fürs Sparen und Vorsorgen haben wir unseren Kundinnen und Kunden im Gegensatz zur gängigen Praxis in der Finanzbranche die Zinserhöhungsschritte der Schweizerischen Nationalbank konsequent weitergegeben», so Stiegeler. «Und ebenfalls entgegen dem ‹Mainstream› wendet die Bank bei den Geldmarkthypotheken einen sehr kundenfreundlichen und transparenten Zinsmechanismus an.»
Besonders stark ist das Wachstum bei den Hypothekarkrediten: Mit knapp 4,8 Milliarden Franken legt die rein schweizerische Genossenschaftsbank gegenüber dem Vorjahr (4,5 Milliarden Franken) um 7,0 Prozent zu. Die Bank WIR untermauert damit erneut ihre führende Rolle als Bau- und Immobilienfinanziererin.
Starker Neugeldzufluss durch Top-Sparangebot – ausgewogener Refinanzierungsmix
Mit der Einführung des «Sparkonto plus» mit der schweizweiten Top-Verzinsung von 1,8 Prozent hat die Bank WIR – nebst diversen weiteren Zinserhöhungen auf dem gesamten Kontoangebot – bereits im Frühjahr 2023 den Markt aufgemischt. «Mit unserer Zinspolitik lösen wir unser Missionsversprechen ein, fürs Sparen und Vorsorgen stets Top-Konditionen zu bieten», so Stiegeler. Daraus resultiert bei den Kundeneinlagen ein Wachstum von 2 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken.
«Dabei handelt es sich, basierend auf unserer umsichtigen Risikopolitik, um ein qualitativ hochwertiges Wachstum», erklärt CFO Mathias Thurneysen. Dies zeigt sich auch im ausgewogenen Refinanzierungsmix aus Kundengeldern und Pfandbriefdarlehen. Und der Finanzchef ergänzt: «Das weitere Wachstum der Pfandbriefdarlehen darf als Qualitätssiegel für unser Kredit-Portfolio verstanden werden.»
Bei den Geldmarkt-Hypotheken hatte sich die Bank WIR beim Wechsel auf den Schweizer Referenzzinssatz Saron im Februar 2020 – ebenfalls «gegen den Strom» – für die Berechnungsmethode «Last Reset» entschieden, bei der die Anpassung des Saron bei der Belastung der Zinsen mit einer Verzögerung zu Buche schlägt. «Unsere Kundinnen und Kunden kennen vor Beginn eines Quartals den Zinssatz und werden nicht rückwirkend belastet», so Stiegeler. «Heisst auf einen einfachen Nenner gebracht: mehr Transparenz, mehr Fairness.» Und trotz gestiegener Refinanzierungskosten (etwa für Pfandbriefdarlehen) sowie der erwähnten Top-Konditionen auf Spar- und Vorsorgeangeboten erhöht sich der Brutto-Erfolg im Zinsengeschäft um 1,7 Prozent auf 69,4 Millionen Franken.
Allzeithoch bei Bilanzsumme und Beteiligungsschein
Mit diesem Wachstum auf der Aktiv- und Passivseite markiert die Bilanzsumme mit 6,2 Milliarden Franken (+ 2,9%) in der bald 90-jährigen Geschichte der Bank erneut ein Allzeithoch. «Die Bilanzsumme der Bank WIR ist im vergangenen Jahrzehnt um zirka zwei Milliarden Franken gestiegen», blickt Stiegeler zurück. Um das weitere Wachstum sicherzustellen, kündigt der CEO für 2024 eine Kapitalerhöhung an. «Diesen Schritt gehen wir, um auch den stetig steigenden Anforderungen des Regulators gerecht zu werden.»
Die Kapitalbasis präsentiert sich traditionell kerngesund: Das anrechenbare Eigenkapital per 31. Dezember 2023 beträgt 576,5 Millionen Franken; die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) übersteigt mit 8,9 Prozent die gesetzliche Mindestanforderung von 3 Prozent um ein Mehrfaches. Mit 15,4 Prozent übertrifft auch die Gesamtkapitalquote die regulatorischen Anforderungen deutlich.
«Diese finanzielle Sicherheit und Stabilität widerspiegelt sich in der Kursentwicklung des Beteiligungsscheins, was als Vertrauensbeweis der Investoren zu werten ist», sagt Thurneysen. Der Jahresendkurs markierte mit 489 Franken und einem Kursplus von 5 Prozent (die zusätzliche Dividendenauszahlung nicht berücksichtigt) ein neues Allzeithoch. Der Generalversammlung vom 5. Juni 2024 in Form einer Urabstimmung wird vom Verwaltungsrat als Ausdruck der kontinuierlichen und verlässlichen Ausschüttungspolitik eine unveränderte Dividende von 10.75 Franken pro Beteiligungspapier vorgeschlagen. Diese Ausschüttung soll erneut in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Barausschüttung) erfolgen und entspricht somit – basierend auf dem Jahresschlusskurs 2023 – einer Rendite von 2,2 Prozent. Befinden sich die Papiere im Privatvermögen, ist die Ausschüttung für die Kapitalgebenden zudem steuerfrei.
Ausbezahlt wird diese Dividende natürlich auch allen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern, die einen Anteilschein halten. Deren Zahl hat sich nach der an der GV 2022 beschlossenen Statutenänderung (Öffnung der Genossenschaft für alle Kundinnen und Kunden der Bank WIR) bereits mehr als verdoppelt. «Mit einem neuen, punkto Konditionen sehr attraktiven ‹Genossenschafter-Package› wollen wir im Frühjahr 2024 für Private noch attraktiver werden», lässt sich Stiegeler in die Karten blicken.
Fokus aufs Kerngeschäft – ausserordentlicher Ertrag durch Verkauf
Ausbezahlt hat sich der abgeschlossene Abbau im Handelsgeschäft – und in den Augen von Thurneysen gleich doppelt: «Wir konnten Gewinne realisieren und gleichzeitig die Volatilität in unseren Geschäftsergebnissen eliminieren.» Die Bank WIR ist dadurch berechenbarer geworden. «Die Jahr für Jahr erfreulichen operativen Ergebnisse werden nicht mehr durch volatile Marktschwankungen beeinflusst, auch wenn wir auf lange Frist mit den Handelspositionen erfolgreich waren», so Thurneysen. «Der Fokus ist aufs Kerngeschäft gerichtet.»
Obwohl das Zinsumfeld den Umsatz mit der Komplementärwährung WIR weiterhin beeinträchtigt, konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 19,2 Millionen Franken praktisch gehalten werden. Die WIR-Währung wird 2024 – zusammen mit der Bank WIR – 90 Jahre alt, was von diversen Aktionsangeboten und Initiativen für bestehende und neue Unternehmen im KMU-Netzwerk flankiert wird.
Wie schon im Vorjahr schlägt sich der Verkauf einer Liegenschaft im ausserordentlichen Erfolg nieder. «Im Rahmen der Modernisierung unseres Filialkonzepts veräussern wir konsequent nicht mehr benötigte Bankliegenschaften», erklärt Stiegeler.
Auf der Kostenseite zeigt sich ein höherer Personalaufwand, der durch die Besetzung von Vakanzen sowie eine generelle Lohnerhöhung 2023 begründet ist. Im Sachaufwand enthalten sind Umsetzungsprojekte aus der agilen Strategieentwicklung – wie etwa eine innovative Entwicklung rund ums Thema Komplementärwährung, die voraussichtlich im 1. Quartal 2024 in die Testphase startet –, sowie die erfolgreiche Umsetzung der IT-Modernisierungs-Strategie. «Mit der Verlagerung in die Cloud sind unsere Arbeitsplätze vor Ort und im Homeoffice noch attraktiver geworden und ermöglichen intern und extern eine einfache und effiziente Zusammenarbeit», so Stiegeler. Sehr erfreut zeigt sich der CEO auch über den Schulterschluss mit der Tour de Suisse: Die Bank WIR ist neu Premium Partner der traditionsreichen Sport-Veranstaltung – «zwei Schweizer Institutionen, die von ihren Werten her bestens zusammenpassen».
«Summa summarum haben wir im vergangenen Jahr durch das Übertreffen der Budgetwerte unsere hohe Kostendisziplin einmal mehr unter Beweis gestellt.» Ein Beweis dafür ist auch die seit 1. Januar 2024 umgesetzte Neuorganisation der Bank WIR, die weitere Effizienzgewinne bringen soll. «Nicht zulasten von Personalressourcen», wie der CEO festhält.
VIAC-Erfolgsgeschichte schreibt weitere Kapitel – CEO ist für 2024 optimistisch
VIAC verzeichnet Ende 2023 knapp 92 000 Kundinnen und Kunden (Vorjahr: rund 79 000) mit einem Anlagevolumen von 2,97 Milliarden Franken (Vorjahr: 2,19 Milliarden Franken). Damit setzt sich der Wachstumskurs der im November 2017 lancierten ersten volldigitalen Vorsorgelösung der Schweiz unvermindert fort. «Der Erfolg dieser innovativen Plattform wirkt sich natürlich nachhaltig auf die Ertragsseite der Bank WIR aus», so Stiegeler. Auch 2023 hatte VIAC in zahlreichen Kosten- und Performancevergleichen die Nase vorn. Und: 2024 soll das Erfolgsmodell auf freies Wertschriftensparen ausgebaut werden.
Im Rahmen der konsequenten Digitalisierungs- und Diversifikationsstrategie wird zudem die seit 2020 bestehende enge Zusammenarbeit mit dem Fintech AMNIS Treasury Services AG im Bereich Online-Devisenhandel für KMU («FX Trading») laufend ausgebaut.
Für 2024 geht Stiegeler von einem weltweit weiterhin sehr anspruchsvollen Umfeld aus – politisch wie auch wirtschaftlich. Dank sehr guter Kapitalisierung mit sehr soliden Reserven ist die Bank WIR bereit für ein weiteres, gesundes Wachstum. «Wir werden nicht nur unsere führende Position als Spar- und Vorsorgebank sowie als starke Partnerin für Bau- und Immobilienfinanzierungen ausbauen, sondern mit dem neuen Angebot auch in unserer Genossenschaftsbasis deutlich zulegen.»
Bank WIR Volker Strohm Leiter Corporate Communication | Mediensprecher medien@wir.ch T 061 277 92 27